In unserer modernen, von Wissenschaft und Technologie geprägten Welt sind viele Menschen bereit, ihr Geld für völlig nutzlose Dinge auszugeben. Der Verkauf von bildlich gesprochen „heißer Luft“ ist zu einer echten Plage geworden, der leider auch wir zum Opfer gefallen sind.
„Heiße Luft“ – Ihr kennt sie. Man findet sie als:
- Online-Kurse und Coachings, die finanzielle und spirituelle Freiheit versprechen, aber nur die Konten der Kursanbieter füllen,
- Homöopathische Globuli, die mehr mit Placebos als mit Medizin zu tun haben,
- Nahrungsergänzungsmittel, die bei einer abwechslungsreichen Ernährung bis auf wenige Ausnahmen (Vitamin B12 für vegan lebende Menschen) völlig überflüssig sind,
- unsinnige Geräte, die gegen imaginären Unfug wirken sollen,
- Astrologie und vieles mehr.
All diese Produkte und Dienstleistungen haben eines gemeinsam: Sie versprechen viel und liefern nichts. Sie sind lediglich Gelddruckmaschinen für die Anbieter.
Exkurs: Eine Reise voller heißer Luft im Überblick
Am Anfang unserer Reise stand eine inspirierende Begegnung: André Stern. Er ist Gitarrenbauer, Musiker, Schriftsteller und Redner und hat nie eine Schule besucht. Der Freilerner-Papa öffnete uns die Augen für das, was er die „Ökologie der Kindheit“ nennt. Als junge Familie mit dem Wunsch, unseren Kindern ebenfalls Freiheit und Selbstbestimmung beim Lernen zu ermöglichen, fragten wir uns, wie wir dies am besten realisieren und gleichzeitig die Schulpflicht in Deutschland umgehen könnten.
„Wenn wir nur genügend finanzielle Mittel hätten, um uns und unseren Kindern ein solches Leben zu ermöglichen!“ – dieser Gedanke war mein ständiger Begleiter.
Bald entdeckte ich Ka Sundance, der mit seiner Familie durch die Welt reist. Er bot ein System an, mit dem jeder sein eigenes „erfolgreiches Online-Business“ nach seinem Vorbild aufbauen könne. Die Aussicht, mit einem solchen Geschäft ein freies Leben führen zu können, war verlockend. Allerdings erschien mir der Preis unverschämt hoch.
„Dafür brauche ich ihn nicht“, dachte ich mir und startete unser eigenes Blog: freeyourfamily.net. Da ich technisch versiert bin: kein Problem für mich. Auch YouTube wurde Teil unseres Weges, obwohl das Sprechen vor der Kamera nie wirklich unser Ding war. Trotz einiger Erfolge bei kontroversen Themen stellten wir bald fest, dass der Aufwand für die Erstellung und Bearbeitung der Videos im Vergleich zu den geringen Einnahmen einfach zu hoch war.
Eine Freundin, die ihre letzten Ersparnisse in die Online-Business-Schule von Ka Sundance investiert hatte, erlaubte es mir sogar, einen Blick auf die Kursinhalte zu werfen. Schnell wurde mir klar, dass der Kurs für uns nichts bringen würde. Und anscheinend auch nicht für viele andere seiner „Absolventen“. Denn zahlreiche von ihnen verschwanden wieder von der Bildfläche.
Ähnlich erging es dem Portal „Wireless Life“. Obwohl die Inhalte des Wireless Life Guides aufschlussreich waren, um die Möglichkeiten als digitaler Nomade zu erkunden, ist auch dieses Projekt mittlerweile verschwunden. Lag es an Corona oder daran, dass es sich einfach nicht gelohnt hat? Ich weiß es nicht. Jedenfalls wird es keine Updates mehr zu den sich ständig im Wandel befindlichen Inhalten geben.
2017 habe ich einen Artikel über meine Selbstständigkeit geschrieben, den ich heute sicher ganz anders verfassen würde. Ihr könnt gerne nachlesen, wie optimistisch ich an die Sache herangegangen bin – wie euphorisch ich noch war.
Die Einnahmen aus Werbung und Affiliate-Marketing im Blog reichten trotz einiger erfolgreicher Kooperationen bei weitem nicht aus, um davon leben zu können. Also versuchte ich mich als Autor für ein großes Verlagshaus, aber die Bezahlung war enttäuschend.
Ich versuchte mich auch als Fotograf, Web- und Grafikdesigner. Aber die Konkurrenz in diesem Bereich war überwältigend und gut bezahlte Aufträge selten.
Durch ein Freilernertreffen in Prag kamen wir in Kontakt mit Personen aus der Bitcoin-Szene. Wir ließen uns anstecken und fingen an, Bitcoins zu „stacken“. Das war die einzige „Idee“, auf die ich langfristig noch setze. Doch auch hier lauern Fallstricke, denen ich zum Opfer fiel, weil ich mich zum „Traden“ verleiten ließ. Dazu später mehr.
Als 2019 die Schulpflicht für unsere älteste Tochter eintrat, meldeten wir uns – naiv und unerfahren wie wir waren – alle aus Deutschland ab. Um weiterhin unbeschränkt steuerpflichtig zu bleiben, gründeten wir auf Anraten und unter Mitwirkung eines Verwandten eine GmbH. Dies erwies sich jedoch als teurer Irrweg. Wir mussten über 4.000 Euro Kindergeld zurückzahlen. Außerdem verursacht die GmbH bis heute zusätzliche Kosten, die unser kleines Haushaltsbudget stark belasten.
Wir hatten uns für eine Langzeit-Reisekrankenversicherung entschieden, weil wir schließlich eine Krankenversicherung brauchten – es kann ja immer etwas passieren. Mittlerweile würde ich mich nicht mehr dafür entscheiden, denn in vielen Ländern sind die Behandlungskosten geringer als man denkt. Außerdem gibt es mittlerweile private Krankenversicherungen speziell für digitale Nomaden wie SafetyWing.
Als wir dann wieder in Deutschland waren, weil wir kurzerhand entschieden hatten, dass unser Jüngster lieber nicht in Griechenland zur Welt kommen sollte und unsere Große sowieso mal „Schule ausprobieren“ wollte, ließ ich mich von der nächsten Idee verleiten. Es ging darum, im Kryptobereich zu traden oder automatisch via Tradingbot traden zu lassen. Um es kurz zu fassen: Das führte zunächst zu Buchgewinnen, bald aber zu realen Verlusten sowohl bei Fiatgeld als auch bei Bitcoin. Mit unseren Ersparnissen auf diese Weise zu „zocken“ (anders kann man es nicht nennen), war wohl das monetär Dümmste, was ich je getan habe. Glücklicherweise hatte ich in jener Zeit einen Nebenjob angenommen, der es mir ermöglichte, den finanziellen Verlust zumindest teilweise zu kompensieren.
Und nun?
Was mir in der ganzen Zeit bewusst geworden ist: Es gibt ganze Geschäftszweige, die aus der Situation rund um die Schulpflicht in Deutschland Profit schlagen. Und nicht nur dort! Das ist eine richtige Maschinerie geworden. Zuerst werden Ängste geschürt, und dann gibt es gleich das passende Gegenmittel – und das kostet richtig Asche. Objektiv betrachtet erscheint vieles in dieser teuren Bücher-, Coaching- und Online-Business-Welt wie ein großes Schneeballsystem mit einer Hand voll Gewinnern und einer Vielzahl von Verlierern.
In Kroatien trafen wir Familien, die ähnlich „auf der Flucht“ waren. In der Szene der „Freilerner“ scheint auch jeder jeden zu kennen. So erfuhren wir von einer damals sehr bekannten „Online-Business-Familie“, die ihr Leben vor allem durch eine große Erbschaft finanzierte, aber alle glauben lassen wollte, dass sie nur durch ihr eigenes „Online-Business“ so erfolgreich geworden sei. Vieles in der „Szene“ ist mehr oder weniger offensichtlich mehr Schein als Sein.
Bereut haben wir unsere Reisen trotzdem nicht. Schließlich haben wir wunderbare Menschen und Kulturen angetroffen und unvergessliche Erlebnisse gesammelt. Diese Erfahrungen sind unersetzlich und waren jede finanzielle Entbehrung wert! Aber die Sehnsucht nach Ruhe, „Ankommen“ und einem gesicherten Lebensunterhalt bleibt. Der finanzielle Aspekt ist nach wie vor ungeklärt und bot oft Konfliktpotential. Wir haben uns durchgeschlagen, Ausgaben minimiert und bewusst konsumiert. Trotzdem müssen wir langsam auf den grünen Zweig eines geregelten Einkommens kommen – auch im Interesse unserer älter werdenden Kinder und der steigenden Ausgaben.
Jetzt stehen wir vor einer Herausforderung: Wie können wir unseren Kindern eine freie, selbstbestimmte Bildung und eine unvergessliche, glückliche Kindheit ermöglichen und gleichzeitig ehrlich und ohne „heiße Luft“ genug Geld verdienen, um davon leben zu können? Und wie bringen wir das unter einen Hut? Wir haben die Lösung noch nicht gefunden. Wir werden weiter bloggen. Zum einen verdienen wir durch die VG-Wort, einzelne Premium-Artikel und Affiliate-Partnerschaften immerhin ein kleines Taschengeld. Zum anderen können wir so unsere Visionen in die Welt tragen und anderen Menschen helfen.
Die „heiße Luft“ auf einen Blick
Wir haben also schon so manche unüberlegte Entscheidung getroffen, die wir im Nachhinein bereut haben. Auch wenn sich für uns noch keine endgültige Lösung herauskristallisiert hat, möchte ich euch helfen, ähnliche Fehler zu vermeiden. Denn ihr habt vielleicht gemerkt, dass wir – neben eigenen dummen Ideen wie GmbH-Gründung und Krankenkassenwahl – ziemlich viele „Luftverkäufer“ kennenlernten. Lasst es mich noch einmal auf den Punkt bringen:
- Coaches, Experten und Gurus, die euch Freiheit auf allen möglichen Ebenen versprechen: Wenn sie gute Selbstvermarkter sind, machen sie Geld mit ihren Kursen, Coachings und Büchern. Wenn ihr auf Facebook jemanden trefft, der euch Human Design, Aura-Chirurgie oder den nächsten Freiheitskurs anbietet, dann denkt daran, dass es vor allem heiße Luft ist, die die Taschen der Anbieter füllt.
- Werbung und Affiliate Marketing für andere: Wenn man sich nicht prostituieren und jeden Mist bewerben will, sind die Chancen eher mau. Für viele Affiliate-Partnerschaften gibt es viel interessantere Alternativen, die besseren Service bieten, weniger kosten, zuverlässiger sind usw., die man aber als Blogger nicht bewirbt, weil man damit kein Geld verdienen kann.
- Content Creator (Youtube, Facebook, Instagram, TikTok etc., aber auch als „Texter“ für Online-Magazine): Man arbeitet quasi für die Plattformen, damit diese Werbeeinnahmen generieren können. User Generated Content ist eine Goldgrube, aber nicht für diejenigen, die ihn erstellen.
- Trading: Viele prahlen hier mit ihren Erfolgsgeschichten oder versuchen, einem irgendwelche Systeme, Kurse, Bots oder ähnliches anzudrehen. Die überwiegende Mehrheit wird über kurz oder lang Verluste bis hin zum Totalverlust erleiden, sofern man mit Hebelprodukten handelt. Doch diese Mehrheit schweigt. Vor allem aus Scham. Es sind die „spielsüchtigen Opfer“, die meinen, den Markt zu verstehen. Gewinner sind die Anbieter: Handelsplattformen / Kryptobörsen, Bot-Anbieter und ein paar wenige, die so viel Geld und Erfahrung haben, dass ihnen nichts passieren kann.
- „Krypto“: Viele ahnungslose Menschen werden Opfer falscher Versprechungen, Scams und irgendwelcher Schneeballsysteme. Wenn euch jemand auf Instagram oder Telegram erzählt, dass er ein tolles System gefunden hat, dann ist er entweder selbst ein Betrüger oder er bekommt Provisionen dafür, dass er euch in irgendein unseriöses Projekt lockt, in das ihr euer Geld einzahlen sollt. Das kann enorme Ausmaße annehmen – aber am Ende bleibt nichts als sehr teure, heiße Luft.
- Kunst, NFTs, Fotografie: Wenn es sich nicht um Auftragsarbeiten handelt (wie zum Beispiel Hochzeits- und Eventfotografie), ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es brotlose Kunst bleibt. Auch hier sind vor allem die Anbieter von Plattformen, Werkzeugen, Equipment etc. die Gewinner.
Vermutlich lässt sich die Liste noch fortsetzen.
Warum „heißen Luft“-Produkte so verlockend sind
Zap some sats our way – it's all about value for value!
Unterstütze uns via Bitcoin Lightning Network mit ein paar sats direkt an: [email protected]
Oder via Paypal-Zuwendung an: [email protected]
Es liegt in der Natur des Menschen, nach einfachen Lösungen für komplexe Probleme zu suchen. Warum sich den Herausforderungen des Lebens stellen, wenn man einen Online-Kurs belegen oder einfach eine Pille schlucken kann? Solche Produkte spielen mit unseren tiefsten Wünschen und Ängsten.
Wäre es nicht schön, gäbe es sowas wie:
- Die Instant-Workout-Pille: Vergesst das Fitness-Studio! Nehmt einfach diese Pille und seht zu, wie eure Muskeln wachsen, während ihr auf der Couch liegt und Chips esst. Nebenwirkungen? Nur ein wenig Realitätsverlust.
- Der Telepathie-Helm: Kommunikationsprobleme? Mit diesem Helm könnt ihr einfach Gedanken lesen! Eignet sich hervorragend für Meetings, erste Dates und um herauszufinden, was eure Katze wirklich denkt.
- Das Anti-Stau-Spray: Einfach auf die Windschutzscheibe sprühen und zusehen, wie sich der Verkehr vor euch auflöst. Bonus: Es funktioniert auch im Supermarkt und in der Warteschlange im Café.
- Die No-More-Kalorien-App: Scannt einfach euer Essen, und die App entfernt alle Kalorien. Eiscreme zum Frühstück, Mittag- und Abendessen? Kein Problem!
- Das Wetter-Kontroll-Gerät: Nie wieder unvorbereitet im Regen stehen! Stellt einfach euren bevorzugten Wettermodus ein – sonnig, bewölkt oder Schneefall – und genießt euer persönliches Mikroklima.
- Der Zeitreise-Wecker: Zu spät? Kein Problem. Stellt einfach die Zeit zurück und ihr kommt überall pünktlich an. Zeitparadoxa sind im Lieferumfang nicht enthalten.
So weit hergeholt diese Beispiele erscheinen mögen, es gibt tatsächlich viele Menschen, die bereit sind, für solche Versprechungen Geld auszugeben. Häufig werden echte Lösungen suggeriert, aber man muss erst bezahlen, um dann festzustellen, dass es sich um Unfug handelt.
Im schlimmsten Fall sind diejenigen, die ihr Geld in solche Produkte und Dienstleistungen versenken, fest davon überzeugt, dass sie wirklich helfen – schließlich haben sie ja viel dafür bezahlt. Und im besten Fall kann man schließlich noch davon profitieren, indem man diese Illusionen an andere weiterverkauft, die dann ebenfalls nur „heiße Luft“ erwerben.
Es ist verlockend, an schnelle und einfache Lösungen für die Herausforderungen des Lebens zu glauben. Aber in Wirklichkeit erfordern die meisten Probleme mehr Anstrengung und individuelle Strategien.
Wer und wie?
Natürlich sind es die „Experten“ und „Gurus“, die diese heiße Luft verkaufen. Sie sind die Alchemisten unserer Zeit, die behaupten, Blei in Gold verwandeln zu können, während sie in Wirklichkeit nur ihre eigenen Taschen füllen. Es sind Meister der Selbstvermarktung.
Natürlich könntet auch ihr anderen das Geld aus der Tasche ziehen. Ich verrate euch ein paar Erfolgsstrategien:
- Das Geheimnis der Unklarheit: Beginnt jeden Rat mit einer nebulösen Aussage, die so vage ist, dass sie auf nahezu jede Situation anwendbar ist. „Öffne dein Herz für die unendlichen Möglichkeiten des Universums“ – was auch immer das heißen mag.
- Die Kunst der Wiederholung: Wiederholt dieselben Konzepte immer und immer wieder, aber mit unterschiedlichen Buzzwords. Heute ist es „Synergie“, morgen „Quantenharmonisierung“. Die Botschaft bleibt gleich, aber es klingt jedes Mal frisch und revolutionär.
- Exklusives Geheimwissen für nur 999,99 Euro: Versichert euren Anhängern, dass sie nur durch den Kauf eures teuren Online-Kurses oder Buches Zugang zu diesem exklusiven und lebensverändernden Wissen erhalten. Der wahre Schlüssel zum Erfolg? Ihre Kreditkartennummer.
- Verwendet Zitate berühmter Persönlichkeiten: Einstein, Gandhi, Steve Jobs – zitiert sie alle, auch wenn die Zitate kaum oder überhaupt nicht relevant sind. Es verleiht dem Ganzen einen Hauch von Glaubwürdigkeit (oder zumindest scheint es so).
- Das Mantra der Positivität: Egal, was passiert, bleibt immer positiv. Wurde euer Auto abgeschleppt? Eine Gelegenheit, die Freuden des öffentlichen Nahverkehrs zu entdecken. Habt ihr euer Haus verloren? Eine Chance, minimalistisch zu leben.
- Rätselhafte Lebensgeschichten: Erzählt eine herzzerreißende Geschichte darüber, wie ihr vom Tellerwäscher zum Millionär wurdet. Übertreibung ist hierbei nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
- Das Universum als persönlicher Assistent: Behauptet, das Universum arbeite direkt mit euch zusammen. Jeder Erfolg ist ein Zeichen kosmischer Bestätigung, jedes Scheitern eine Lektion des Universums.
- Geheimnisvolle Ausdrücke und Titel: Nennt euch selbst etwas wie „Quantenheilungsmeister“ oder „Spirituelle Erfolgsstrategin“. Je weniger Leute verstehen, was das bedeutet, desto besser.
- Das Prinzip der teuren Retreats: Veranstaltet exklusive Retreats an exotischen Orten. Der hohe Preis stellt sicher, dass nur die „Erwählten“ teilnehmen können (und bereit sind, dafür tief in die Tasche zu greifen).
- Die Aura der Unantastbarkeit: Kritik? Ach, das sind nur negative Schwingungen von Leuten, die „es“ noch nicht verstanden haben. Ihr hingegen schwebt über solchen banalen Dingen.
Ich bin überzeugt: in der Realität ist der wahre Schlüssel zum langfristigen Erfolg sinnvolle, nachhaltige Arbeit, ständiges Lernen, Anpassungsfähigkeit und echtes Know-how – und nicht die nebulösen und oft teuren Ratschläge selbsternannter Gurus.
Übrigens halte ich auch „Billigprodukte“, wie so manches Spielzeug, das kurz nach dem Auspacken kaputt geht, für heiße Luft. Zumindest trägt so etwas über kurz oder lang zu „heißer Luft“ bei.
Was wäre die Alternative zu diesem „heißen Luft“-Markt?
Sinnvolle Arbeit und Produkte mit wirklichem Nutzwert! Statt in leere Versprechungen zu investieren, sollten wir Unternehmen und Individuen unterstützen, die echte Lösungen für echte Probleme anbieten.
Wertvolle und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, die einen positiven Einfluss auf die Welt haben, sind entscheidend für eine nachhaltigere Zukunft. Hier sind einige Beispiele, die diese Kriterien erfüllen:
- Solarpaneele und Windturbinen: Diese ermöglichen die Nutzung erneuerbarer Energien und reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
- Elektrofahrzeuge und Hybridautos: Sie tragen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei und sind eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren.
- Recycelbare und kompostierbare Verpackungen: Diese reduzieren den Abfall und die Umweltverschmutzung, im Gegensatz zu Einweg-Kunststoffverpackungen.
- Energieeffiziente Haushaltsgeräte: Sie reduzieren den Energieverbrauch und helfen, die CO2-Emissionen zu senken.
- Nachhaltige Mode und fair gehandelte Kleidung: Produkte, die unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt und aus nachhaltigen Materialien gefertigt werden.
- Vegane Bio-Lebensmittel und lokale landwirtschaftliche Erzeugnisse: Der Konsum von biologisch und lokal angebauten Lebensmitteln unterstützt nachhaltige Anbaumethoden und verringert den Kohlenstoff-Fußabdruck.
- Wiederverwendbare Produkte wie Trinkflaschen, Einkaufstaschen und Strohhalme: Diese helfen, den Verbrauch von Einwegplastik zu reduzieren.
- Smart-Home-Technologien: Sie helfen, den Energieverbrauch zu überwachen und zu reduzieren, beispielsweise durch intelligente Thermostate.
- Regenwassersammelsysteme und wassersparende Haushaltsgeräte: Diese tragen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs bei.
- Nachhaltige Baumaterialien: Zum Beispiel Bambus, recyceltes Holz und umweltfreundliche Isoliermaterialien, die die Umweltauswirkungen des Bauens verringern.
- Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradsharing-Systeme: Fördern eine umweltfreundliche Mobilität und reduzieren den Verkehr und die damit verbundenen Emissionen.
- Digitale Bildungsplattformen und Online-Kurse: Bieten nachhaltige und zugängliche Bildungsmöglichkeiten.
- Ökologisch nachhaltige Tourismusangebote: Fördern einen umweltbewussten Tourismus, der lokale Gemeinschaften unterstützt und die Umwelt schont. Wie wäre es mit einer Ferienwohnung? ;-)
- Wiederaufforstungsprojekte und Naturschutzinitiativen: Helfen beim Schutz und der Wiederherstellung von Ökosystemen und tragen zum Klimaschutz bei.
- Nachhaltige Finanzprodukte, wie grüne Anleihen und ESG-Investitionen (Environmental, Social, Governance): Diese Finanzinstrumente unterstützen umweltfreundliche und sozial verantwortliche Projekte.
- Bitcoin – eine junge, revolutionäre Währung für die ganze Welt.
Für Menschen wie uns, die die Flexibilität des ortsunabhängigen Arbeitens schätzen und gleichzeitig für ihre Kinder da sein wollen, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie sich dies mit einem der oben genannten Bereiche vereinbaren lässt. Wir sind gespannt, welche neuen Möglichkeiten sich bieten. Vielleicht fällt mir noch ein Weg ein, wie ich als Ingenieur für Gebäude- und Energietechnik und Technisches Gebäudemanagement mit Masterabschluss oder als IT-Spezialist remote arbeiten kann. Wenn ihr eine Idee habt, freue ich mich über eure Vorschläge.
Lesetipp: Wie kann man die Umwelt schützen? – Mehr als 50 Wege zur Rettung der Erde
Wie kann man Angebote, die eigentlich nur „heiße Luft“ sind, erkennen und vermeiden?
Ein kritischer Blick und eine gesunde Portion Skepsis sind unerlässlich. Fordert Beweise, recherchiert und vertraut nicht blind auf vollmundige Marketingversprechen.
Die „Zu schön, um wahr zu sein“-Checkliste
- Das Einhorn-Prinzip: Wenn es sich anhört, als ob ein Einhorn eure Probleme lösen könnte, ist es wahrscheinlich ein Betrug. Skepsis ist angebracht, wenn Versprechungen wie „schnell reich werden“ oder „Gewichtsverlust über Nacht“ im Spiel sind.
- Der Detektor für unsichtbare Kleidung: Denkt an des Kaisers neue Kleider. Wenn euch jemand etwas verkauft, das nur „besondere“ Leute sehen oder verstehen können, lauft schneller weg als Cinderella um Mitternacht.
- Die Kristallkugel-Methode: Verspricht jemand Ergebnisse, die so vage sind, dass sie aus einer Kristallkugel stammen könnten? Vorsicht vor Aussagen wie „verbessert euer Leben auf unbestimmte Weise“.
- Die Sherlock-Holmes-Strategie: Gibt es Beweise? Wenn die einzigen „Beweise“ für ein Produkt aus dubiosen Quellen oder gefälschten Rezensionen stammen, ist euer innerer Detektiv gefragt.
- Die Zeitreisenden-Täuschung: Verlangt das Angebot eine sofortige Entscheidung, als ob ihr in einer Zeitmaschine sitzen? Druck, sofort zu handeln, ist oft ein Zeichen für Betrug. Echte Angebote laufen nicht weg.
- Das Narnia-Portal: Ist der Verkäufer schwer zu finden, sobald das Geschäft abgeschlossen ist? Wenn die Kontaktinformationen in einem verborgenen Wald in Narnia zu liegen scheinen, ist Vorsicht geboten.
- Die Hogwarts-Schule für Hexerei und Betrügerei: Klingt die Erklärung, wie das Produkt funktioniert, als ob sie direkt aus einem Fantasy-Roman stammt? „Magische“ Erklärungen sind oft ein rotes Tuch.
- Die Pinocchio-Prüfung: Ändern sich die Geschichten über das Produkt jedes Mal, wenn ihr nachfragt? Wenn ja, dann hat Pinocchio wahrscheinlich seine Finger im Spiel.
- Der Geldbeutel-Flüsterer: Fühlt ihr euch, als würde euer Geldbeutel um Hilfe schreien? Hört darauf! Hohe Preise für fragwürdige Produkte sind ein klares Warnsignal.
- Die „Das ist nicht das, was ich bestellt habe“-Überraschung: Erhaltet ihr etwas völlig anderes, als was beworben wurde? Wenn ihr einen Toaster bestellt und stattdessen eine Postkarte bekommt, ist etwas faul.
Denkt immer daran, kritisch zu hinterfragen und euch nicht von hochtrabenden Versprechungen täuschen zu lassen. Manchmal ist der gesunde Menschenverstand das beste Abwehrmittel gegen Betrug. Bleibt skeptisch und vertraut eurem Bauchgefühl – es ist oft schlauer als wir denken! (Vor allem das der eigenen Frau!)
Hier noch einmal als Infografik ohne die blumigen Umschreibungen:
Was passiert mit einer Gesellschaft und Wirtschaft, die auf heißer Luft basiert?
Der Trend, Geld mit „heißer Luft“ zu „verdienen“, die im schlimmsten Fall den Planeten und seine Ressourcen belastet und auf Kosten anderer Menschen produziert wird, spiegelt eine Gesellschaft wider, die nach schnellen, kurzfristigen Lösungen sucht, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Das wird uns irgendwann auf die Füße fallen.
In einer Welt, in der wir ständig mit Informationen, Meinungen und Werbung bombardiert werden, ist es wichtiger denn je, über den Wert von Ehrlichkeit und Authentizität nachzudenken. Durch unser individuelles und kollektives Handeln können wir eine Kultur fördern, die für das Wohlergehen unserer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung ist. Denn letztendlich sind wir es, die entscheiden, was wir kaufen – und somit auch bestimmen, welche Art von Welt wir unterstützen wollen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das meiste von dem, was uns angeboten wird, gar nicht brauchen. Wir alle sehnen uns nach einem glücklichen und sorgenfreien Leben. Aber ich käme nie auf die Idee, jemandem mit leeren Versprechungen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Manche glauben vielleicht, dass sie keine andere Wahl haben, aber für mich ist das betrügerisch und falsch. Und ich möchte nicht in einer Welt leben, die auf solchem Unsinn basiert.
Bekommt ihr manchmal Werbung für Benzintabletten angezeigt? Bei welchen Produkten oder Dienstleistungen könnt ihr euch nur an den Kopf fassen? Oder seid ihr selbst schon auf einen Schwindel hereingefallen? Ich freue mich auf eure Kommentare! :)
Euer Patrick
Linkempfehlungen:
- https://www.quarks.de/ und insbesondere https://www.quarks.de/science-cops/
- https://www.reddit.com/r/ichbin40undSchwurbler/
- https://www.zdf.de/kinder/loewenzahn
- https://www.watchlist-internet.at/
- https://idw-online.de/
- https://www.mimikama.org/
- https://sekten-info-nrw.de
Heiße Luft: Wie uns Unsinn verkauft wird von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Hallo Patrick, ich habe euch gerade erst entdeckt und nur 2 Artikel gelesen … kenne euch also kaum..
Ich bin ganz erstaunt, wie widersprüchlich sich dein Artikel (in meinen Augen) anfühlt.
Ich bin in so vielen Dingen ganz bei dir und in anderen wieder vollkommen anderer Meinung und frage mich, wie diese für mich gefühlte Diskrepanz zusammenpasst….
Du machst in dem Artikel so viele Teilbereiche auf, dass ich da gar nicht drauf eingehen kann.
Deshalb sage ich mal nur zu den Dingen etwas, die mich persönlich besonders triggern. :)
Ich bin selbst seit ungefähr 15 Jahren online tätig (E-Mail-Marketing Berater im weitesten Sinne) und beobachte auch, wie viel heiße Luft da um mich herum verpustet wird… aber es gibt auch andere Coaches, Trainer, Berater, denen es wirklich am Herzen liegt, dass ihre Kunden etwas erreichen. Für mich ist es grundsätzlich schade, wenn eine ganze Branche über einen Kamm geschoren wird … und in dieser Branche kann ich aus Erfahrung sagen, dass es sowohl heiße Luft, als auch ehrliches Bemühen gibt.
Sicherlich stellen viele Ihr Leben zu rosarot dar – finde ich bei euch übrigens auch in Bezug auf Bildung – aber von mir kann ich jedenfalls sagen, dass wir von meinen Einnahmen aus dem Onlinebusiness als 6-köpfige „Reise-Familie“ (mit bereits älteren Kindern mit entsprechend höheren Kosten) problemlos leben können.
Ja, ich arbeite auch relativ viel, obwohl wir unterwegs sind … aber das vor allen Dingen, weil ich meine Kunden unterstützen will und dafür eben die Verfügbarkeit von mir und die entsprechende Stundenzahl nötig ist.
Um jetzt mal die vielen anderen Themen auf einen Nenner zu bringen … mich wundert, wie sehr du zu „Standard-Argumentationen“ tendierst, die die Gesellschaft vorgibt, obwohl ihr im Lernen so kritisch seid. – oder anders ausgedrückt… wie kann man in einem Feld so kritisch sein, dass man komplett aus der gesellschaftlichen Norm ausbricht und gleichzeitig so verhaftet und unkritisch mit anderen Feldern umgehen.
Das meine ich tatsächlich nicht als Kritik in dem Sinne, dass ich dich/euch zu einer Änderung bringen will .. wieso auch und wer bin ich, dass ich jemandem sage, wie er zu leben und zu denken hat …
ich empfinde eher echtes Erstaunen, weil ich es so aus meinem Umfeld überhaupt nicht erlebe. In meinem Umfeld ist durch die „Abkoppelung“ von Deutschland ein eher generell kritischer Blick üblich geworden.
Das ist zwar oft mühsam (ich glaube nichts, was ich nicht selbst mehrfach durchdacht, hin und her bewegt habe und mir unterschiedlichste Quellen dazu angesehen habe.) gibt mir aber das Gefühl zumindest etwas wahrhaftiger mit den Themen umzugehen. Aber selbstverständlich weiß ich dadurch auch, dass ich viele Dinge einfach überhaupt nicht beurteilen kann, weil ich an die nötigen Informationen für so eine Entscheidung nicht oder mit (für mich) zu viel Aufwand herankommen kann.
Das fällt mir vor allen Dingen bei deiner Auflistung der Alternativen und bei deinen Linkempfehlungen auf, wo es mir in den Fingern kribbelt, zu beinahe jedem Punkt etwas zu sagen, weil man das aus meiner Sicht so einfach nicht stehen lassen kann… aber naja … ich kann doch .. bzw. will hier nicht zu viel Zeit in diesen Kommentar stecken.
Nur soviel dazu … es gibt zu beinahe jedem Punkt gut begründbare Ansichten, die das Gegenteil oder etwas anderes empfehlen würden und mir erscheint es so, wie bei deinem Bitcoin-Trading, dass du dich vom Schein blenden lässt und zu wenig hinter die Kulissen blickst (zugegeben, das ist auch wirklich schwer einschätzbar) … aber es sind einfach zu viele Themen, um die jetzt direkt auseinander zu pflücken…
Noch ein Tipp bzgl. AI-Inhalten. Es sind in letzter Zeit einige Webseiten im Google-Ranking abgestürzt, weil sie zu viel AI-Inhalte direkt übernommen haben. Besser ist es deshalb, die nur als strukturgebend zu nehmen und wirklich in die eigene Sprache umzuwandeln.
Um jetzt nochmal positiv zu enden…
Wir haben auch festgestellt, dass wir fast nichts brauchen und nur mit Koffer zu reisen, hilft uns auch immer wieder, uns von unnötigen Anschaffungen zu distanzieren – das passt nicht in den Koffer … das hilft.
An der Stelle ist das „Reise-Leben“ auf jeden Fall einfacher. Wir haben uns vor der Reise auch wirklich von fast allem getrennt und besitzen nur noch das, was wir im Koffer mitnehmen können und was im Camper ist… unglaublich wie viel Blast wir vorher durchs Leben geschleppt haben und wie befreiend, nicht an so viel Dinge gebunden zu sein.
Viel tolle Erfahrungen wünsche ich euch!
Henning
Hallo Henning,
natürlich darf sich der Artikel für dich widersprüchlich anfühlen, da du die Welt nicht durch unsere, sondern durch deine Augen siehst. Es gibt so viele Welten wie es Köpfe gibt. Dass du so denkst wie du denkst, und die Meinung hast, die du eben hast, liegt an all den Informationen, die du mit deinen Sinnen wahrnimmst und die dein Gehirn verarbeitet und eingeordnet hat. Wie weit sich diese Welt der Wahrheit annähert, will ich nicht beurteilen.
Doch beschleicht mich das Gefühl, dass ich hier jemandem antworte, der schon zu der Klientel gehört, die ich im Artikel einer „kritischen Würdigung“ unterziehe und ein Blick auf deine Website email-workflow.de unterstreicht meinen Eindruck zusätzlich. Wir sind aber auch keine „Admins“ einer toten Facebookgruppe. ;-)
Du kritisierst KI-Inhalte bei uns (die übrigens alle noch mal durch meine eigenen Finger gehen, bevor ich davon etwas auf die Welt loslasse) und machst darauf aufmerksam, dass das ja unserem „Ranking“ schaden könnte. Mach dir darüber bitte keine Sorgen. Immerhin haben wir eine Website, die besucht und gelesen wird – also wird das eine oder andere wohl für manche Menschen relevant sein.
Zum Thema „Online Business“: Ich sage ja nicht, dass bei den Coachings nicht „ehrliches Bemühen“ dahinter stünde und manche „Berater“ nicht auch nur das Beste ihrer „Kunden“ wollen. Doch empfinde ich es als Augenwischerei, zu verschweigen, dass der ganze Prozess ein Kampf ist. Niemand garantiert zum Beispiel deinen „Kunden“, dass die Umsetzung deiner E-Mail-Marketing-Strategien ihnen tatsächlich neue Kunden und mehr Umsatz bringen wird, auch wenn das WIRKLICH dein Anliegen ist. ;-)
Die meisten Leute, die „neu“ dabei sind, herumreisen, ihren Kindern mehr oder weniger freie, undogmatische Bildung ermöglichen und sich online was aufbauen wollen, buchen dann aus Unerfahrenheit erst mal irgendwelche Kurse oder Coachings von Leuten, die vorgeben, es „geschafft“ zu haben. Von solchen, die von ihrem geilen Leben und ihrem florierenden „Onlinebusiness“ schwärmen. Dabei fließt das, was die „Kunden“ eigentlich am dringendsten brauchen, zu eben jenen: Geld. Da beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Die „Neuen“, stellen sich ihr eigenes Leben eben auch viel zu rosarot vor, um bei der Metapher zu bleiben. Nur, um dann festzustellen, dass sie sich haben blenden lassen. Sie sind dann irgendwo in Thailand oder auf Bali gestrandet, verkaufen Reisefotos in der Fußgängerzone oder bieten eben ihre unverzichtbaren Lifestyle- und Business-Coachings an.
Wenn du mehr unserer Artikel gelesen hättest, wüsstest du auch, dass es unglaublich kräftezehrend ist, es Kindern zu ermöglichen, sich selbstbestimmt zu bilden. Es kostet Zeit und Geld. Work-Life-Balance gibt es nicht in Freilerner-Familien. Wer für seine Kinder da sein will, dem fehlt die Zeit zum Arbeiten. Wer arbeiten will, ist in der Zeit nicht für seine Kinder da. Deshalb gibt es ja Kindergärten und Schulen: damit in der Zeit, in der die Eltern arbeiten, jemand für die Kinder da ist und sie nicht verwahrlosen. Wenn man das allein durchziehen will, weil man überzeugt ist, dass das besser für die eigenen Kinder ist, muss zwangsläufig Abstriche machen. Es sei denn, man hat schon irgendwie Geld auf der hohen Kante oder wirklich irgendein sinnvolles Geschäftsmodell, das einem die Freiheit schenkt, eben nicht mehr „viel zu arbeiten“ und sich ganz den Kindern zu widmen. Jedenfalls solange sie noch jung sind. Denn später suchen sie sich ihre Mentoren oder Mentorinnen selbst.
Ich weiß gerade nicht, auf welche „Standard-Argumentationen“ du dich beziehst. Denn es gibt nur wiederholbare, überprüfbare, experimentell durch randomisierte kontrollierte Studien gestützte Erkenntnisse und Theorien, zu denen ich eine Meinung haben kann, wenn ich will. In der Wissenschaft geht es aber nicht darum, die eigene Weltsicht zu erhalten und den eigenen Standpunkt mit Studien und Experimenten zu untermauern und sich die Rosinen herauszupicken. Vielmehr geht es darum, Hypothesen immer wieder zu verwerfen und sich so der Wahrheit zumindest zu nähern. Man muss aber nicht wieder ganz von vorne anfangen und voller Ernst behaupten, die Erde sei eine Scheibe. ;-)
Eine wissenschaftlich untermauerte Weltsicht ist ein viel kritischerer und konstruktiverer Standpunkt als würde man es sich einfach machen und als stolzer „Querdenker“ sagen:
– „die da oben“,
– „mein Gefühl“,
– „der Jürgen bei Telegram hat aber in seinem Video gesagt“,
– „die wollen uns nur manipulieren“,
– „wir leben in einer Diktatur“,
– „die Grüüüüünen!!!“,
– „Menschen haben schon immer Fleisch gegessen“, etc. pp.
Natürlich kann nicht jeder alle Fachbereiche zur Gänze durchdringen. Aber wenn man sich für ein Themengebiet begeistert, dann würde ich trotzdem erst mal in die Fachliteratur schauen, oder Leute fragen, die sich damit auskennen. Ja, auch in der Forschung gibt es mitunter Lobbyarbeit (Bitcoin fixes this). Aber irgendwann fällt das auf und die betreffenden Thesen werden revidiert.
Außerdem kann man immer noch für sich entscheiden, dass man etwas ablehnt, weil man es zum Beispiel für ethisch nicht vertretbar hält (wie ich z.B. Tierversuche in der medizinischen Forschung).
Wir brechen auch nicht aus der „gesellschaftlichen Norm“ aus. In Bezug auf Deutschland vielleicht. Aber Deutschland ist nicht die Welt. In Irland, England und Kanada ist Homeschooling (ich zähle Unschooling dort mal mit rein, auch wenn es ein ganz anderer Ansatz ist) ein ganz normaler und gesellschaftlich anerkannter Bildungsweg. Den größten Teil der Menschheitsgeschichte gab es aber auch in „Deutschland“ keine „Schulgebäudeanwesenheitspflicht“ – geschweige denn eine Schule.
Der „generell kritische Blick“ durch die „Abkopplung“ von Deutschland, von dem du schreibst, hat die Bemühungen von Menschen, die ihren Kindern selbstbestimmte Bildung IN Deutschland ermöglichen wollen, komplett konterkariert und damit die Freilerner-Bewegung um Jahrzehnte zurückgeworfen. Mich wundert das nicht, wenn ich mir anschaue, was für ein Bild von unserer schönen Welt manche angeblichen „Freilerner-Eltern“ ihren Kindern vermitteln. Das geht sogar so weit, dass das gar nichts mehr mit „Freilernen“ oder gar „Homeschooling“ zu tun hat, sondern mit Indoktrination. Es bilden sich dann irgendwelche paranoiden Parallelgesellschaften mit abstrusen Feindbildern, denen die Zukunft der Menschheit auf dem Planeten gänzlich egal zu sein scheint. Wir hingegen verstehen uns als Teil einer inklusiven, toleranten und wissensbasierten Gesellschaft. Und wir leisten unseren Beitrag, damit unsere Kinder und Kindeskinder in einer lebensfreundlichen Umwelt gedeihen können. Denn wir sind alle eine Menschenfamilie und wir sollten uns umeinander und um diese wundervolle, blaue Perle kümmern, mit der wir durchs All reisen.
Dein Satz: „wie bei deinem Bitcoin-Trading, dass du dich vom Schein blenden lässt und zu wenig hinter die Kulissen blickst“, möchte ich nicht so stehen lassen. Du stellst hier eine ganz steile These in den Raum, bei der ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Am besten alles gleichzeitig. :D Nein, ich bin kein Trader und ich empfehle auch niemandem das Trading – wie ich hier im Artikel auch deutlich machen wollte. Ich habe mich sehr wohl intensiv mit Bitcoin und Lightning auseinandergesetzt und nutze es als „Pleb“ im Alltag, sofern das möglich ist. Ich sehe Bitcoin als die Zukunft des Geldes, die einige gravierende Probleme unserer Welt lösen kann. Ich glaube an Bitcoin als die Grundlage des weltweiten Finanzwesens (auch wenn das noch ein paar Jährchen dauern wird) und als disruptive Technologie, die unglaubliches Potential hat.
Doch schon heute kann man Bitcoin als global funktionierendes Geld verwenden. Wenn du es ausprobieren willst, kannst du dir gerne die Wallet of Satoshi oder die Blink-App installieren und mir deine Empfangsadresse zukommen lassen. Dann schicke ich dir ein paar Sats für deinen Kommentar. :D Ernsthaft: Bitcoin hat nichts mit Trading zu tun und ist auch ganz klar von anderen Coins bzw. dem Begriff „Krypto“ im Allgemeinen abzugrenzen. Das Bitcoin-Whitepaper ist leicht verständlich öffentlich zugänglich: https://bitcoin.org/files/bitcoin-paper/bitcoin_de.pdf
Zum letzten Punkt: Wir haben festgestellt, dass wir doch manches „brauchen“, was wir nicht in wenige Koffer verteilen können. Zum Reisen geht es manchmal nicht anders. Aber ein fester Ort, an dem man Materialien hat, Instrumente, Hefte, Bücher, Malzeug, ein Kleinod, das man „Zuhause“ nennen darf, wo Freunde warten (die man selbstredend auch um den Globus herum hat – so klein ist die Welt schon geworden :-)) und man sich kreativ austoben kann, ist für uns wichtig geworden.
Ich danke dir auf jeden Fall für deinen Kommentar und hoffe, meine Antwort wühlt dich nicht zu sehr auf. :) Habt eine schöne Zeit auf eurer Reise! Viel Erfolg trotzdem auch mit deinem E-Mail-Marketing-Coaching. Jeder Mensch soll sein Leben so führen wie er möchte, wenn er damit niemandem schadet.
Liebe Grüße
Patrick