Newcomers on the BlogMit „Blogmojo“ wollen Finn und Nele anderen Menschen helfen, ein erfolgreiches Blog aufzubauen. Am 20. April erstellte Finn die Blogparade „3 Dinge, die ich als Anfänger gerne über das Bloggen gewusst hätte“. Ich will zu dem Thema zwei ideologische Problemstellungen sowie einen essentiellen Sicherheitsaspekt des Bloggens beleuchten: den Stellenwert einer gepflegten Linkkultur, die Bedeutung „sozialer Netzwerke“ für Blogs und die Notwendigkeit von Backups.

1. Linkgeiz ist nicht geil!

Mit viel Blut und Schweiß erkämpftest Du Dir die Leser Deines Blogs. Jetzt sollen sie gefälligst da bleiben! Jeder Link nach draußen, zu anderen Blogs und Websites, ist eine Tür – raus aus Deinem beschaulichen Contentreich. Darum vermeidest Du Verlinkungen wie ein katholischer Bischof die niedere Minne.

Moment! Du benutzt Sozialleisten („Social Media Bars“) und Buttons, mit denen Du die Aufmerksamkeit der Leser auf Deine Social-Media-Profile lenken willst und zum Teilen Deiner Inhalte einlädst? Damit bewirkst Du genau das, was Du ursprünglich nicht wolltest: Du schickst Deine hart erarbeiteten Besucher in die „sozialen Netzwerke“.

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Stell Dir das Internet wie ein Nervensystem vor: Verlinkungen sind die Nervenbahnen im World Wide Web. Sie versorgen die Websites im entlegensten Winkel des Internets mit Traffic. Blogger brauchen Verlinkungen. Wenn Du einen Blog oder eine Internetseite empfehlenswert findest, dann teile den Link! Teile ihn in einem Blogbeitrag – ohne den Umweg über Facebook und andere „soziale Medien“. So liegt die Lenkung des Traffics in Deinen Händen.

Links sind erstaunlich nützlich. Sie eignen sich hervorragend, um Deine Quellen offenzulegen, Fakten zu unterstützen, Deine Behauptungen zu belegen und Deinen Content mit zusätzlichen, wertvollen Informationen zum Thema zu bereichern. Mit Links baust Du Beziehungen auf, denn Verlinkungen sind eine Hilfe für Deine Bloggerkollegen, da sie ihrem Content mehr Bedeutung und Sichtbarkeit im World Wide Web verleihen. Willst Du jemandem einen Gefallen erweisen, setze einen Link zu einem seiner Blogartikel! Wenn Du selbst verlinkst, wirst Du zurückverlinkt (Track- und Pingbacks ermöglichen es). Dadurch gewinnt auch Dein Blog an Relevanz und Sichtbarkeit.

Wenn Du Links aus Begeisterung und voller Überzeugung setzt, verwende bitte nicht das Attribut „nofollow“, mit dem Du Links entwertest. Bestehe auf Deine Meinung und nicht auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO)! Übrigens ist Google auf Links angewiesen. Die Suchmaschine braucht sie. Wenn Links einen Mehrwert für den Content darstellen, findet Google das gut.

Das World Wide Web ist eine Ansammlung von frei zugänglichem Wissen und ein Zeugnis menschlicher Kultur. Hilf mit, es zu erhalten! Hab keine Angst vor einer ehrlichen Linkkultur basierend auf Interesse und Sympathie! Wenn Du und Dein Blog etwas zu bieten haben, kommen die Leser gern wieder.

Hervorragende Möglichkeiten, um Links zu säen (und zu ernten), sind Blogparaden, Link-Partys und die Blogroll.

Ich selbst teile jeden Freitag meine Fundstücke der Woche in unserer World Wide Web Week.

2. Dein Blog und die „sozialen Netzwerke“

Viele Marketingexperten sehen „soziale Netzwerke“ als Teil der Markenkommunikation und damit unverzichtbar für alle aufstrebenden Blogger. Weil Facebook derzeit das größte Netzwerk ist, soll es mir in den folgenden Ausführungen als Beispiel dienen.

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Nahezu jedes Blog hat sie: Sozialleisten und Buttons zum Teilen der Blogbeiträge in den Netzwerken. Blogger erhoffen sich damit Likes, Shares und andere Interaktionen ihrer Leserschaft. Die Hoffnung, dass ein Post viral gehen könnte (bei zutiefst emotionalen und provozierenden Inhalten funktioniert das bisweilen), treibt viele Blogger dazu, das Monster „Facebook“ mit kostenlosem Content zu bespielen. Dieser ist bis in alle Ewigkeiten ein Teil Facebooks und kann weltweit vom Netzwerk unentgeltlich verwendet werden.

Wir Blogger wünschen uns Traffic, aber schicken unsere Leser fort in die sozialen Netzwerke. Unsere Hoffnung und die damit verbundene milliardenfache Nennung und Verlinkung nähren das Facebookmonster. Und wie revanchiert sich Facebook? Es hält die Hand auf:

Eine stattliche Fangemeinde auf Deiner Facebook-Fanpage nützt Dir nicht viel, denn Deinen Content zeigt Facebook nur einem Bruchteil der mit Mühe gewonnenen Fans. Lass mich das anhand eines Beispiels verdeutlichen: Nehmen wir an, Du hast 1000 „Follower“ auf Deiner Fanpage. Wenn Du einen Beitrag veröffentlichst, wird er gegebenenfalls 100 von Facebook ausgewählten Nutzern angezeigt. Wenn jene Deinen Beitrag teilen, kommentieren und liken, sieht Facebook das als gutes Zeichen und verbreitet den Beitrag weiter. Bleiben die Interaktionen aus, hast Du keine andere Wahl als zu zahlen, damit Dein Content einem Publikum angezeigt wird.

Bedenke: Facebook will seine Nutzer nicht gehenlassen. Sie sollen sich innerhalb des Netzwerks bewegen und Datenspuren hinterlassen. Das bringt Facebook Geld.

Wenn Facebook den Nutzer ziehen lässt, hat es nichts davon. Aus dem Grund belohnt Facebook Inhalte, die den Nutzer nicht (durch Links) von der Plattform weglocken. Bleiben wir bei dem oberen Beispiel: Frage Dich, wie viele Menschen bis zu Deiner Website durchdringen, wenn Dein Beitrag nur 100 Deiner 1000 Fans angezeigt wird. Mit 100.000 echten Fans im Rücken sieht die Sache zwar anders aus. Doch der Zeit- und Kostenaufwand, um Dir eine solche Anhängerschaft aufzubauen, ist enorm.

Kurzzeitig ist Facebook als Trafficbringer nützlich. Bedauerlicherweise verschluckt die Timeline Deine Beiträge buchstäblich. Sie verschwinden ziemlich rasch unauffindbar im Rauschen der Informationen. Hintergrundinfos zum Facebook-Algorithmus gibt es hier: So entsteht unser Newsfeed: Der Facebook-Algorithmus im Detail.

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Wenn die sozialen Netzwerke eingestellt werden, ist alles verschwunden. Du glaubst nicht, dass so etwas passiert? Erinnerst Du Dich an MySpace? ;-)

Inhalte und Diskussionen in Blogs sind indes noch nach vielen Jahren zu lesen.

Vom Aufwand-Nutzen-Verhältnis ausgehend ist es sinnvoller, sich untereinander zu vernetzen und sich gegenseitig in der Blogosphäre zu unterstützen. Investiere Deine Zeit lieber in Dein Blog. Wenn Du kommentierst, tu’s nicht auf Facebook, wo die Beiträge samt Kommentaren sprichwörtlich im Nirwana verschwinden, sondern direkt in den Blogs anderer Blogger.

3. Backups: Schutz vor dem Daten-Super-GAU

Es ist einer der wichtigsten Ratschläge für angehende Blogger: Leg regelmäßig Sicherungen Deiner Daten an! Es ist ein schreckliches Gefühl, unzählige Stunden in Blogartikel gesteckt zu haben, und den Content durch einen fatalen Zwischenfall zu verlieren. Unbedacht veränderter Code, ein falscher Klick, ein fehlerhaftes Plug-in, ein Hackerangriff oder ein Serverausfall können Dein Blog ruinieren.

In jedem Fall ist es gut, wenn Du regelmäßig Backups angelegt hast, um die Daten zurückspielen zu können. Ein Backup hilft Dir, Dein Blog zu retten!

Einen einfachen Weg, Backups von den Dateien und der Datenbank Deines WordPress-Blogs anzulegen, bietet Dir das Plug-in BackUpWordPress.

Im „WordPress Bistro“ von Michaela Steidl erfährst Du, wie‘s geht: BackUps für eine WordPress-Website anlegen.

Epilog

Dein Blog ist Dein digitales Zuhause, in dem Du Dich austoben kannst. Gestalte es, wie es Dir gefällt, sodass Du Dich pudelwohl fühlst und den Spaß nicht verlierst! Ich wünsche Dir alles Gute!

Wireless Life Guide 2017

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