windelfreies Neugeborenes wird über dem Waschbecken abgehaltenWindelfrei funktioniert hervorragend mit Neugeborenen, wenn wir uns auf sie einlassen und ihre Signale verstehen lernen. Entspannt und mit der richtigen Ausstattung wird „windelfrei“ zu einer wunderschönen Methode, die

  • unsere Verbindung zum Kind verbessert,
  • sein Gespür für den eigenen Körper stärkt,
  • ihm mehr Bewegungsfreiheit schenkt,
  • Allergien und Verdauungsprobleme vermindert,
  • für das Kind würdevoll ist, weil es nicht in seinen eigenen Ausscheidungen liegen muss,
  • ohne Peinlichkeiten und „Sauberkeitserziehung“ auskommt und
  • durch die Einsparung tausender Wegwerfwindeln (von Herstellern, die z.T. fragwürdige „Erziehungstipps“ geben) sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schont.

In diesem Blogbeitrag teile ich unsere Erfahrungen mit Dir, die wir mit windelfreien Säuglingen und der Ausscheidungskommunikation gesammelt haben. Ich verrate Dir, was sich bei uns bewährt hat und was wir als Windelfrei-Ausrüstung verwenden.


Inhaltsverzeichnis:

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1. Hast Du Vorurteile?
2. Bindung statt Patentrezept
3. Die besten Ausgangsbedingungen für einen nackten Start
4. Mit „windelfrei“ warten, bis das Stillen gut klappt?
5. Bleibt da überhaupt Zeit, sich von der Geburt zu erholen?
6. So ein Pech aber auch!
7. Darf man ein Neugeborenes eigentlich abhalten?
8. Volle Brüste = volle Blase
9. Über Abhaltepositionen und die Signale der Eltern für ein windelfreies Neugeborenes
10. Wenn das Baby weint
11. Eindeutige Signale des Neugeborenen
12. Intuition bei Windelfrei
13. Lernen aller Bedürfnisse
14. Und wie funktioniert „windelfrei“ nachts?
15. Entspannen und keine Angst vor Pannen
16. Was tun bei Unsicherheit?
17. Unser Windelfrei-Equipment
18. Welche Kleidung sich bei unseren windelfreien Babys bewährt hat
19. Ausprobieren lohnt sich


 

1. Hast Du Vorurteile?

Um es vorwegzunehmen: Die Begriffe „Windelfrei“, „TopfFit“, „Ausscheidungskommunikation“, „Sauberbleiben“, „Infant Potty Technique“, „Elimination Communication“ und „Natural Infant Hygiene“ meinen alle dasselbe und haben nichts mit Erziehung zu tun.

Windelfrei ist nicht gleichzusetzen mit herkömmlichem Töpfchentraining. Es wird kein Druck auf das Kind ausgeübt. Im Gegenteil: Die natürliche Säuglingspflege steht für Kommunikation, Liebe und Würde.

2. Bindung statt Patentrezept

Unsere drei Kinder wuchsen von Geburt an windelfrei auf. Dessen ungeachtet haben wir keine Patentlösung und keinen Algorithmus für Dich, den Du bequem abarbeitest.

Bücher, Treffen, Vorträge, Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Coaches geben Dir nützliche Informationen. Sie sind jedoch nicht in der Lage, das Vertrauen zu Deinem Kind für Dich aufzubauen.

Das ist aber das, was Du brauchst, um Dein Neugeborenes windelfrei aufwachsen zu lassen. Nichts ist von größerer Bedeutung als die Entwicklung der Verbundenheit zwischen Dir und dem Baby.

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Wir sagen vielmehr: „so war‘s bei uns“, anstatt: „so geht‘s“. Wir laden Dich ein, Dich durch unsere Erfahrungen mit unseren windelfrei aufgewachsenen Kindern inspirieren zu lassen.

3. Die besten Ausgangsbedingungen für einen nackten Start

Unsere drei Hausgeburten erlaubten unseren Babys, von Anfang an nackt zu bleiben. Da wir nicht im ungeheizten Iglo wohnen, war das unkompliziert.

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Der ständige Hautkontakt fördert nicht nur das Bonding. Er hilft uns Eltern auch dabei, die Signale des Babys direkt und unverfälscht wahrzunehmen. Hübsche Strampler wären hierbei schier im Weg.

Links zu den Geburtsberichten:

  1. Hausgeburt aus Sicht eines Vaters – ein Bericht
  2. Unsere extrem schöne Ökoeltern-Traum-Geburt
  3. Schmale Frauen, große Babys – ein Geburtsbericht und Unser Baby ist da!

4. Mit „windelfrei“ warten, bis das Stillen gut klappt?

Es wird jungen Müttern bisweilen geraten, erst mit dem Abhalten zu beginnen, wenn sie sich mit dem Stillen sicher fühlen. Das klingt nachvollziehbar, macht das Stillen aber nicht unkomplizierter – gleich erfährst Du, wieso.

Ab wann ist es denn sinnvoll, mit „windelfrei“ zu starten? Wir beschlossen, unsere Kinder von Geburt an abzuhalten und haben damit beste Erfahrungen gesammelt.

5. Bleibt da überhaupt Zeit, sich von der Geburt zu erholen?

Die Natur hat es perfekt eingerichtet: Von Beginn an auf Windeln zu verzichten, bedeutet nicht sofort höchste Konzentration auf die Ausscheidungen des Babys.

Die allerersten Stunden und Tage mit dem Baby sind aufregend und unvergesslich. Manchmal sind sie auch voller Sorgen und Unsicherheit. Die Geburt will psychisch verdaut oder verdrängt, Nachwehen veratmet, Wunden gepflegt und das Baby bestaunt, gekuschelt und geküsst werden – das ist eine ganze Menge.

Kennenlernen und Schlafen nach der Geburt

Erholung im Wochenbett

Damit „Windelfrei“ gelingt und nicht zum Stressfaktor Nummer Eins mutiert, darf sich sowohl der Mutter- als auch der Babykörper eine mehrtägige Verschnaufpause gönnen.

Im Idealfall wird das Baby nicht mit Fläschchenmilch gefüttert, sondern erhält das Kolostrum von der Mama. Diese wenige, gelbliche Milch ist perfekt für den klitzekleinen Magen des Neugeborenen. In das Kind kommt wenig, dafür aber super gesunder Kraftstoff hinein. Magen, Darm, Nieren und Blase gewöhnen sich langsam an ihre neuen Aufgaben und werden nicht überfordert. Dadurch muss das Baby in den ersten Tagen nach der Geburt kaum pinkeln.

Unser Sohn hat bis zum Milcheinschuss am dritten Tag maximal fünfmal gepinkelt. Bemerkbar machte er sich durch ein schrilles, kurzes Weinen mit gleichzeitigem Pinkeln in eine Mullwindel, die locker zwischen seine Beine geklemmt war. Unser Baby lag nie allein. So bemerkten wir jede Unruhe und jedes nasse Tuch auf Anhieb.

6. So ein Pech aber auch!

Die Ausscheidung des Kindspechs begann bei unseren drei Babys am zweiten Lebenstag. Das Mekonium ist zäh, klebrig und schwarz-grün.

Bei gewickelten Kindern hilft etwas Olivenöl am Po gegen das Ankleben des Darmpechs. Wenn Du es nicht eintrocknen lässt, genügt zum Säubern des Babypopos ein feuchter Waschlappen, ein Tuch oder eine Windel.

Kindspech kann über mehrere Tage ausgeschieden werden. Uns reichten lose Windeltücher, die unter dem Babypo lagen, um die Bettwäsche vor der Waschmaschine zu bewahren.

Windelfrei: Neugeborenes abhalten

Windelfrei: Neugeborenes abhalten

Niedliche, angespannte Grimassen des Babys und kurze Trinkpausen an der Brust deuten auf die nahende Ausscheidung von Kot oder Urin hin. Babygeräusche oder Weinen sind untrügliche Zeichen. Die Hinweise des Babys auf seine Bedürfnisse werden im Laufe der Zeit deutlicher. Mehr zu den Signales des Kindes erfährst Du weiter unten.

7. Darf man ein Neugeborenes eigentlich abhalten?

Mit dem ersten Lebenstag kannst Du Dein Neugeborenes z.B. über einem Töpfchen abhalten. Fühlen sich alle entspannt, ohne Zwang oder Hektik, kann z.B. das Mekonium gut im Töpfchen landen. Das „große Geschäft“ dauert bekanntermaßen etwas länger – das trifft auch auf Neugeborene zu.

Wenn Du den ersten Pups der bald darauf folgenden „Portion“ mitbekommst, schaffst Du es vielleicht, Dein Baby rechtzeitig abzuhalten. Das Abhalten selbst ist nicht schädlich für das Neugeborene, da es in einer natürlichen Position gestützt wird. Auf die Abhaltepositionen, die wir verwenden, gehe ich weiter unten ein.

Es versteht sich von selbst, dass der Säugling nirgends „draufgesetzt“ wird.

8. Volle Brüste = volle Blase

Mit dem Milcheinschuss bekommt die Babyblase richtig was zu tun: In Wachphasen können die kleinen Menschlein alle 10, 20 oder 60 Minuten pullern. Jedes Kind ist anders.

Die Signale, die Du jetzt vom Baby empfängst, werden immer deutlicher: Vom schrillen Schrei bis zum Pinkeln bekommt die Mama mehr und mehr die Chance, noch flugs ein Töpfchen zu zücken. Bei Jungen empfiehlt sich entweder ein hohes, schmales Asia-Töpfchen, das sanfte Hinunterdrücken des Penis‘ in die Zielposition oder das Fließen des Schlafzimmers.

9. Über Abhaltepositionen und die Signale der Eltern für ein windelfreies Neugeborenes

Wir halten das Baby mit ihrem Rücken an unseren Bauch bzw. vor der Brust über das Töpfchen. Dabei stützen wir das Kind entweder mit den Händen an seinen Oberschenkeln oder halten eine Hand unter den Babypopo und die andere unterstützt die beiden Beinchen. Durch die Hand am Popo können wir spüren, ob das Baby angespannt ist.

Das Baby erleichtert sich über dem Töpfchen

Das Baby erleichtert sich über dem Töpfchen

Beim Abhalten sagen wir zu unserem Neugeborenen: „Pipi Pipi ssssss“, oder: „Kaka kaka“, gefolgt von einem Pupsgeräusch. Dadurch lernt das Baby, wann wir für seine Ausscheidungen bereit sind. Unsere Kleinen sind geduldig, und halten so lange an, bis wir Ihnen das Signal zur Entleerung geben.

Bei unserer Großen half es, den Wasserhahn ein wenig plätschern zu lassen, während ich sie über dem Waschbecken abhielt.

10. Wenn das Baby weint

Ein Baby kann, genauso wie ein Kleinkind, weinen, um zu zeigen, dass es ausscheiden muss. Das bedeutet nicht, dass das Kind mit der Windelfrei-Methode nicht einverstanden wäre. Es ist seine einzige Möglichkeit zur Kommunikation. Du kennst es vielleicht: Jenes grelle Schreien oder das typische, sich steigernde Weinen, das erst durch die Erleichterung beim Wasserlassen wieder verhallt.

Schreien als Signal des Babys

Schreien ist ein Signal des Babys (Bild: Pixabay)

Um meinem Kind zu helfen, sich zu entspannen, gebe ich ihm beim Abhalten meinen sauberen Finger in den Mund. Ist der Kiefer des Babys entspannt, kann auch sein Unterleib schneller entspannen.

Saugt der kleine Säuglingsmund hingegen kräftig an meinem Finger, deute ich das als unmissverständliches Hungersignal. Das Stillbedürfnis steht über jedem anderen Bedürfnis. Unser Baby muss in dem Fall tatsächlich nicht pullern, sondern „nur“ trinken.

11. Eindeutige Signale des Neugeborenen

Die Kommunikation des Babys findet nicht nur übers Weinen statt. Das ist sehr angenehm! ;-) Und für uns ist es ein entscheidender Grund, Windelfrei von Anfang an zu betreiben. Hierdurch lernen wir die Hinweise des Kindes auf seinen Hunger, das drückende Bäuerchen und sein Ausscheidungs-, Schlaf- oder Tragebedürfnis viel besser zu erkennen.

Beim Stillen an der Brust kann die Mama ein wiederholendes An- und Abdocken beobachten. In dem Fall ist das Neugeborene noch nicht bereit zum Stillen, denn ein anderes Bedürfnis muss vorrangig befriedigt werden. Manche Mütter halten das Kind dann während des Stillens ab. Stillen entspannt beim Abhalten ähnlich gut wie der Finger am Gaumen des Babys.

Ein dem An- und Abdocken vergleichbares Signal ist das Zunge-aus-dem-Mund-Schieben. Auch hier kann das Baby nicht gut trinken.

Tritt ein Erwachsener oder ein Kind von einem Bein auf das andere, fällt es uns nicht schwer, das als Indikator für sein Bedürfnis zu erkennen. Säuglinge werden ähnlich unruhig und zappeln beispielsweise mit ihren Beinchen.

Nach wenigen Wochen versuchen die windelfreien Kinder, sich beim Tragen auf dem Arm der Mama oder des Papas nach vorn zu drehen, um die Abhalteposition einzunehmen.

Die Unruhe des Babys zeigt sich ebenfalls in der Atmung. Es wirkt wie ein hechelndes Hündchen. Wegen irgendetwas scheint das Neugeborene also aufgeregt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass es ausscheiden muss.

Ein starrer Blick, kurz bevor das Kind sich erleichtert, und eine angespannte Mimik, wenn es Fürzchen oder Exkremente herausdrücken will, haben wir noch nach Jahren bei unseren und anderen Kindern beobachtet.

Weitere Signale findest Du im Blog „Windelwissen“ von Julia.

12. Intuition bei Windelfrei

Du findest „Telepathie“ albern? Es ist jedoch kein seltenes Phänomen, wenn Mütter und Väter, die mit ihren Kindern „Windelfrei“ praktizieren, ein wohlig warmes Gefühl auf dem Oberschenkel oder dem Arm spüren, obwohl sich das Kind vielleicht gar nicht bei ihnen befindet. Das fühlt sich für einen kurzen Moment so an, als würden sie angepinkelt. Halten die Eltern kurz darauf ihr Baby ab, erleichtert es sich.

13. Lernen aller Bedürfnisse

Als Mutter oder Vater eines Kindes wirst Du zügig lernen, wie es aussieht, wenn Dein Baby Hunger bekommt. Genauso wirst Du die Zeichen erkennen, sobald ein Bäuerchen hinaus muss oder wann Dein Baby seinen Schlaf benötigt.

Mit windelfreiem, schlafendenBaby kuscheln

Evelin kuschelt mit der Großen

Und deshalb wirst Du auch lernen, wann Dein windelfreies Neugeborenes ausscheiden muss. Wenn Du Deinem Kind vertraust, es sich auf Dich verlassen kann und Du Dich auf die Kommunikation mit ihm einlässt, wirst Du sehen, dass „Windelfrei“ kein Hexenwerk ist.

Willkommen im Attachment Parenting! Was Du hierbei erlebst, wirkt oftmals wie ein Wunder und ist einzigartig schön.

14. Und wie funktioniert „windelfrei“ nachts?

Wie Du trotz windelfreiem Neugeborenen zu genug Schlaf kommst, und wie ich die Bedürfnisse meiner Kinder im Schlaf erkenne, erzähle ich in diesem Video.




Um es kurz zusammenzufassen: Wir schlafen im Familienbett. Ich liege neben meinem Baby. Wenn es unruhig wird, erwache ich und halte es über ein Schüsselchen ab. Danach lege ich mir meinen Säugling wieder an die Brust und wir schlafen weiter.

In aller Ausführlichkeit behandeln wir „windelfrei in der Nacht“ in unserem Plädoyer für das bedürfnisorientierte Schlafen im Familienbett.

Typische Schlaflernprogramme, bei denen das Kind schreien gelassen wird und es „lernen muss“, allein in seinem Zimmer zu schlafen, sind für das Baby absolut schrecklich. Außerdem entgeht den Eltern damit die Chance, die Signale ihres Kindes zu erkennen und schnell zu reagieren.

Ein schlafendes Baby, geborgen in den Händen des Vaters

Schlafendes Baby – wohl behütet (Bild: Pixabay)

15. Entspannen und keine Angst vor Pannen

Die besondere Art der Kommunikation zwischen Eltern und Neugeborenen kommt nicht ohne die eine oder andere Panne aus. Ich habe inzwischen keine Angst mehr, wenn mal etwas Pipi daneben gehen sollte, denn:

  1. Im Wochenbett trage ich kein elegantes Abendkleid.
  2. Ich sage mir, dass ich mit einem Baby in jedem Falle mehr Wäsche habe (obwohl wir besonders bei dem zweiten und dritten Baby auffällig wenig „Pipi-Wäsche“ hatten).
  3. Wir nutzen Bett- und Matratzenschutzbezüge (sogenannte Inkontinenzauflagen).
  4. Sollte uns „windelfrei“ zeitweise zuviel werden oder sind wir unterwegs, ist es keine Schande, ein Backup in Form einer Stoffwindel zu verwenden.
  5. Babyurin und -stuhl stinken nicht. Selbst wenn wir einen kleinen Pipi-Fleck im Bett vorübergehend nur abdecken und die Bettwäsche nicht sofort wechseln, erinnert unser Zuhause in keiner Weise an ein Bahnhofsklo. Die Stellen mit Natron zu behandeln, beseitigt den Geruch restlos. Kein Besucher hat sich je beschwert. Und ich glaube, keiner würde jemals etwas bemerken – immerhin ist mein Riechorgan als Stillende enorm feinfühlig.
  6. Pipi auf dem Fußboden ist ruckzuck aufgewischt. Die Reinigung eines Teppichs ist es leider ein wenig schwieriger, aber auch hier verrichtet Natron gute Dienste.

16. Was tun bei Unsicherheit?

Es hilft immer, mit unseren Kindern in eine ehrliche Kommunikation zu finden. Weint das Baby und wir reagieren darauf, vermitteln wir ihm: „Ich bin für dich da, denn ich liebe dich. Gerade weiß ich nicht, warum du weinst. Was könnte dir jetzt helfen? Was kann ich für dich tun?“

Sind wir uns unsicher, ob das Neugeborene vielleicht doch pieseln muss, legen wir z.B. beim Stillen etwas unter. Eine wasserdichte Unterlage unter dem Popo und eine Stoffwindel zwischen den Beinen des Babys haben sich bei uns bewährt.

Wenn wir unterwegs sind, führen wir ein zusätzliches Tragetuch und Wäsche zum Wechseln mit uns. Genauso gut ist es, wenn wir dem Baby eine Stoffwindel umlegen und einige zusätzliche Windeln einstecken.

17. Unser Windelfrei-Equipment

Im Artikel „Erstausstattung für windelfreie und sicher gebundene Babys“ führen wir bereits einen Großteil unserer Windelfrei-Ausstattung auf.

Hier die Ausrüstung, die uns hilft, damit „windelfrei“ nicht in Frust ausartet:

Zuhause verwenden wir ausgediente Kunststoff-Salatschüsseln mittlerer Größe zum Abhalten. Für unseren Jungen nutze ich mit Erfolg eine hohe Rührschüssel, falls ich ihn beim Stillen abhalte.

Windelfrei: Baby über einer Schüssel abhalten

Baby über einer Schüssel abhalten

Um das Baby nach dem Abhalten abzutupfen, stehen wiederverwendbare Stofftaschentücher, Toilettenpapier oder Pflegetücher aus Papier bereit.

In der Nacht klemmen wir eine Mullwindel oder ein gefaltetes Moltontuch zwischen die Beinchen unseres Kindes. Unter dem Babypopo liegt ein Nässeschutz, falls doch einmal was nass wird.

Alles kann zügig und unkompliziert ausgewechselt werden: Für die nassen Windeln und Auflagen steht eine größere Wäscheschüssel neben dem Bett.

Für größere Unfälle sind wir gewappnet: Ein Matratzenschutz ist unser Must-Have fürs Familienbett.

18. Welche Kleidung sich bei unseren windelfreien Babys bewährt hat

Bodys sind denkbar ungeeignet, um ein Neugeborenes zum Abhalten zügig aus- und wieder anziehen zu können. Stattdessen nutzen wir kleine Unterhemdchen, Wickeljäckchen und T-Shirts für Oberkörper und Schlüpferchen, Strumpfhöschen und Babyhosen für den Popo und die Beine.

Solche Zweiteiler eignen sich super für windelfreie Babys:

Ebenfalls beliebt bei Windelfrei praktizierenden Eltern sind Split-Pants wie diese.

Als Backup verwenden wir die Blueberry-Capri-Überhosen. Das sind wasserdichte, pflegeleichte Hybridwindeln, in deren Laschen wir eine Windeleinlage, eine zusammengefaltete Mullwindel oder ein gefaltetes Moltontuch stecken.

19. Ausprobieren lohnt sich

Jetzt wo Du weißt, welche Erfahrungen wir mit Windelfrei gesammelt haben, willst Du es vielleicht selbst ausprobieren. Es ist ein wunderschöner, natürlicher und freier Weg, den Du mit Deinem Baby gehen kannst.

Wir sind sehr glücklich, dass Windelfrei mit unseren drei Kindern funktioniert.

Windelfrei klappt auch unterwegs, genau wie das Stillen.

Mumi to go: Evelin und unsere windelfreien Kinder

Wie beim Stillen in der Öffentlichkeit, wurden wir beim Abhalten unserer Kinder an einen Baum, auf eine Wiese oder ins „Straßenklo“ (Gulli) bisher noch nicht kritisch beäugt. Vielleicht ist Windelfrei schon bald in der Gesellschaft angekommen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar.

 

CC BY-SA 4.0 Windelfrei mit Neugeborenen – unsere Erfahrungen von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.