bewusst leben und denken

Auf welche Weise wir (das Volk) durch demokratische Werte und ein bewusstes Leben eine friedliche und freudvolle Zukunft für uns und unsere Kinder gestalten können, will ich in diesem Beitrag zur Blogparade „Was bedeutet mir die Demokratie“ des Deutschen Historischen Museums veranschaulichen.

Um einen Konsens zu finden, definieren wir die Demokratie an dieser Stelle als eine politische Ordnung, in der sowohl die Lenkung als auch das Schicksal des Staates grundlegend vom Volk abhängt. Wir können eine Familie mit Kindern als kleinste Zelle der Gesellschaft betrachten. Sie ist der ideale Nährboden für das, was wir an der Demokratie so schätzen: Frieden, Rede- und Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Gleichheit usw.

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Nur mit Achtsamkeit und Bewusstheit können wir diese Errungenschaften und damit die Demokratie bewahren. Wie wir mit unseren Kindern umgehen, welche Werte wir ihnen vorleben und weitergeben, wird einmal die Zukunft der Gesellschaft bestimmen, in die sie hineinwachsen.

Demokratie in Gefahr?

Gewinnst Du den Eindruck, dass unsere Demokratie in Gefahr ist, wenn Du der Berichterstattung in den Medien und den politischen Diskussionen folgst?

Vielleicht ist es eine gute Idee, die Glotze auslassen und die Zeit auf Facebook und am Stammtisch auf ein Minimum zu beschränken. Denn ehe Du Dich versiehst, wirst Du vom Sog der Massen mitgerissen und verlierst Deine Mitte, Deinen inneren Frieden.

Wir Menschen neigen dazu, eine dualistische Sicht auf die Welt und unsere Mitmenschen einzunehmen. Das führt zu Problemen.

Wenn zum Beispiel unzählige andere Menschen aufgrund von militärischen Konflikten oder unwürdigen Lebensbedingungen in ihrer Heimat (die übrigens viel mit der Lebensweise hierzulande zu tun haben – aber dazu später mehr) auf jenes Fleckchen Erde migrieren, das wir „Europa“ nennen, entsteht Angst. Vor dem Fremden, vor Veränderungen. Es fehlt an einer „Verbindung“ zu diesen Menschen. Stattdessen werden wir von anerzogenen Vorurteilen überwältigt.

Unsere dualistische Wahrnehmung führt dazu, dass wir anderen und uns selbst Schaden zufügen.

Wenn das ängstliche Volk zum Beispiel nach

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  • tiefergehenden Eingriffen in die Privatsphäre,
  • mehr Befugnissen für die Polizei,
  • Grenzkontrollen,
  • Abschiebung von Migranten oder
  • Einführung einer Impfpflicht

und weiteren Einschränkung der eigenen, persönlichen Freiheit ruft, müssen die gewählten „Volksvertreter“ im Namen des Volkes diese Entscheidungen treffen.

Doch wenn Angst die Grundlage demokratischer Entscheidungen ist, so schafft sich die Demokratie selbst ab. Die einzige Lösung, um aus dieser Spirale auszubrechen, ist die Überwindung der dualistischen Denkweise und die Hinwendung zu einer Demokratie, die auf Bewusstheit, Weitsicht und Mitgefühl fußt.

Du denkst vielleicht, wenn du in die Regierung eintreten und Macht haben würdest, könntest du alles tun, was du willst, aber das stimmt nicht. Wenn du Kanzler wärst, würdest du dich dieser harten Tatsache gegenübersehen – du würdest wahrscheinlich das gleiche tun wie unser jetziger Kanzler, vielleicht ein bißchen besser, vielleicht ein bißchen schlechter. – Thich Nhat Hanh

Demokratie braucht Achtsamkeit

Wenn wir ruhig bleiben und achtsam sind, erkennen wir, dass wir alle miteinander und mit allem um uns verbunden sind. Ein bewusstes, verantwortungsvolles Leben – wozu wir mit unserem Blog immer wieder inspirieren wollen – ist der Schlüssel für eine funktionierende Demokratie.

Wenn wir erkennen, dass zum Beispiel

  • für das Brot, das wir essen, zuviel Chemie auf den Feldern eingesetzt wird,
  • der Zivilisationsmüll die Meere bedroht,
  • die Anhäufung von Besitz und Statussymbolen zum Raubbau an den Ressourcen der Erde führt,
  • in Lebensmitteln und Biodiesel verarbeitetes Palmöl die Regenwälder vernichtet und die Gesundheit schädigt,
  • für „Tierprodukte“, Kosmetik, Medizin und „Wissenschaft“ andere, fühlende Wesen gequält werden und sterben,
  • die Lebensweise und die Ernährung Hauptauslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes usw. sind,
  • Kinder durch ihre intrinsische Motivation, durch ihre Begeisterung und durch das Spielen viel effektiver lernen als durch eine gesetzlich geregelte „Schulpflicht“ und
  • wir alle miteinander verbunden Teil eines „großen Ganzen“ sind,

dann ist das ein Fundament, auf dem eine neue, beständige Form der Demokratie gedeihen kann.

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Unser Alltagsleben – was wir einkaufen, wie wir uns fortbewegen, was wir essen und trinken – all das hat mit der politischen Lage hier und an anderen Orten dieses Planeten zu tun. Man denke nur an all die Konflikte ums Erdöl, das nicht nur als Brenn- und Treibstoff genutzt wird, sondern aus dem unter anderem auch Schmiermittel, Kosmetika und Kunststoffe hergestellt werden!

Wenn uns unsere Lebensweise bewußt ist, unser Konsumieren, unsere Sicht der Dinge, werden wir wissen, wie wir genau in dem Moment, in dem wir leben, Frieden schaffen können. Die Freiheit hängt nicht von unserer Regierung ab, sondern von unserem Alltagsleben. – Thich Nhat Hanh

Lasst uns bewusst leben, handeln und konsumieren! Wenn wir dem Wunder des Lebens mit Dankbarkeit begegnen und die wahre Natur unserer Existenz erkennen, ist das eine gute Voraussetzung für eine „bessere“ Demokratie.

Unsere Kinder und die Demokratie

Kinder sind unsere Fortsetzung in der Welt. Wir haben alles, was wir sind, an sie weitergegeben. Wenn uns das bewusst wird, müssen wir anerkennen, dass einem Kind die gleichen und unveräußerlichen Rechte zustehen wie uns und allen anderen Menschen.

Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt können nur Bestand haben, wenn wir diese Erkenntnis zur Grundlage unseres Handelns berufen. Was wünschst Du Dir für eine Welt, in der Deine Kinder aufwachsen?

Wir sind den nachfolgenden Generationen eine intakte Welt schuldig, die ihnen ein Aufwachsen in Frieden und Freiheit ermöglicht!

Eine Chance auf eine solche Welt, kann in einer Demokratie liegen, in der

  • sich unsere Kinder aufgehoben, beachtet und eingebunden fühlen,
  • sie sich ohne Bevormundung frei entfalten können,
  • sie sein dürfen und tun können, was sie wollen, solange sie niemandem schaden.

Erziehung zur Demokratie?

Substanzielle Erziehung ist nicht mit einem demokratischen Verständnis vereinbar.

Wünschen wir uns, dass unsere Kinder die Bedeutung der Demokratie anerkennen und sie zu schätzen lernen? Dann führt kein Weg daran vorbei, ihnen Werte wie Frieden und Freiheit vorzuleben. Wir müssen unser und ihr Bewusstsein dafür schärfen, welche Auswirkungen die eigenen Handlungen auf unsere Umwelt und andere Menschen haben.

Wie alle Menschen sind Kinder frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Auch wenn sie in den Augen von uns „Erwachsenen“ nicht immer rational und vernünftig reagieren, so entwickeln sie doch früh ein grundlegendes Verständnis für richtig und falsch. Und hierbei sind sie bisweilen besser als manche Erwachsene, die sich aufgrund fehlender Bewusstheit in ihrer relativen, persönlichen Wirklichkeit von anderen Menschen und den Dingen um sie herum abgrenzen.

Vor Kurzem hat unsere Große den alten Kater mit ins Badewasser gehoben. Er geriet in Panik. Bei dem Versuch, so schnell wie möglich dieser unangenehmen Situation zu entfliehen, kratzte er den kleinen Bruder, der gerade badete. Das Blut rann von Hals und Ohr. Es sollte ein lustiger Spaß sein. Aber unsere sechsjährige Tochter erkannte sofort, dass sie einen Fehler begangen hatte. Es tat ihr wahnsinnig leid und wir merkten ihr noch lange an, wie sie von Gewissensbissen geplagt wurde. Sie hat erfahren, dass ihre Handlungen Auswirkungen haben können, mit denen sie zuvor nicht gerechnet hat.

Wir Menschen können aus Fehlern zu lernen, die wir und andere aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit bisweilen begehen. Die Geschichte offenbart uns viele davon.

Immanente Werte

Unsere große Tochter ist jedem Menschen und jedem Wesen freundlich gesinnt und hat keine Vorurteile. Das betrifft selbst Personen, die sie nicht kennt. Will ihr jemand beibringen, dass „Merkel weg muss“ oder „böse ist“ (Willkommen in Sachsen! :-D), hat sie Mitgefühl mit der Kanzlerin und widerspricht.

Wahre Stärke beruht nicht auf Macht, Geld oder Waffen, sondern auf tiefem, innerem Frieden. – Thich Nhat Hanh

Unsere Kinder spielen mit anderen Kindern. Dabei legen sie keinen Wert darauf, dass die Spielkameraden die gleiche Hautfarbe haben und dieselbe Sprache sprechen. Das Geschlecht der Spielgefährten ist für sie genauso ohne Bedeutung wie die Religion oder die soziale Herkunft.

Wenn wir es ihnen nicht „aberziehen“, erkennen Kinder, dass andere Kinder nicht anders sind als sie selbst. Ich bin sehr glücklich, dass junge Menschen so viel Weitsicht haben. In politischen Grundsatzdiskussionen sollten wir uns von ihnen beflügeln lassen.

Demokratie wählen

Wie Du vielleicht mitbekommen hast, zieren diesen Blogpost Zitate von Thich Nhat Hanh. Er ist einer der großen buddhistischen Lehrer und Zen-Meister und tritt für einen engagierten Buddhismus ein. Sein Buch „Leben ist, was jetzt passiert: Das Geheimnis der Achtsamkeit“ empfinde ich als ein Geschenk an die Menschheit.

Ich bewundere und vertrete seine Sicht auf die Welt und bin überzeugt, dass diese der Schlüssel für eine Demokratie ist, die über das 21. Jahrhundert hinaus Bestand hat – eine Demokratie, die Frieden und Freude in unsere Welt bringt. Wir sind es unseren Kindern schuldig!

Im Hinblick auf die morgige Europawahl und alle nachfolgenden Wahlen will ich einen Gedanken aus Thich Nhat Hanhs Buch „Ich pflanze ein Lächeln“ mit auf den Weg geben:

Wenn wir selbstverantwortlicher zu leben beginnen, müssen wir unsere politischen Führer auffordern, sich in die gleiche Richtung zu bewegen. Wir müssen sie darin bestärken, der Verschmutzung der Umwelt und unseres Bewußtseins ein Ende zu setzen. (…) Wir haben die Gelegenheit, ihnen viele wichtige Dinge zu sagen, statt die führenden Personen danach auszusuchen, wie gut sie im Fernsehen aussehen, um dann später nur durch ihre mangelnde Achtsamkeit entmutigt zu werden. – Thich Nhat Hanh

Niemand ist für unsere Gefühle verantwortlich. Frieden und Glück finden wir nicht im Außen. Hören wir auf, Schuldige zu suchen!

Demokratie beginnt in uns.

(Titelbild: Bild von 4144132 auf Pixabay)

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