Liebe LeserInnen, wie schaffen wir den Spagat zwischen der Dauernutzung digitaler Medien und friedlicher Familienzeit zu Weihnachten? Das nun folgende Märchen über eine altmodisch-moderne Familie wagt den Blick auf die Probleme und Lösungen, die unsere Medien mit sich bringen. Es ist eine Geschichte für Kinder UND für Eltern.
Alice und die verzaubernden Geschenke
Es war einmal eine Frau, die hieß Alice. Alice wünschte sich nichts sehnlicher als drei Kinder. Leider klappte das mit dem Kinderkriegen nicht so richtig, denn sie bekam weder eins, noch zwei und schon gar nicht drei.
Jedes Jahr in der Weihnachtszeit bewunderte Alice die Schneemänner in den Vorgärten und die festlich geschmückten Häuser mit ihren Weihnachtslichtern. Sie staunte über all die Geschenke, die es in den Geschäften zu kaufen gab.
„All das Schöne gibt es Jahr für Jahr nur, weil es Kinder gibt.“, ging es ihr durch den Kopf. Alice sah traurig aus.
Alice macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt
Doch dann, mit einem Male, funkelten ihre Augen. „Dieses Weihnachtsfest werde ich es genauso machen wie die Familien mit Kindern!“, sagte sie zu sich selbst.
Alice schmückte ihr Haus mit Tannenzweigen, kleinen Zapfen und Beerenzweigen. In die Fenster platzierte sie Schwibbögen. Und im Vorgarten stellte sie einen Laser-Projektor auf, der Sterne, kleine Weihnachtsbäume und Engelchen an die Fassade zauberte.
Dem Schneemann, den sie gleich daneben baute, band sie einen alten, gestrickten Schal um den Hals. Auf den Kopf setzte sie ihm eine blinkende Weihnachtsmannmütze und in seine Ohren steckte sie die Kopfhörer eines MP3-Players.
Unter den Tannenbaum im Haus legte sie drei Geschenkpäckchen: Im ersten Geschenk befanden sich Stricknadeln, Wolle und ein Buch. In einer zweiten Schachtel lagen Papier, ein Füller und ein Kassettenradio mit Hörgeschichten. Das dritte Päckchen war flach und klein. Darin war ein Tablet eingewickelt.
Müde, aber zufrieden, legte sich Alice abends in ihr Bett und schlummerte tief und fest ein …
Plötzlich Mutter
Am Morgen, es war der erste Weihnachtsfeiertag, wurde sie von seltsamen Geräuschen geweckt. Es klang, als wären Menschen in ihrem Haus.
Mit einem Satz sprang Alice aus ihrem Bett und lief auf Zehenspitzen zur Wohnzimmertür. Sie lauschte. Hörte sie ein Kinderlachen?
Jetzt schaute sie durch das Schlüsselloch. Sie traute ihren Augen nicht: Drei Kinder rannten um den geschmückten Weihnachtsbaum. Alices Herz begann heftig zu schlagen, so sehr freute sie sich über diesen fröhlichen Besuch. Vielleicht hatte sie vergessen, die Haustür abzuschließen und nun wollten sich ein paar Nachbarskinder das festlich dekorierte Haus mit dem lustigen Schneemann einmal aus der Nähe betrachten?
Alice lächelte und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Sofort schauten die drei Kinder sie an.
Das erste Kind machte einen leichten Knicks und sprach: „Gesegnete Weihnacht, Frau Mutter!“
Das zweite Kind grinste breit und sagte: „Frohe Weihnachten, Mutti!“
Und das dritte Kind summte: „Merry Christmas, Mummy!“
Jede Generation hat ihre Medien
Alice war verblüfft, weil die drei Kinder sie als ihre Mutter ansahen. Doch weil sie an den Zauber der Weihnacht glaubte, freute sie sich über alle drei Kinder. Jedem übergab sie ein Päckchen. Und ein jedes hatte eine solche Freude an seinem Geschenk, dass es den ganzen Tag damit spielte.
Das erste Kind las gespannt in seinem Buch.
Das zweite Kind lehnte am Kassettenrekorder und hörte spannende Geschichten rauf und runter.
Und das dritte Kind schaute auf seinem Tablet einen Film nach dem anderen.
Medien zur Unterhaltung: wenn die Kinder nicht davon wegkommen
Es wurde Abend und Alice fiel ein, dass Kinder doch Schlaf bräuchten.
Dem ersten Kind zeigte sie ein Bett und sagte ihm, hier könnte es sich zur Ruhe legen. Alice wünschte eine gute Nacht und löschte das Licht. Schlafen wollte das Kind natürlich nicht, denn in seinem Buch gab es noch viele spannende Seiten, die es lesen wollte. Schlau, wie es war, nahm es seine Stricknadeln und begann zu stricken, bis die Stricknadeln glühten. So wurde es hell genug, damit es heimlich unter der Bettdecke weiterlesen konnte.
Alice meinte bald, das zweite Kind hätte für heute reichlich Hörbücher gehört und schickte es ins Bett. Auch das zweite Kind hielt nichts vom Schlafen. Es stellte den Kassettenrekorder ganz, ganz leise und legte sein Ohr daran. So konnte es, versteckt unter der Bettdecke, weiteren Geschichten lauschen. Um die richtigen Tasten am Rekorder zu drücken, brauchte das Kind aber doch etwas Licht. Also hob das Kind die Decke, wünschte sich das Mondlicht herbei und konnte die Kassette noch viele Male zurückspulen und von vorn anhören. Das tat es, bis ihm die Augen zufielen.
Alice zeigte in gleicher Weise dem dritten Kind das Bett, in dem es schlafen sollte. Auch dieses Kind schaute noch einige Filme mit seinem Geschenk, dem Tablet – unter seiner Decke. Das tat es so lange, bis die bewegten Bilder schließlich keinen Zuschauer mehr hatten.
„Zu viel“ für Kinder – die Folgen des Medienkonsums
Am nächsten Morgen, dem zweiten Weihnachtsfeiertag, lümmelten sich die drei Kinder müde auf dem Sofa vorm Weihnachtsbaum. Das erste Kind war etwas brummig und gähnte ständig. Zudem hatte es schmerzende Brandblasen an den Händen, weil es die Stricknadeln doch zum Glühen gebracht hatte.
Auch dem zweiten Kind sah man an, das irgendetwas nicht stimmte. Es beschwerte sich über jedes kleinste Geräusch und klagte, dass seine Ohren ganz heiß wären.
Natürlich ging es dem dritten Kind nicht besser. Seine Laune war mindestens genauso schlecht. Und seine Augen, die sahen sogar schon ein wenig viereckig aus. Kein Wunder; denn ein Bildschirm ist schließlich viereckig.
Wenn sich bockige Kinder zu Weihnachten „Vernünftigem“ widmen sollen
Alice überlegte und überlegte, was ihren drei Kindern bei ihrer miesen Feiertagslaune helfen könnte. Sie hatte gehört, dass Kinder in den Weihnachtsferien auch mal etwas lernen sollten.
Jedem Kind schlug sie Kleinigkeiten vor:
Alice bat das erste Kind, aus der Wolle was Schönes zu stricken. Doch dieses hatte überhaupt keine Lust darauf. Den Vorschlag der Mutter fand es blöd und gemein, und das auch noch an einem Weihnachtstag – das geht nun wirklich nicht!
Dem zweiten Kind sagte Alice, es könnte ein paar Schreibübungen machen. Vielleicht könnt ihr euch das kaum vorstellen, aber das zweite Kind hatte absolut keine Lust auf Schreibübungen. Und weil es keine Lust hatte, bekam es nun auch richtig schlechte Laune.
Beim dritten Kind hoffte Alice, es könnte auf seinem Tablet doch etwas lesen oder lernen. Schließlich gibt es Lese- und Lernapps. Aber denkt ihr, dem dritten Kind erging es anders als seinen Geschwistern? Genau: Das war nicht so.
Digitale Geräte besser nicht mit ins Schlafzimmer
Statt Gefallen an den Vorschlägen der Mutter zu finden, maulten und stritten und zankten sie, denn das kommt in den besten Familien vor. Selbst dann, wenn gerade Weihnachten ist.
Am Ende des Tages waren alle Stricknadeln krumm gebogen, die Bänder der Kassetten waren dreimal um den Weihnachtsbaum gezogen und das Tablet machte zu allem Unglück nichts anderes mehr als Updates. An diesem Abend legten sich die Kinder ohne ihre Geschenke in die Betten. Erstaunlicherweise schliefen die Kleinen schnell ein.
„Es ist wohl nicht verkehrt“, dachte Alice, „Kinder ohne ihre Weihnachtsgeschenke ins Bett zu schicken. Es sei denn, die Geschenke wären Kuschelgeschenke wie Teddybären oder Puppen oder kleine Autos ohne Kanten oder Kakteen ohne Stacheln oder Schokoladenweihnachtsmänner oder Ostereier. Aber das sind sie ja nun mal nicht.“
Sind Kinder undankbar, kooperativ oder wollen sie einfach nur an der Welt der Erwachsenen teilhaben?
Am dritten Weihnachtsfeiertag hüpften die Kinder nicht mit dem falschen Bein aus ihren Betten. Die drei ließen sich frühs aufs Sofa plumpsen. Ihr Blick fiel sofort auf den Weihnachtsbaum. Er glitzerte und funkelte.
Eigentlich sah der Baum sehr prächtig aus.
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Aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm! Er sah irgendwie komisch aus. Die Kinder überlegten, was an dem Weihnachtsbaum falsch war. War die Spitze abgeknickt? Nein, die stand wie eine Eins und zeigte stolz ihren goldenen Stern. Verloren die Äste vielleicht schon ihre Nadeln? Auch das war nicht der Fall. Hatten irgendwelche Tiere am Baumstamm geknabbert? Der Stamm sah heil aus. Nicht mal ein klitzekleiner Mäusebiss war zu erkennen. Was also stimmte mit dem Tannenbaum nicht mehr? Mit einem Male blieben allen drei Kindern die Münder offen stehen. Sie erblickten die verbogenen Stricknadeln und die herausgezogenen Kassettenbänder.
Das Tablet, das neben dem Schreibpapier und dem Füller, dem Buch und der Wolle lag, war zum Glück wieder einsatzbereit. Die Updates waren beendet.
Den Kindern fiel ein, wie sehr sie sich über ihre Geschenke gefreut hatten. Der Streit am Tag zuvor war hingegen nicht so toll gewesen. Das fand die Mutter bestimmt auch. Schließlich hatte sich Alice solche Mühe gemacht, ihr Haus und den Garten zu dekorieren und Geschenke zu besorgen. Und all das, weil sie es für die Kinder tun wollte, die sie sich doch so sehnlichst gewünscht hatte.
Und außerdem, das wissen ja alle Kinder, mögen Mütter nun mal keinen Streit. Die wollen lieber Harmonie und Kinderlachen und Abdrücke von Schoko-Keksen an Tischdecken und Fensterscheiben – das weiß jeder!
Bildschirmzeit für Kinder – abseits von Netflix, YouTube und Instagram
Wie die ersten beiden Kinder noch darüber nachdachten, was Mütter so mögen, griff das dritte Kind nach seinem Tablet. Es googelte: „Wie biegt man Stricknadeln gerade?“. Es las allerlei Tricks, entschied sich dann für die Bügeleisenmethode und hatte in Nullkommanichts alle Stricknadeln schön gerade geschlagen.
„Das ist genial!“, staunten die beiden Geschwister. Sie schnappten sich die abgespulten Kassetten, steckten die Stricknadeln in die Spulen und drehten die Bänder sorgfältig wieder in ihre Gehäuse.
Schon am Nachmittag war alles geschafft. Das wurde auch Zeit! Denn letztlich will jedes Kind nach dem Weihnachtsfest erfahren, welche Geschenke seine Freunde erhielten – und die wollen natürlich genauso wissen, was man selbst geschenkt bekam.
Medien zur Kommunikation
Nun wollt ihr sicher wissen, wie das die drei Kinder anstellen! Na, bestimmt könnt ihr euch das schon denken:
Das erste Kind nahm dafür den Rest seines Wollknäuels, also noch ungefähr 300 Meter, und band an jedes Ende einen Becher. Das eine Ende schoss es durch das Fenster bis hinüber zum nächsten Haus. Was für ein Glück, dass dort gerade ein Fenster offen stand!
Das Nachbarskind jedenfalls war der Freund unseres ersten Kindes. Nun konnte der mit dem Becher am Ohr am Fenster stehen und erfahren, wie spannend das Buch ist, das Alices erstes Kind zusammen mit der Telefonschnur-Wolle und den Stricknadeln geschenkt bekam.
Das zweite Kind musste die Nachricht an seinen Freund zwar nicht 300 Meter weit schießen, aber ungefähr doppelt so weit bis zum Briefkasten der Post tragen. Mit Füller hatte es auf dem neuen Schreibpapier verfasst: „Lieber Freund, Mutti schenkte mir einen modernen Kassettenrecorder mit Hörgeschichten. Brachte dir der Weihnachtsmann neue Disketten, wie du sie dir gewünscht hattest? Viele Grüße, dein Freund.“
Das dritte Kind brauchte keinen einzigen Schritt machen, um seinem Freund eine Nachricht zukommen zu lassen. Es ließ seine Finger über die glatte Oberfläche des Tablets gleiten und schwuppdiwupp, bekam es seinen Freund über Skype zu sehen und mit ihm die neue Playstation 5 im Hintergrund.
Medienkompetenz entwickelt sich nicht durch Distanz zu Medien
Die Kinder hatten bald alle Neuigkeiten mit ihren Freunden ausgetauscht. Sie waren zufrieden. Ob es Alice auch war? Bestimmt würde sie es gleich werden. Denn das erste Kind holte einen Schal aus seinem Bett, den es ja in der ersten Weihnachtsnacht gestrickt hatte, damit die Nadeln genug glühten. Den Schal schenkte es der Mutter und die freute sich, wie sich alle Mütter freuen, wenn sie etwas Selbstgemachtes von ihren Kindern bekommen:
Jubelnd rannte Alice dreimal um den Tannenbaum. Im Vorgarten umarmte sie den Schneemann, dass der fast anfing zu schmelzen. Sie stolperte über ihren langen Schal ins Haus und rollte dann Keksteig aus, für eine Pizza, in den sie ganz oft mit den Stricknadeln pikste.
Das zweite Kind schenkte Alice ein Blatt Papier mit einem Weihnachtsgedicht. Das hatte es vorher vom Tablet abgeschrieben. Bei der Suche nach den Versen hatte es natürlich Hilfe – ihr könnt euch denken, von wem: vom dritten Kind. Alice freute sich jedenfalls großartig über dieses Geschenk. Sie hüpfte auf und ab und überschüttete das Kind mit Küssen.
Meint ihr, das dritte Kind wollte seiner Mum auch eine Freude machen? Aber sicher! Ihr hättet mal sehen sollen, wie entzückt Alice war! Beim Weihnachtsfotoshooting ihres Tablet-Kindes vor ihrem geschmückten Haus kicherte sie immerzu!
Digitale Medien gemeinsam nutzen
Danach malten sie zusammen Bilder mit einer Fingermal-App am Tablet und lösten zu späterer Stunde Weihnachtsrätsel im Netz. Alice stöberte mit ihren Kindern durch all die Online-Rezepte und fand die leckersten Pizzabeläge für den Keksteig.
Alice hatte viele tolle Ideen, was sie zusammen mit ihren Kindern machen konnte – so ganz ohne Strickzeug, Kassetten und Tablet. Trotzdem war ein frohes, heiteres Leben in der Bude!
Am Abend war das Sofa endlich mit Kekskrümeln und Schokoladenklecksen verziert. Gemütlich entspannte Alice mit ihren Kindern bei Kaminfeuer-Videos. Neben dem Knistern des Feuers war leise das Klappern der Stricknadeln und das Summen des Kassettenrekorders zu hören. „Medien sind gar nicht so übel. Mit ihnen kann es friedlich und schön sein.“, dachte Alice, „Medienkompetenz braucht wohl einfach Zeit und eigene Erfahrungen“.
Und wenn sie nicht gestorben sind, verbringen sie zusammen noch immer eine vergnügte Weihnachtszeit – mit und ohne Bildschirm.
ENDE
Epilog
Liebe Eltern,
oft verurteilen wir den Wunsch unserer Kinder nach digitalen Medien. Seit Sokrates wissen wir: Wir sind nicht die Ersten, die an den Jüngeren etwas auszusetzen haben.
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ (Sokrates, 470-399 v. Chr.)
Ja, Kinder lieben den „Luxus“: Auf den Wunschzetteln stehen iPhones, Tablets, Playstations und vieles mehr. Dabei vergessen wir, dass dieser Luxus derselbe ist, der für uns selbstverständlich ist.
Wieso ist es das Sonderrecht der Erwachsenen, zu jeder Zeit aufs Smartphone zu schauen? Weshalb dürfen wir unsere Lieblingsserie sehen, wann immer wir wollen – und sie nicht? Gerade jetzt, in der „Corona-Zeit“, findet Kommunikation oft nur noch online statt. Warum „zoomen“ wir mit unseren Geschäftspartnern und Mitarbeitern, während wir uns von den Kindern wünschen, dass sie ihre Kontakte irgendwie auf eine andere, altmodische Weise pflegen – ohne digitale Medien?
Kinder wollen so sein wie wir. Sie wachsen heute in eine digitalisierte Welt hinein. Unsere Mädchen und Jungen kommen nicht umhin, sich darin zurechtzufinden und zu lernen, mit den modernen Medien umzugehen. Daher dürfen wir ihnen den Zugang dazu nicht verbieten. Nur vor den Gefahren des Internets müssen wir sie bewahren, zum Beispiel indem wir sie nicht stundenlang allein YouTube und Co. ansehen lassen und mit ihnen über das Gesehene sprechen. Von uns verlangt dies vor allem das, was wir uns für unsere Kinder wünschen: Medienkompetenz.
Und: Die gemeinsamen Erlebnisse mit uns Eltern sind es, die unsere Kinder immer wieder daran erinnern, dass uns die Zeit ohne Bildschirm gut tut. Sie ist für ein friedvolles Familienleben unverzichtbar. Daher wünsche ich euch das Geschick, stets für einen guten Ausgleich zu den digitalen Medien zu sorgen – und das nicht nur unterm Weihnachtsbaum.
Eine schöne Adventszeit wünscht
Eure Evelin
Dieser Blogbeitrag ist das 15. Türchen der Adventsparade 2020 des Elternratgebers „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, der Familien bei der Medienerziehung unterstützt.
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Was schenken wir unseren Kindern?: Eine Entscheidungshilfe (von André Stern und Gerald Hüther)
Heute mal bildschirmfrei: Das Alternativprogramm für ein entspanntes Familienleben (von Prof. Dr. Paula Bleckmann und Ingo Leipner)
Digitale Revolution: So bereiten wir unsere Kinder auf die Zukunft vor (vom 02.07.2019)
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Minimalismus und digitale Medien in unserer Familie (vom 10.01.2017)
10 wertvolle Tipps zur Minimierung der Bildschirmzeit (vom 14.05.2020)
Wunschzettelcheck: Welche Medien unterm Weihnachtsbaum? (auf Schau Hin!)
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Liebe Evelin,
da sprichst Du mir und meinem Mann, der Medienpädagoge ist, aus der Seele. Viele Eltern und Institutionen wollten bisher meist nur Vorträge, wie man die Mediennutzung einschränken oder gar sperren kann mit Filtern – die im Selbstversuch selbst unsere eigenen Kids ganz schnell ausgeschaltet hatten (DigitalNatives oder manchmal auch fehlerhafte Apps und Programme :-).). Auch wenn es anstrengender ist, dabei zu sein und hinzuschauen- letztlich ist das das Einzige, das wirklich nützt. Nur so kann man die Kinder auch für schlechte Inhalte und Fake-News etc. sensibilisieren. Denn irgendwann- spätestens bei unseren großen Teenagern – haben wir keine Kontrolle mehr, sondern hoffentlich das Vertrauen und das Wissen angelegt, dass sie die Medien verantwortungsvoll nutzen. Vielleicht ändert sich da durch Corona einiges in den Familien und Einrichtungen…
Und natürlich ist der Weg anstrengend, und man hat immer wieder Geschrei: bei den Kleinen, wenn der Tablet die Feuerwehr-App abschaltet oder wenn die Großen die Anweisung bekommen, das Handy doch nun mal wegzulegen für die nächsten Stunden. Wenn dann alle zusammen nach draußen gezwungen sind, glätten sich die Wogen auch wieder :-), und allen tut der Ausgleich gut.
Euch frohe Weihnachten mit und ohne Medien, Geschenken und hoffentlich wenig Geschrei :-).
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
wie wohl mir deine bestärkenden Worte tun! :-) Dass du erwähnst, dass es beim Abschalten oder Weglegen der Geräte auch Kontra seitens der Kinder gibt, finde ich ebenso schön. Denn das darf ja auch sein. Und wir Eltern sollten Geschrei und mies dreinblickende Gesichter nicht zum Anlass nehmen, weiterhin untätig neben „Glotze“ und Co. zu stehen, als hätten wir eh keine Chance, dagegen anzukommen.
Ich danke dir noch herzlich für die lieben Grüße, wünsche dir ein gutes neues Jahr mit deiner Familie!
Liebe Grüße
Evelin