Antinatalismus: Setzt keine Kinder in die Welt!
Wir sind uns doch einig: Jedes Kind ist schlecht für die Umwelt! Es verbraucht die Ressourcen unserer Erde, hinterlässt Müll und stößt durch seine Lebensweise jede Menge CO2 aus. Wollen wir den Klimawandel aufhalten und die Welt retten, dürfen wir keine Kinder mehr zeugen! Denn wer diese kleinen, dreckigen Klimakiller zur Welt bringt, ist ein Umweltsünder.
Selbst, wenn wir unsere Kinder zu lauter kleinen Gretas erziehen, die vegan leben, auf Flüge und Kreuzfahrten verzichten, plastikfrei einkaufen, freitags für’s Klima demonstrieren und fleißig Petitionen unterschreiben: Es hilft doch alles nichts. Der „Birthstrike“ ist die einzige Maßnahme, die wirklich was bringt!
Wenn wir es mit der Umwelt ernst meinen, müssen wir auch antinatalistisch leben und auf das Kinderkriegen verzichten. Es gibt schon genug Kinder ohne Eltern auf der Welt. Wer ein Kind will, soll doch eins adoptieren!
Und überhaupt: Die Fähigkeit der Frau, Kinder zu gebären, dient dem Patriarchat und ist daher abzulehnen!
Ist die Entscheidung gegen Kinder richtig?
Doch halt! Kann man wirklich pauschal sagen, dass ein Kind der größte Fehler ist, den umweltbewusste Eltern machen können, frei nach dem Motto „save the earth, don’t give birth“?
Es ist utopisch, anzunehmen, man könne alle Menschen davon überzeugen, keine Kinder mehr zu bekommen.
Leider sind gerade die, die ökologisch denken, für die Forderung der Antinatalisten empfänglich, für die Erde auf‘s Kinderkriegen zu verzichten. Doch was ist mit den anderen, die sich nicht um den Planeten scheren oder das Thema einfach nicht auf dem Schirm haben? Die bekommen weiter so viele Kinder, wie sie wollen, wickeln sie in Wegwerf-Windeln und verschenken „pädagogisch wertvolles“ Billig-Spielzeug aus China. Staat und Wirtschaft freuen sich. Die Umwelt nicht.
Das Leben feiern!
Die „Fortpflanzung“ ist ein notwendiger Prozess. Ohne sie gibt es kein Leben und keine Evolution. Wir leben in unseren Kindern weiter, so wie unsere Vorfahren in uns. Sie werden zu uns und wir sind sie. Alles im Universum ist im beständigen Wandel. Es gibt keinen Stillstand. Und das Leben hat nur einen Sinn: das Leben selbst. Wir sind alle Teil des „kosmischen Bewusstseins“.
Meine Empfehlung für Dich:
Doch ich möchte gar nicht so sehr herumphilosophieren. Was ich sagen will: Warum sollten wir die Evolution des Lebens unterbrechen? Aus Angst? Weil wir so denken wie die „Antinatalisten“ (oben in den ersten Absätzen beschrieben)?
Perspektivwechsel: Heilender Nachwuchs
Was wäre denn, wenn unsere Kinder keine „Ausbeuter“ werden, die auf Kosten des Planeten leben? Ich finde es nicht schwierig, die Perspektive zu wechseln und zu sagen: „Wir ziehen eine neue Generation heran, die nicht nur Enthaltsamkeit und Verzicht übt, sondern sich aktiv für die Erde einsetzt“.
CO2-Einsparung? Ist in Ordnung! Doch wie wäre es, wenn wir etwas aktiv dafür tun, dass das das Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt wird? Dazu eignen sich vor allem Bäume. Ein kurzer und grob vereinfachter Ausflug in die Biologie: Bei der Photosynthese spaltet sich der Sauerstoff vom CO2 ab und wird freigesetzt. Und der Kohlenstoff wird in der Pflanze gebunden – als Holz. Gleichzeitig spenden Wälder Schatten und über ihnen regnet es bedeutend mehr. Wir und unsere Kinder können uns um den Planeten kümmern und dafür sorgen, dass die Welt ein grüner und friedlicher Ort wird und bleibt.
Es ist also wichtig, unserem Nachwuchs die Zusammenhänge zu verdeutlichen und mit ihnen unsere ökologischen Werte zu leben. Denn sie sind es, die die Menschheit vor sich selbst bewahren und die Erde retten können. Und je mehr Menschen es von unserer Sorte gibt, desto schneller schaffen wir es, eine utopische Zukunft zu erschaffen. So wie diese hier.
Hierzu ein afrikanisches Sprichwort:
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„Jedes Kind ist ein Zeichen der Hoffnung für die Welt.“
Wenn der antinatalistische Partner keine Kinder will
Wenn man mich nach meiner persönlichen Meinung fragt: Wenn Menschen ihren Kindern vorleben, wie sie rücksichtsvoll mit der Erde und ihren Ressourcen umgehen, kann ich nur sagen: „Meinen Segen für weitere Kinder habt ihr“. ;-)
Letztendlich bleibt die Entscheidung für ein (weiteres) Kind jedoch eine, die die Eltern gemeinsam treffen müssen. Und ich denke, man kann über alles reden. An die Partner, die aus ökologischen Gründen keine Kinder oder kein zweites wollen:
Ich finde, zwei kleine Weltretter sind besser als einer. :-)
Bis bald und alles Gute
Euer Patrick
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Das Leben ist eine ununterbrochene Kette. Jeder von uns existiert nur deshalb, weil jeder einzelne unserer direkten Vorfahrinnen und Vorfahren den Mut hatte, sich der Aufgabe zu stellen, die ein neu geborener Mensch bedeutet. Und diese Menschen haben diese neuen Menschen so gut betreut, dass die wieder Kinder bekamen und aufzogen. Eine GEWALTIGE Leistung. Mutig, und lobenswert, stolz können die sein, alle vor und, die DAS geschafft haben! Dagegen: wie kleingeistig, keine Kinder in die Welt setzen zu wollen. Und aus welchen Gründen? Wenn nicht doch einfach nur Faulheit und Sattheit und Hybris die wahren Gründe sind. Ja, das Leben ist und bleibt eine riskante Sache. Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst. Das größte Risiko sind aber eindeutig jene Feiglinge.
Ich bin weder vermessen noch faul, feige oder hochmütig und finde es sehr bedauerlich dass sie hier zu pauschalisieren scheinen.
Es ist doch wenigstens den Gedanken wert sich einmal genauer damit auseinander zu setzten weshalb wir Kinder möchten, (warum es zwingend „eigene“ sein müssen), oder eben nicht.
Ich denke, dass früher viele nicht Kinder hatten weil ihre Eltern einen so tollen Job gemacht haben sondern weil sie keine Wahl, sprich Verhütung jeglicher form hatten.
Es ist eine grosse Verantwortung dem neuen Leben und der Erde gegenüber und jeder sollte das recht haben, aus welchen Gründen auch immer, selber wählen zu dürfen ob man bereit ist diese zu tragen.
Hut ab vor jenen die es tun, aber auch vor jenen die selbstreflektiert entscheiden es nicht zu tun.
Hi Sky,
da gehe ich mit. Jede(r) soll sich allein oder als Paar für oder gegen Nachwuchs entscheiden – selbstbestimmt, in vollem Bewusstsein über die Folgen und Herausforderungen, die ein Kind mit sich bringen kann
Liebe Grüße
Patrick
Hallo Sky. Ich hätte pauschalisiert und nicht nachgedacht, meinst Du? Meinst Du wirklich, es geht hier ums Recht haben und diskutieren? Besonders toll waren die in der Kette, die nicht gewollte Kinder groß gezogen haben. In Armut vielleicht. Oder sonstwie. Ja, das wirkliche Leben ist eine Macht und fordert heraus, sich zu überwinden und konfrontiert einen mit Unwägbarkeiten: da muss man sich entwickeln und seine gepflegten Standpunkte überwinden. Du erzählst mir bestimmt wieder schicke, billige Gegenargumente – denke an Deine Eltern deren Eltern and so on bis zu Dir! Macht Dich das nicht bescheidener? Es ist völlig normal, dass es nicht allen gut geht und manchen sogar richtig schlecht. Dein Geist muss aber nicht im Leidensmodus verharren. Da geht es Dir schon gleich besser. Das ist ja zum Lachen, co2-Vermeidung vorzuschieben, wenn Du doch nur an Deine höchstpersönliche Bequemlichkeit denkst. Wenn Du alt wirst, … viel Vergnügen. Und natürlich hast Du einen gefunden „der mit Dir geht“ und vom Nachdenken und Verantwortung redet.
Einer sitzt entspannt unter einem Apfelbaum und genießt seine Zeit, dabei sieht er seinem alten Nachbarn zu, wie er einen Apfelbaum pflanzt; „he, Karl, warum pflanzt Du noch einen Baum, bis der trägt, bist Du doch schon lange tot!“ „Damit unsere Enkel auch schön unter dem Baum sitzen können und Äpfel haben.“
Weißt Du, Du wirst es vermutlich eh nicht begreifen, oder? Alles Gute Dir!
Was Du schreibst, ist völlig richtig. Aber das in Bausch und Bogen abzulehnen und eine Philosophie daraus zu machen! Und Verhütung kann halt auch mal schief gehen.
Bei der Entwicklungshilfe für Afrika geht es im weitesten Sinne darum, auf dem Kontinent auf Biegen und Brechen ein „westliches Modell“ zu etablieren. Das ist nicht uneigennützig von den Staaten, die diese leisten.
Gibt es eine Alternative? Der senegalesische Professor Felwine Sarr schreibt in seinem Buch Afrotopia, wie das Afrika der Zukunft und die afrikanische Kulturrevolution aussehen könnte.
Beste Grüße
Patrick
Och Afrika. Die einzelnen Menschen da haben jedenfalls meinen großen Respekt.
Hey Patrick,
umweltbesste Kinder hin oder her. Die Frage ist doch vor allem auch: Wie wird die Zukunft unserer Kinder aussehen? Extreme Wetterereignisse, Ernteausfälle, Hungersnöte.
Und da muss man doch klarsagen, sich in diesen Zeiten für ein Kind zu entscheiden, ist schlichtweg egoistisch! Ich habe selbst drei Kinder und wünsche mir noch ein viertes und es schmerzt mir meinen Egoismus einzugestehen.
Hallo Julia,
ich verstehe, dass gerade umweltbewusste Menschen sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden können, Kinder in eine Welt zu setzen, die vor so großen Herausforderungen steht. Aber wer könnte all diese Probleme besser lösen als die Nachkommen von Eltern, die sich den Problemen bewusst sind und selbst ihr Bestes geben, um die Welt lebenswerter zu machen? Ich möchte die Menschheit als Spezies nicht aufgeben, denn sie kann mehr, als nur zu konsumieren und dabei zuzusehen, wie alles den Bach runter geht.
Und wenn wir ehrlich sind, sind die Lösungen schon da. Es hören nur zu wenige zu und / oder es kommt nicht bei den „richtigen Leuten“ in der Politik an.
Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, Kinder in diese Welt zu begleiten. Schließlich könnte man ohne sie ganz anders mit seiner eigenen Zeit umgehen, sich viel mehr um sich selbst kümmern, müsste sich weniger Sorgen machen und gibt die eigene Verantwortung an andere ab.
Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass Kinder ihre Eltern für die Herausforderungen der Welt sensibilisieren. Denn gerade den Eltern liegt die Welt von morgen mehr am Herzen als denen, die aufgrund ihrer Kinderlosigkeit sagen können: „Nach mir die Sintflut“.
Schöne Grüße
Patrick
Lieber Patrick,
danke für deine tolle Antwort! Bin neulich auf einen Artikel gestoßen, in dem gesagt wurde, dass der Kinderwunsch sich nicht rational abwägen lässt, sondern eine tiefe menschliche Sehnsucht ist. Ich frage mich, ob Menschen, die sich gegen Kinder entscheiden aufgrund der Klimakrise, das wirklich auch aus diesem Grund tun. Bei all meiner Umweltbewusstheit und Rationalität diesbezüglich, ist meine „Sehnsucht“ einfach stärker als jedes rationale Argument!! Deine letzten Absatz kann ich auch nur bestätigen und deine Hoffnung in die Welt und die Menschen finde ich super!
Danke Dir! Die Welt dreht sich weiter. Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir (oder euch) alles Gute! :-) Liebe Grüße, Patrick