Strato + Cloudflare = Serverumzug

Du hast es vielleicht gemerkt: In der letzten Zeit war unser Blog zeitweise nicht zu erreichen. Ich möchte kurz erzählen, was los war.

Hinweis in eigener Sache: Wenn Du selbst Dein Blog via CDN ausliefern lassen willst oder den Umzug auf einen anderen Server planst, aber nicht weißt, wie Du es anstellen sollst, helfe ich Dir gern. Schreibe mir eine Nachricht.

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Das Content Delivery Network

Warum sind viele der „großen“ Internetseiten wie Yahoo oder Microsoft so schnell? Das Geheimnis lautet „Content Delivery Network“ (kurz CDN). „Das ist eine gute Idee! Es wird die Ladezeit des Blogs verkürzen und die Sicherheit massiv erhöhen“, sprach ich in Gedanken zu mir.

Ich las mich in das Thema ein und musste die Entscheidung für einen Anbieter fällen. Die Wahl fiel auf Cloudflare. Sie fiel mir nicht schwer, da ich erst mal ein wenig „herumprobieren“ wollte und dieses CDN in der Basisversion nichts kostet.

Die Anmeldung und Einrichtung verlief idiotensicher. Nachdem das geschafft war, sollte ich noch die Namenserver bei meinem Domain-Anbieter Strato anpassen. Kein Problem, hab ich erledigt.

Cloudflares Nameserver bei Strato eintragen

Cloudflares Nameserver bei Strato eintragen

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie Einstellungen weltweit übernommen worden sind. Bei whatsmydns und bei dnsdumpster konnte ich die Änderungen verfolgen.

ERROR 404

Als es dann endlich soweit war, tippte ich in den Browser: w w w . f r e e y o u r f a m i l y . n e t. Daraufhin entschwand die Freude aus meinem bärtigen Gesicht und die Miene verfinsterte sich. „Wie bitte? Was steht da?!“

Error 404. Not found.“ – „Hä?“ Ich prüfte alle Einstellungen. Alles korrekt. Ich warf die Suchmaschine an und stieß auf einige Leidensgenossen, die im englischsprachigen Forum von Cloudflare dasselbe Problem schilderten.

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Im Faden (neben „Thread“ eine der geläufigsten Bezeichnungen für Gesprächsverläufe in Internetforen) schrieb man, der Betroffene möge sich an Strato wenden. Auch die Onlinehilfe des CDNs verweist an den Hoster (das ist der, bei dem die Internetseite auf dem Server liegt).

Hilfloser Kundenservice

Ich greife zum Telefon, wähle die Nummer des Strato-Kundendienstes, lausche den endlosen Bandansagen, drücke Zahlen auf dem Telefon, um mich durchs Menü zu kämpfen, und übe mich in Geduld. Nach gefühlten fünf Minuten meldete sich eine Dame, der ich mein Problem schilderte. Noch während ich mit ihr sprach, tutete es verdächtig.

Mein Hirn stellte Vermutungen an: „Hat sie mit Absicht aufgelegt oder ist sie nur aus Versehen auf den falschen Knopf gekommen?“ Ich drückte auf Wahlwiederholung. Erneut wühlte ich mich durch Ansagen und Menüs, bis sich ein junger Mann meldete. Ich wiederholte mein Anliegen. Und jetzt kommt’s: Der Fehler liege an Cloudflare, ich solle mich mit deren Support in Verbindung setzen. Mehr könne man nicht tun.

Im kostenlosen Angebot von Cloudflare ist kein Support integriert. Etwas ratlos starrte ich auf die Fehlerseite in meinem Browser.

WordPress auf einen anderen Server umziehen

Ich ärgerte mich sehr, doch eine Lösung musste her. Die einzige, die ich sah: Die komplette Website umziehen. Weg von Stratos „Shared Hosting“ auf den eigenen Server.

Hierfür gibt’s das WordPress-Plugin „Duplicator“. Und ich stand vor dem nächsten Problem: DAS Tool, mit dem man eine WordPress-Seite spielend einfach umziehen kann, wurde von Stratos Hosting-Einstellungen in die Knie gezwungen. Das Archiv, in dem Website und Datenbank untergebracht werden sollten, war zu groß. Es gab einen „Time Out“ und der Server brach die Erstellung ab.

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Ich musste Daten aussortieren und schauen, was ich auf dem neuen Server nicht unbedingt brauche. Nach einigem Suchen und diversen Löschaktionen konnte Duplicator das Archiv schließlich erstellen. Anschließend kopierte ich es an seinen Bestimmungsort.

Ich erstellte ein Verzeichnis, legte eine Website an, vergab die Bindungen und stellte den A-Record für die Domain bei Strato auf die IP-Adresse unseres Servers. Danach musste ich das Installationsprogramm für das WordPress-Archiv durchlaufen lassen.

Bindungen im IIS

Bindungen im IIS

Mein Herz wurde weit, als ich unser Weblog aufrief. Es funktionierte. Nun konnte ich auch die anderen Domains und Subdomains auf freeyourfamily.net verweisen lassen.

Erneuter Versuch mit Cloudflare

Schließlich wollte ich es noch einmal mit Cloudflare versuchen. Ich trug die Namenserver ein und wartete. Nachdem die neuen Nameserver-Daten im World Wide Web bekannt gemacht worden sind, aktualisierte ich voller Erwartungen die Website im Browser.

Cloudflare ist aktiv

Cloudflare ist aktiv

Es funktionierte! Hurra!

Sicher ist sicher!

Das SSL-Zertifikat von Strato musste ich dann noch durch eines von Cloudflare ersetzen. Die Browserzeile spuckte mir jedoch Meldungen aus, dass es Probleme mit Mixed Content gäbe. Einige Inhalte waren unverschlüsselt übertragen worden. Die Lösung hierfür war das Plugin „Better Search And Replace“. Damit konnte ich alle Datenbank-Einträge, die auf „https://freeyourfamily.net“ verwiesen, in „https://freeyourfamily.net“ umwandeln. Für ganz verzwickte Fälle kann ich das Plugin SSL Insecure Content Fixer empfehlen.

Feinschliff

Das Cloudflare-Plugin für WordPress (den API-Key hierfür gibt es bei Cloudflare), machte die Auslieferung des Blogs an die Browser der Leser perfekt.

Das Content Delivery Netzwerk schützt nun unser Blog vor Angriffen und sorgt für fixe Ladezeiten.

WeTest-Testergebnis

Unser Ergebnis von WeTest.de

 

CC BY-SA 4.0 Strato + Cloudflare = Serverumzug von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.