Hallo Adventsliebhaber,

fehlen euch in diesem Jahr die Weihnachtsmärkte und Wichtelabende mit euren Freunden und Verwandten? Wurde in eurer Region auch alles abgesagt, was die Weihnachtszeit draußen so reizvoll machte? Alle, die einen Plan B suchen, lade ich ein, ihren Spaziergang in der kalten Jahreszeit etwas aufzupeppen: mit einer Adventsrätsel-Wanderung. Weihnachtliche Stimmung ist garantiert!

Statt dicker Luft in Innenräumen: Die Adventswanderung eignet sich für alle

Diese Wanderung ist eine Beschäftigung im Freien. Sie eignet sich vor allem für:

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  • die eigenen Kinder,
  • Kindergartenkinder,
  • Vorschüler,
  • Lerngruppen oder
  • Hortkinder.

Wer die „Aufgaben“ ein wenig kniffliger gestaltet (und den Punsch mit etwas Hochprozentigem versetzt), peppt damit sogar die Betriebsfeier auf.

Ich bereicherte den Geburtstag meiner jetzt neunjährigen Tochter mit der „Adventsrätsel-Wanderung“. Denn dank der „Corona-Maßnahmen“ sind wir inzwischen geübt darin, draußen und bei kühlem Wetter zu feiern.

Vorgeplänkel

Meine Tochter schrieb zunächst eine Einladung für ihre Freunde: was, wann, wo und von wem etwas geplant ist. Das kann man ja ruhig schon mal zwei Wochen im Voraus ankündigen. An die Eltern ihrer Freunde schickte ich SMS, um den kleinen Spaziergang mit den vier Adventsstationen zu bestätigen.

Vier Rätsel-Stationen für die vier Adventssonntage

Für unseren Spaziergang mit Kindern im Alter von vier bis neun Jahren hatte ich mir vier Adventsstationen ausgedacht. Alles, was man braucht, sind ein paar Stoffbeutel oder Schachteln. Eine Mischung aus beiden funktioniert auch. In die Beutelchen oder Schachteln kommt Kram, den man in der Weihnachtszeit meist irgendwo in der Wohnung parat hat.

Die vier Stationen sind eine zum Tasten, eine zum Riechen, eine zum Singen und eine zum Naschen.

Die kleinen Wander-Unterbrechungen verlangen keinen großen Aufwand. Weil wir die Adventswanderung mit dem neunten Geburtstag meiner Tochter verbanden, gab es jeweils zehn Dinge zum Rätseln: Neun weihnachtliche Sachen und eine, die mit der Adventszeit nichts zu tun hat.

Station 1: die erste Rätselrunde für den Tastsinn

In zehn Säcken verbarg sich bei uns:

  • ein Räucherhäuschen
  • ein Nussknacker
  • eine Kerze
  • Vogelfutter
  • Mehl
  • ein Nudelholz
  • Tannenzweige
  • Stroh (wie in der Weihnachtskrippe mit Heu und Stroh)
  • eine Windel (wie das Jesuskind mit „in Windeln gewickelt“ in der Bibel beschrieben ist)
  • jede Menge Luftballons

Ich ließ ein Kind nach dem anderen in einen Sack greifen. Das braucht etwas mehr Zeit, dafür bleibt es strukturierter und die Kinder verlieren den Überblick nicht. Nachdem der Letzte in den Beutel griff, stimmten alle darüber ab, um welchen Gegenstand es sich handelte. Für jedes Säckchen entschieden sie: „Das kommt auf den Adventshaufen“, oder: „das nicht“. Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen könnt ihr einfach ein Tastsäckchen nach dem anderen reihum reichen lassen.

Erste Station der Adventsrätsel-Wanderung

Hier darf jedes Kind fühlen und raten, was sich in dem Beutel versteckt.

Manches ist leicht erraten, anderes nicht. Dass Luftballons aber eher an einen Geburtstag als an die Adventszeit erinnern, war schnell klar. Bevor wir weiterzogen, wählte sich jeder noch einen Luftballon aus.

Station 2: die zweite Rätselrunde für feine Nasen

In unserer Küche habe ich ein paar intensiv riechende Backzutaten ausgewählt. Vielleicht kennt ihr auch jemanden, der euch ein paar Duftöle oder -kerzen borgt?

An der zweiten Station reicht ihr ein Gläschen nach dem anderen zum Schnuppern umher:

  • frisch geschnittene Apfelsinenschale,
  • natives Kokosöl,
  • Rumaroma,
  • Vanille(-kerze),
  • Zitronenaroma,
  • Räucherkerzchen oder Räucherstäbchen,
  • Zimtöl,
  • Nelkenöl,
  • Hustensaft oder Erkältungsbalsam sowie
  • Lavendelkissen, Insektenöl, Duftblumen oder Ähnliches als „Nicht-Weihnachtsduft“

Nach diesem Geruchstest gab es bei uns wieder ein kleines „Mitgebsel“. Jeder bekam ein Päckchen Räucherkerzen.

Station 3: Adventsliederraten mal anders

An unserem dritten Halt breitete ich auf einem Schlitten neun Gegenstände aus: Ein jeder davon sollte an ein Weihnachtslied erinnern. Den Grundschülern (und Freilernern) fiel das gar nicht so schwer. Bei uns gab‘s:

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  • ein Glöckchen („Kling, Glöckchen, klingelingeling“)
  • Räuchermännchen (im Erzgebirge bei uns kennt jeder das „Rachermannl“-Mundartlied)
  • Geschenktüte mit einem Schneemann drauf („Schneemann, Schneemann, kalter Mann“)
  • Nikolausstrumpf („Lustig, lustig, trallalalala“)
  • Weihnachtsmannfigur („Morgen kommt der Weihnachtsmann“)
  • Apfel (letzte Strophe „In einem kleinen Apfel“)
  • Schneeflocke aus Papier („Schneeflöckchen Weißröckchen“)
  • Ausstechförmchen für Plätzchen („In der Weihnachtsbäckerei“)
  • Luftballon, Papiertröte, Luftschlangen oder ähnliches („Happy Birthsday“)

Hier konnte sich jedes Kind einen gefalteten Stern auswählen. Schließlich gibt’s auch ein paar Weihnachtslieder über funkelnde Sterne oder den „Stern über Bethlehem“.

Gefaltetet Papierstern

Mit den gefalteten Papiersternen kann man Fenster und Türen verzieren.

Station 4: Immer beliebt sind Pausen zum Naschen

Das vierte und letzte Adventsrätsel fand seinen Höhepunkt mit einer Naschstation. Vernachlässigt hier am besten weder mögliche Allergien noch die Hygiene, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Bei unserer letzten Raterunde scharten sich die Kinder um mich herum wie hungrige Hühnchen. Ihr könnt – je nach Alter eurer Spaziergänger – für jeden ein paar Naschhäppchen vorbereiten. Ich habe immer ein Kind benannt, das die Augen schließen und den Mund aufsperren durfte.

In kleinen Brotdosen oder Originalverpackungen könnt ihr bereithalten:

  • Dominosteine
  • Dattelkonfekt
  • Schokoweihnachtsmann am Stiel
  • Marzipanschokolade
  • Kinderpunsch
  • Mehl
  • Puderzucker
  • Nüsse
  • Lebkuchen
  • Printen
  • Rotkohl
  • Kloß
  • Saure Gurken oder Gewürzgurke
  • Zitronat
  • Mandarinen
  • Rosinen
  • Äpfelchen
  • Gummibärchen

Wir machten mit der Adventswanderung zum Geburtstag meiner Neunjährigen „einen Abwasch“. Deshalb nahm sich jeder Geburtstagsgast für den Weg nach Hause einen hübsch verzierten Muffin mit. Eingetütet sollten die kleinen Kuchen den Weg nach Hause sogar schaffen. ;-)

Verzierte Muffins für Kinder

Vegane Muffins mit Kirschen und reichhaltiger Verzierung

Andere Ideen für eure Rätsel-Stationen

Abwandeln oder erweitern lässt sich bei Bedarf jede Wanderung. Wie wäre es zum Beispiel mit:

  • einem Zwischenstopp zum Verkosten verschiedener Punsch-Sorten?
  • einer Suchbild-Pause? Dafür nutzt im Vorfeld einen Helfer: An einer Ecke am Waldrand drapiert er Lichterkette, Baumschmuck, Jutesack und Papierschlangen. Kommt die Wanderschar an dieser Stelle an, wird festgestellt, welche Baumdeko die Adventszeit verfehlt. Vielleicht gibt’s für die richtige Lösung für jeden einen Strohstern?
  • einem winterlichen Hörtest? Diesen Part kann jeder leiten, der ein Mobiltelefon mit sich trägt. Bevor es losgeht, lädt man auf das Handy ein paar Sounds. Vielleicht gefallen euch diese Vorschläge:
    • Glockengeläut,
    • das Geräusch von Pferdehufen auf Pflasterstein,
    • ein kurzes Anspiel eines Weihnachtsorchesters,
    • der Gesang eines Knabenchors,
    • Stapfen im Schnee,
    • knisterndes Feuer,
    • Kinderlachen,
    • Klappern von Geschirr an einem Esstisch,
    • Vogelstimmen heimischer Wintervögel,
    • Tierstimmen von Esel, Kuh oder Schafen.
    • Dann braucht ihr natürlich noch einen Sound, der alle zum Lachen bringt. Ich meine das nicht-weihnachtliche Geräusch. Ein Papagei, ein pupsender Luftballon oder ein brüllender Löwe. Möchtet ihr auch hier jedem Rätsel-Rater ein kleines Mitgebsel überreichen, gefallen euch womöglich hübsch gestaltete Notenblätter eines Weihnachtsliedes.

Was ist, wenn die Kinder nicht das machen, was sie sollen?

Versucht euch ein bisschen auf die Konzentration eurer Gäste einzulassen. Merkt ihr, dass besonders die Kinder unruhig werden, lasst einfach ein paar Beutelchen (Lieder, Gläser, …) weg. Es ist nicht schlimm, wenn während der Aufgaben ein paar Kinder nebenbei im Schnee hüpfen.

Verstecken sich die Jüngsten hinter den Hosenbeinen ihrer Eltern, könnt ihr sanft einen Schritt in ihre Richtung gehen und zunächst den Eltern den Spielzug anbieten. Befürchtet ihr, die Lösungen kommen zu schnell ans Licht, packt euch einen Zettel mit anderen Fragen zu Weihnachten ein.

Alles ist erlaubt, nichts muss

Bleibt bei eurer Adventswanderung einfach entspannt. Es steht nicht im Vordergrund, dass jeder alles richtig errät oder mitmacht. Viel wichtiger ist doch, dass man etwas gemeinsam macht, dass man auch bei kaltem Wetter draußen Spaß haben kann und etwas erlebt, das Weihnachtsgefühle schenkt.

Ich wüsche euch viel Spaß beim Nachmachen und eine besinnliche Adventszeit.
Eure Evelin

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