Windelfrei funktioniert hervorragend mit Neugeborenen, wenn wir uns auf sie einlassen und ihre Signale verstehen lernen. Entspannt und mit der richtigen Ausstattung wird „windelfrei“ zu einer wunderschönen Methode, die
- unsere Verbindung zum Kind verbessert,
- sein Gespür für den eigenen Körper stärkt,
- ihm mehr Bewegungsfreiheit schenkt,
- Allergien und Verdauungsprobleme vermindert,
- für das Kind würdevoll ist, weil es nicht in seinen eigenen Ausscheidungen liegen muss,
- ohne Peinlichkeiten und „Sauberkeitserziehung“ auskommt und
- durch die Einsparung tausender Wegwerfwindeln (von Herstellern, die z.T. fragwürdige „Erziehungstipps“ geben) sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schont.
In diesem Blogbeitrag teile ich unsere Erfahrungen mit Dir, die wir mit windelfreien Säuglingen und der Ausscheidungskommunikation gesammelt haben. Ich verrate Dir, was sich bei uns bewährt hat und was wir als Windelfrei-Ausrüstung verwenden.
Inhaltsverzeichnis:
1. Hast Du Vorurteile?
2. Bindung statt Patentrezept
3. Die besten Ausgangsbedingungen für einen nackten Start
4. Mit „windelfrei“ warten, bis das Stillen gut klappt?
5. Bleibt da überhaupt Zeit, sich von der Geburt zu erholen?
6. So ein Pech aber auch!
7. Darf man ein Neugeborenes eigentlich abhalten?
8. Volle Brüste = volle Blase
9. Über Abhaltepositionen und die Signale der Eltern für ein windelfreies Neugeborenes
10. Wenn das Baby weint
11. Eindeutige Signale des Neugeborenen
12. Intuition bei Windelfrei
13. Lernen aller Bedürfnisse
14. Und wie funktioniert „windelfrei“ nachts?
15. Entspannen und keine Angst vor Pannen
16. Was tun bei Unsicherheit?
17. Unser Windelfrei-Equipment
18. Welche Kleidung sich bei unseren windelfreien Babys bewährt hat
19. Ausprobieren lohnt sich
1. Hast Du Vorurteile?
Um es vorwegzunehmen: Die Begriffe „Windelfrei“, „TopfFit“, „Ausscheidungskommunikation“, „Sauberbleiben“, „Infant Potty Technique“, „Elimination Communication“ und „Natural Infant Hygiene“ meinen alle dasselbe und haben nichts mit Erziehung zu tun.
Windelfrei ist nicht gleichzusetzen mit herkömmlichem Töpfchentraining. Es wird kein Druck auf das Kind ausgeübt. Im Gegenteil: Die natürliche Säuglingspflege steht für Kommunikation, Liebe und Würde.
2. Bindung statt Patentrezept
Unsere drei Kinder wuchsen von Geburt an windelfrei auf. Dessen ungeachtet haben wir keine Patentlösung und keinen Algorithmus für Dich, den Du bequem abarbeitest.
Bücher, Treffen, Vorträge, Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Coaches geben Dir nützliche Informationen. Sie sind jedoch nicht in der Lage, das Vertrauen zu Deinem Kind für Dich aufzubauen.
Das ist aber das, was Du brauchst, um Dein Neugeborenes windelfrei aufwachsen zu lassen. Nichts ist von größerer Bedeutung als die Entwicklung der Verbundenheit zwischen Dir und dem Baby.
Wir sagen vielmehr: „so war‘s bei uns“, anstatt: „so geht‘s“. Wir laden Dich ein, Dich durch unsere Erfahrungen mit unseren windelfrei aufgewachsenen Kindern inspirieren zu lassen.
3. Die besten Ausgangsbedingungen für einen nackten Start
Unsere drei Hausgeburten erlaubten unseren Babys, von Anfang an nackt zu bleiben. Da wir nicht im ungeheizten Iglo wohnen, war das unkompliziert.
wir sind uns sicher, dass dieser Beitrag Dir hilft, ein Problem zu lösen oder Du Dich gut unterhalten fühlst.
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Der ständige Hautkontakt fördert nicht nur das Bonding. Er hilft uns Eltern auch dabei, die Signale des Babys direkt und unverfälscht wahrzunehmen. Hübsche Strampler wären hierbei schier im Weg.
Links zu den Geburtsberichten:
- Hausgeburt aus Sicht eines Vaters – ein Bericht
- Unsere extrem schöne Ökoeltern-Traum-Geburt
- Schmale Frauen, große Babys – ein Geburtsbericht und Unser Baby ist da!
4. Mit „windelfrei“ warten, bis das Stillen gut klappt?
Es wird jungen Müttern bisweilen geraten, erst mit dem Abhalten zu beginnen, wenn sie sich mit dem Stillen sicher fühlen. Das klingt nachvollziehbar, macht das Stillen aber nicht unkomplizierter – gleich erfährst Du, wieso.
Ab wann ist es denn sinnvoll, mit „windelfrei“ zu starten? Wir beschlossen, unsere Kinder von Geburt an abzuhalten und haben damit beste Erfahrungen gesammelt.
5. Bleibt da überhaupt Zeit, sich von der Geburt zu erholen?
Die Natur hat es perfekt eingerichtet: Von Beginn an auf Windeln zu verzichten, bedeutet nicht sofort höchste Konzentration auf die Ausscheidungen des Babys.
Die allerersten Stunden und Tage mit dem Baby sind aufregend und unvergesslich. Manchmal sind sie auch voller Sorgen und Unsicherheit. Die Geburt will psychisch verdaut oder verdrängt, Nachwehen veratmet, Wunden gepflegt und das Baby bestaunt, gekuschelt und geküsst werden – das ist eine ganze Menge.
Damit „Windelfrei“ gelingt und nicht zum Stressfaktor Nummer Eins mutiert, darf sich sowohl der Mutter- als auch der Babykörper eine mehrtägige Verschnaufpause gönnen.
Im Idealfall wird das Baby nicht mit Fläschchenmilch gefüttert, sondern erhält das Kolostrum von der Mama. Diese wenige, gelbliche Milch ist perfekt für den klitzekleinen Magen des Neugeborenen. In das Kind kommt wenig, dafür aber super gesunder Kraftstoff hinein. Magen, Darm, Nieren und Blase gewöhnen sich langsam an ihre neuen Aufgaben und werden nicht überfordert. Dadurch muss das Baby in den ersten Tagen nach der Geburt kaum pinkeln.
Unser Sohn hat bis zum Milcheinschuss am dritten Tag maximal fünfmal gepinkelt. Bemerkbar machte er sich durch ein schrilles, kurzes Weinen mit gleichzeitigem Pinkeln in eine Mullwindel, die locker zwischen seine Beine geklemmt war. Unser Baby lag nie allein. So bemerkten wir jede Unruhe und jedes nasse Tuch auf Anhieb.
6. So ein Pech aber auch!
Die Ausscheidung des Kindspechs begann bei unseren drei Babys am zweiten Lebenstag. Das Mekonium ist zäh, klebrig und schwarz-grün.
Bei gewickelten Kindern hilft etwas Olivenöl am Po gegen das Ankleben des Darmpechs. Wenn Du es nicht eintrocknen lässt, genügt zum Säubern des Babypopos ein feuchter Waschlappen, ein Tuch oder eine Windel.
Kindspech kann über mehrere Tage ausgeschieden werden. Uns reichten lose Windeltücher, die unter dem Babypo lagen, um die Bettwäsche vor der Waschmaschine zu bewahren.
Niedliche, angespannte Grimassen des Babys und kurze Trinkpausen an der Brust deuten auf die nahende Ausscheidung von Kot oder Urin hin. Babygeräusche oder Weinen sind untrügliche Zeichen. Die Hinweise des Babys auf seine Bedürfnisse werden im Laufe der Zeit deutlicher. Mehr zu den Signales des Kindes erfährst Du weiter unten.
7. Darf man ein Neugeborenes eigentlich abhalten?
Mit dem ersten Lebenstag kannst Du Dein Neugeborenes z.B. über einem Töpfchen abhalten. Fühlen sich alle entspannt, ohne Zwang oder Hektik, kann z.B. das Mekonium gut im Töpfchen landen. Das „große Geschäft“ dauert bekanntermaßen etwas länger – das trifft auch auf Neugeborene zu.
Wenn Du den ersten Pups der bald darauf folgenden „Portion“ mitbekommst, schaffst Du es vielleicht, Dein Baby rechtzeitig abzuhalten. Das Abhalten selbst ist nicht schädlich für das Neugeborene, da es in einer natürlichen Position gestützt wird. Auf die Abhaltepositionen, die wir verwenden, gehe ich weiter unten ein.
Es versteht sich von selbst, dass der Säugling nirgends „draufgesetzt“ wird.
8. Volle Brüste = volle Blase
Mit dem Milcheinschuss bekommt die Babyblase richtig was zu tun: In Wachphasen können die kleinen Menschlein alle 10, 20 oder 60 Minuten pullern. Jedes Kind ist anders.
Die Signale, die Du jetzt vom Baby empfängst, werden immer deutlicher: Vom schrillen Schrei bis zum Pinkeln bekommt die Mama mehr und mehr die Chance, noch flugs ein Töpfchen zu zücken. Bei Jungen empfiehlt sich entweder ein hohes, schmales Asia-Töpfchen, das sanfte Hinunterdrücken des Penis‘ in die Zielposition oder das Fließen des Schlafzimmers.
9. Über Abhaltepositionen und die Signale der Eltern für ein windelfreies Neugeborenes
Wir halten das Baby mit ihrem Rücken an unseren Bauch bzw. vor der Brust über das Töpfchen. Dabei stützen wir das Kind entweder mit den Händen an seinen Oberschenkeln oder halten eine Hand unter den Babypopo und die andere unterstützt die beiden Beinchen. Durch die Hand am Popo können wir spüren, ob das Baby angespannt ist.
Beim Abhalten sagen wir zu unserem Neugeborenen: „Pipi Pipi ssssss“, oder: „Kaka kaka“, gefolgt von einem Pupsgeräusch. Dadurch lernt das Baby, wann wir für seine Ausscheidungen bereit sind. Unsere Kleinen sind geduldig, und halten so lange an, bis wir Ihnen das Signal zur Entleerung geben.
Bei unserer Großen half es, den Wasserhahn ein wenig plätschern zu lassen, während ich sie über dem Waschbecken abhielt.
10. Wenn das Baby weint
Ein Baby kann, genauso wie ein Kleinkind, weinen, um zu zeigen, dass es ausscheiden muss. Das bedeutet nicht, dass das Kind mit der Windelfrei-Methode nicht einverstanden wäre. Es ist seine einzige Möglichkeit zur Kommunikation. Du kennst es vielleicht: Jenes grelle Schreien oder das typische, sich steigernde Weinen, das erst durch die Erleichterung beim Wasserlassen wieder verhallt.
Um meinem Kind zu helfen, sich zu entspannen, gebe ich ihm beim Abhalten meinen sauberen Finger in den Mund. Ist der Kiefer des Babys entspannt, kann auch sein Unterleib schneller entspannen.
Saugt der kleine Säuglingsmund hingegen kräftig an meinem Finger, deute ich das als unmissverständliches Hungersignal. Das Stillbedürfnis steht über jedem anderen Bedürfnis. Unser Baby muss in dem Fall tatsächlich nicht pullern, sondern „nur“ trinken.
11. Eindeutige Signale des Neugeborenen
Die Kommunikation des Babys findet nicht nur übers Weinen statt. Das ist sehr angenehm! ;-) Und für uns ist es ein entscheidender Grund, Windelfrei von Anfang an zu betreiben. Hierdurch lernen wir die Hinweise des Kindes auf seinen Hunger, das drückende Bäuerchen und sein Ausscheidungs-, Schlaf- oder Tragebedürfnis viel besser zu erkennen.
Beim Stillen an der Brust kann die Mama ein wiederholendes An- und Abdocken beobachten. In dem Fall ist das Neugeborene noch nicht bereit zum Stillen, denn ein anderes Bedürfnis muss vorrangig befriedigt werden. Manche Mütter halten das Kind dann während des Stillens ab. Stillen entspannt beim Abhalten ähnlich gut wie der Finger am Gaumen des Babys.
Ein dem An- und Abdocken vergleichbares Signal ist das Zunge-aus-dem-Mund-Schieben. Auch hier kann das Baby nicht gut trinken.
Tritt ein Erwachsener oder ein Kind von einem Bein auf das andere, fällt es uns nicht schwer, das als Indikator für sein Bedürfnis zu erkennen. Säuglinge werden ähnlich unruhig und zappeln beispielsweise mit ihren Beinchen.
Nach wenigen Wochen versuchen die windelfreien Kinder, sich beim Tragen auf dem Arm der Mama oder des Papas nach vorn zu drehen, um die Abhalteposition einzunehmen.
Die Unruhe des Babys zeigt sich ebenfalls in der Atmung. Es wirkt wie ein hechelndes Hündchen. Wegen irgendetwas scheint das Neugeborene also aufgeregt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass es ausscheiden muss.
Ein starrer Blick, kurz bevor das Kind sich erleichtert, und eine angespannte Mimik, wenn es Fürzchen oder Exkremente herausdrücken will, haben wir noch nach Jahren bei unseren und anderen Kindern beobachtet.
Weitere Signale findest Du im Blog „Windelwissen“ von Julia.
12. Intuition bei Windelfrei
Du findest „Telepathie“ albern? Es ist jedoch kein seltenes Phänomen, wenn Mütter und Väter, die mit ihren Kindern „Windelfrei“ praktizieren, ein wohlig warmes Gefühl auf dem Oberschenkel oder dem Arm spüren, obwohl sich das Kind vielleicht gar nicht bei ihnen befindet. Das fühlt sich für einen kurzen Moment so an, als würden sie angepinkelt. Halten die Eltern kurz darauf ihr Baby ab, erleichtert es sich.
13. Lernen aller Bedürfnisse
Als Mutter oder Vater eines Kindes wirst Du zügig lernen, wie es aussieht, wenn Dein Baby Hunger bekommt. Genauso wirst Du die Zeichen erkennen, sobald ein Bäuerchen hinaus muss oder wann Dein Baby seinen Schlaf benötigt.
Und deshalb wirst Du auch lernen, wann Dein windelfreies Neugeborenes ausscheiden muss. Wenn Du Deinem Kind vertraust, es sich auf Dich verlassen kann und Du Dich auf die Kommunikation mit ihm einlässt, wirst Du sehen, dass „Windelfrei“ kein Hexenwerk ist.
Willkommen im Attachment Parenting! Was Du hierbei erlebst, wirkt oftmals wie ein Wunder und ist einzigartig schön.
14. Und wie funktioniert „windelfrei“ nachts?
Wie Du trotz windelfreiem Neugeborenen zu genug Schlaf kommst, und wie ich die Bedürfnisse meiner Kinder im Schlaf erkenne, erzähle ich in diesem Video.
Um es kurz zusammenzufassen: Wir schlafen im Familienbett. Ich liege neben meinem Baby. Wenn es unruhig wird, erwache ich und halte es über ein Schüsselchen ab. Danach lege ich mir meinen Säugling wieder an die Brust und wir schlafen weiter.
In aller Ausführlichkeit behandeln wir „windelfrei in der Nacht“ in unserem Plädoyer für das bedürfnisorientierte Schlafen im Familienbett.
Typische Schlaflernprogramme, bei denen das Kind schreien gelassen wird und es „lernen muss“, allein in seinem Zimmer zu schlafen, sind für das Baby absolut schrecklich. Außerdem entgeht den Eltern damit die Chance, die Signale ihres Kindes zu erkennen und schnell zu reagieren.
15. Entspannen und keine Angst vor Pannen
Die besondere Art der Kommunikation zwischen Eltern und Neugeborenen kommt nicht ohne die eine oder andere Panne aus. Ich habe inzwischen keine Angst mehr, wenn mal etwas Pipi daneben gehen sollte, denn:
- Im Wochenbett trage ich kein elegantes Abendkleid.
- Ich sage mir, dass ich mit einem Baby in jedem Falle mehr Wäsche habe (obwohl wir besonders bei dem zweiten und dritten Baby auffällig wenig „Pipi-Wäsche“ hatten).
- Wir nutzen Bett- und Matratzenschutzbezüge (sogenannte Inkontinenzauflagen).
- Sollte uns „windelfrei“ zeitweise zuviel werden oder sind wir unterwegs, ist es keine Schande, ein Backup in Form einer Stoffwindel zu verwenden.
- Babyurin und -stuhl stinken nicht. Selbst wenn wir einen kleinen Pipi-Fleck im Bett vorübergehend nur abdecken und die Bettwäsche nicht sofort wechseln, erinnert unser Zuhause in keiner Weise an ein Bahnhofsklo. Die Stellen mit Natron zu behandeln, beseitigt den Geruch restlos. Kein Besucher hat sich je beschwert. Und ich glaube, keiner würde jemals etwas bemerken – immerhin ist mein Riechorgan als Stillende enorm feinfühlig.
- Pipi auf dem Fußboden ist ruckzuck aufgewischt. Die Reinigung eines Teppichs ist es leider ein wenig schwieriger, aber auch hier verrichtet Natron gute Dienste.
16. Was tun bei Unsicherheit?
Es hilft immer, mit unseren Kindern in eine ehrliche Kommunikation zu finden. Weint das Baby und wir reagieren darauf, vermitteln wir ihm: „Ich bin für dich da, denn ich liebe dich. Gerade weiß ich nicht, warum du weinst. Was könnte dir jetzt helfen? Was kann ich für dich tun?“
Sind wir uns unsicher, ob das Neugeborene vielleicht doch pieseln muss, legen wir z.B. beim Stillen etwas unter. Eine wasserdichte Unterlage unter dem Popo und eine Stoffwindel zwischen den Beinen des Babys haben sich bei uns bewährt.
Wenn wir unterwegs sind, führen wir ein zusätzliches Tragetuch und Wäsche zum Wechseln mit uns. Genauso gut ist es, wenn wir dem Baby eine Stoffwindel umlegen und einige zusätzliche Windeln einstecken.
17. Unser Windelfrei-Equipment
Im Artikel „Erstausstattung für windelfreie und sicher gebundene Babys“ führen wir bereits einen Großteil unserer Windelfrei-Ausstattung auf.
Hier die Ausrüstung, die uns hilft, damit „windelfrei“ nicht in Frust ausartet:
Zuhause verwenden wir ausgediente Kunststoff-Salatschüsseln mittlerer Größe zum Abhalten. Für unseren Jungen nutze ich mit Erfolg eine hohe Rührschüssel, falls ich ihn beim Stillen abhalte.
Um das Baby nach dem Abhalten abzutupfen, stehen wiederverwendbare Stofftaschentücher, Toilettenpapier oder Pflegetücher aus Papier bereit.
In der Nacht klemmen wir eine Mullwindel oder ein gefaltetes Moltontuch zwischen die Beinchen unseres Kindes. Unter dem Babypopo liegt ein Nässeschutz, falls doch einmal was nass wird.
Alles kann zügig und unkompliziert ausgewechselt werden: Für die nassen Windeln und Auflagen steht eine größere Wäscheschüssel neben dem Bett.
Für größere Unfälle sind wir gewappnet: Ein Matratzenschutz ist unser Must-Have fürs Familienbett.
18. Welche Kleidung sich bei unseren windelfreien Babys bewährt hat
Bodys sind denkbar ungeeignet, um ein Neugeborenes zum Abhalten zügig aus- und wieder anziehen zu können. Stattdessen nutzen wir kleine Unterhemdchen, Wickeljäckchen und T-Shirts für Oberkörper und Schlüpferchen, Strumpfhöschen und Babyhosen für den Popo und die Beine.
Solche Zweiteiler eignen sich super für windelfreie Babys:
Ebenfalls beliebt bei Windelfrei praktizierenden Eltern sind Split-Pants wie diese.
Als Backup verwenden wir die Blueberry-Capri-Überhosen. Das sind wasserdichte, pflegeleichte Hybridwindeln, in deren Laschen wir eine Windeleinlage, eine zusammengefaltete Mullwindel oder ein gefaltetes Moltontuch stecken.
19. Ausprobieren lohnt sich
Jetzt wo Du weißt, welche Erfahrungen wir mit Windelfrei gesammelt haben, willst Du es vielleicht selbst ausprobieren. Es ist ein wunderschöner, natürlicher und freier Weg, den Du mit Deinem Baby gehen kannst.
Wir sind sehr glücklich, dass Windelfrei mit unseren drei Kindern funktioniert.
Wie beim Stillen in der Öffentlichkeit, wurden wir beim Abhalten unserer Kinder an einen Baum, auf eine Wiese oder ins „Straßenklo“ (Gulli) bisher noch nicht kritisch beäugt. Vielleicht ist Windelfrei schon bald in der Gesellschaft angekommen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar.
Windelfrei mit Neugeborenen – unsere Erfahrungen von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Hallo, wie genau funktioniert das mit den Natron und der Pippi weg machen? Lg Sophie
Hallo Sophie,
hierzu haben wir einen extra Beitrag: https://freeyourfamily.net/2018/02/deo-selber-machen-natron-als-deopuder/
Wenn die Pipi auf Teppich oder Bett landet, wird die Stelle etwas mit Seife abgewaschen. Danach kannst Du das Natron drauf verteilen/verreiben.
Wenn es trocken ist, wird das überschüssige Natronpulver abgesaugt. Der Pipigeruch sollte dann neutralisiert sein.
Liebe Grüße
Patrick
Hallo Evelin und Patrick, danke, dass ihr eure Erfahrungen so ausführlich mit uns teilt. Inzwischen habe ich viele eurer Videos gesehen und Berichte gelesen aber auf eine Frage noch keine Antwort gefunden: wird die Hüfte des Babies ausreichend gespreizt wenn man keine Windeln verwendet? Stellt ihr die Spreizung durch das viele Tragen des Babies sicher oder wie macht ihr das? Ich bin gespannt… liebe Grüße, Valérie
Hallo Valérie,
die Hüftspreizung kann natürlich durch viel Tragen im Tuch unterstützt werden. Das allein reicht aber manchmal nicht, und ich stellte mir genau deine Frage bereits auch schon.
Ich achtete bei unseren Babys darauf, dass ich die Beine der Kleinen beim Schlafen im Bett (und das nimmt ja in den ersten Monaten sehr viel Zeit ein) so anwinkele, dass eine optimale Spreizhaltung erreicht wird. Bei uns gelang das sehr gut, weil die Babys nicht im Schlaf „rumhampelten“, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt waren. Auf Pucken verzichtete ich vollkommen, da mir das noch nie förderlich vorkam. Unsere Vierjährige schläft heute noch am liebsten in der Spreizhaltung, die sie selbstständig einnimmt.
Die Spreizhaltung mit der Windel wird übrigens nur erreicht, wenn man die Windel mit einer Spreizwindel ergänzt oder sehr extrem breit wickelt (also z.B. mit italienischen Strickwindeln, die modernen Überhosen für Baumwollwindeleinlagen erreichen keine starke hüfthaltungsfördernde Wirkung). Kinderärzte meinen, dass man Säuglingen nicht generell eine Spreizwindel umlegen braucht und raten dann dazu, wenn die Hüftmessung „negativ“ ausfiel oder, falls keine Messung stattfindet, eine Vorbelastung durch die Eltern bestehen könnte.
Liebe Grüße, Evelin
Hallo Evelin, danke für die Antwort. Dann bin ich ja mal gespannt ob unser Baby ein „Rumhampelbaby“ wird oder so wie eure in gespreizter Haltung liegen bleibt im Bett :)
Hallo, seid ihr auch mal in eine Windelfrei-Streikphase gekommen? Wenn ja, wie seid ihr da wieder rausgekommen? Bei uns lief alles super bis sie 7 Monate alt war. Seitdem will sie nicht mehr abgehalten werden. Jetzt ist sie 12 Monate und ich weiß nicht, wie ich ihr das Töpfchen wieder schmackhaft machen kann. Außerdem habe ich Gefühl, dass die Zeichen langsam verschwinden.
Hallo Conny,
mit 7 Monaten begann meine erste Tochter auch, scheinbar zu streiken. Es war die Zeit, in der sie gefühlt überall hinkrabbelnd und hochschauen, getragen werden und wieder hinunter wollte. Wir hatten ständig Pinkel-Unfälle, die mich manchmal echt fertig machten. Eine Phase, die noch bis zum 1. Geburtstag anhielt, dann wurde es mit jedem Tag besser. Nach einem Jahr wieder auf Windeln umzusteigen, fand ich damals nicht zielführend. Ich kaufte zwar ein Päckchen Ökowindeln, doch da wurde es schlagartig besser und die Windeln stehen heute noch ungenutzt in unserem Abstellraum…
Die Zeichen verschwinden vielleicht auch immer mehr, weil unsere Kinder zunehmend selbstständig werden wollen. Vielleicht habt ihr Lust, eure Zeichen nun nach und nach in Lautsprache umzusetzen? („Musst du Pippi machen?“ etc.) Kannst du ihr den Toilettensitz schmackhaft machen? Mit ihr zusammen pullern oder Pinsel-Vorbild werden? Kann sie in der Natur besser loslassen?
Ich kann dich ermutigen; es wird besser!
Kraft, Geduld und viele Grüße, Evelin
Halli hallo,
halte meine Kleine seit der 12. Woche ab und es klappt recht gut. Sie ist nun fast 5 Monate alt. Mit Zeichen ist es bei ihr immer schwierig, weil sie öfter alles durcheinander bringt. Vll weil sie aufgeregt wird, wenn sie etwas braucht? Sie hat nahezu ein und dasselbe Zeichen für alles und auch das Zeichen ändert sich immer mal wieder, weswegen ich immer auch die Uhr etwas im Blick haben muss.
Jetzt aber zu meinen Fragen: Warum streiken Babys manchmal, obwohl das „Beschmutzen“ ja eigentlich gefährlich ist „für die Höhle und Raubtiere anlockt“?
Und habt ihr einen Tip? – nachts war es für mich anfangs immer am einfachsten weil sie eindeutige Zeichen gesendet hat. Seitdem sie aber tagsüber alles vermischt, ging das auch nachts irgendwann so. Also tagsüber hechelt sie für Hunger, Pipi und müde :-D nachts sucht sie zb nach der Brust obwohl sie Pipi muss.
Entweder ich setze sie dann aufs Klo und sie weint, weil’s doch Hunger war oder sie schläft ein weil ich sie halte und dann lässt sie nicht los…
Wenn ich sie erst abhalten will vor dem Stillen, dass sie nicht immer an- und abdockt, möchte sie das nicht. Sie windet sich regelrecht aus meinen Armen und möchte zurück an die Brust. Übrigens auch wenn ich sie erst bisschen stille und dann abhalten möchte. Weiß nicht wie ich es machen soll… Stillen geht eindeutig vor. Vorsorglich die Brust geben funktioniert auch nicht bei ihr, weil sie nur trinkt, wenn sie auch Hunger hat. Oder ich lasse es so solange es sie nicht stört?
Dann noch zu guter letzt: sie findet es in der Natur komisch (hat bislang nur 1x Pipi loslassen können) und auch auf fremden Klos will sie nur Pipi machen (kein Kaka) und das auch nicht immer. Habt ihr da nen Tip? Habe das Gefühl sie quält sich sonst manchmal und hält es evtl ein bis wir zu Hause sind.
Danke schon mal vielmals!
Lg Nisa
Liebe Sophie,
zum Abhalte-Streik möchte ich sagen: Es können mehrere Bedürfnisse gleichzeitig auftreten. Hunger, Müdigkeit, Harndrang, der Wunsch nach Ruhe und Entspannung. Ein Neuling in dieser Welt hat es nicht leicht. Ihm stehen nur wenige Mittel zur Verfügung, um sich mitzuteilen.
Ist ein Kind zu angespannt, kann es nicht loslassen (pullern). Es kann so lange einhalten, bis es schmerzt. Deshalb weint es oder macht sich steif. Nimmst du es zum Stillen dann an die Brust, wird ein Entspannungssignal gesendet. (Ist der Mund entspannt, lockert sich der Beckenboden.) Automatisch läuft dann beim Säugling angestauter Urin zum Teil ab. Unsere windelfreien Kinder merken aber gleich unsere Anspannung, weil wir Mütter bemerken, dass unser Nest beschmutzt wird. So gelangt man manchmal schnell in einen Teufelskreis und meint, das Baby vermischt alle Signale miteinander.
Wenn du willst, dass dein Mädchen während dem Stillen in eine Windel pullert, dann bleibe gelassen und spreche ruhig mit ihm. Dabei hilft auch der Schlüssellaut.
Wenn du dein Kind vor dem Stillen gerne abhalten möchtest, dann nimm dir sein Schüsselchen mit zu dem Platz, wo du es anschließend stillen möchtest. Leise kannst du jeden Schritt mit deinen Worten begleiten. Sobald du das Baby abhälst, kann etwas anderes seinen Mund entspannen. Nutzt du Schnuller? Dann kannst du diesen jetzt geben. Nutzt du keinen, hilft dein sauberer Finger, den du für die Dauer des Los-Lassens dem kleinen Mund anbietest. Vielleicht hilft auch eine tiefere Position (Po weiter nach unten, Beinchen weiter am Körper). Ebenso könntest der Papa das Abhalten übernehmen. Das Pullern funktioniert bei uns so manchmal besser, weil keine verführerische Milchquelle in der Nähe ist.
Berichte uns gerne von euren Erfolgen oder von neuem Kummer. Ich bin mir sicher, dass bei euch jeder sein Bestes versucht. Dein Mädchen ist ganz bestimmt mega stolz auf ihre fürsorgliche Mama, die sich jedem Bedürfnis so liebevoll zuwendet. Sie kann es nur noch nicht sagen. ;-)
Alles Liebe euch! Deine Evelin
Hallo ihr Zwei!
Ich bin kurz vor der Geburt meiner kleinen Tochter (inzwischen 8 Tage alt) auf eure Beiträge aufmerksam geworden und bin ganz begeistert und mit viel Neugier an unsere ersten Windelfrei-Erfahrungen rangegangen.
Nach knapp einer Woche muss ich jedoch leider sagen, dass es mir sehr schwer fällt, die Signale und/oder richtig abzuhalten.
Ich hatte meiner Tochter viel nackt bei mir auf dem Bauch mit einer Mullwindel zwischen und habe versucht, ihre Zeichen zu deuten. Wenn sie schläft und unruhig wurde, habe ich ihr das Abhalten angeboten, hatte aber oft das Gefühl, dass nicht hinter jeder Unruhe auch Harndrang steht (zumindest kam oft nichts) und ich sie eher beim Schlafen gestört habe. Habt ihr Tipps, wie man Unruhe z.B. beim Träumen von Ausscheidungsbedürfnis unterscheidet? Ich will sie nicht jedes Mal aufwühlen…
Dann fällt mir auf, dass sie oft auf dem Wickeltisch pinkelt, jedoch nicht direkt nachdem die Windel auf gemacht wurde (so war es bei meiner älteren Tochter), sondern erst ein paar Minuten später und das auch ohne irgendein für mich erkennbares Signal zu senden. Könnte das damit zusammenhängen, dass sie erst entspannen muss? Und das Fehlen eines Signals – könnte das daran liegen, dass die Windel schon offen ist? Oder gibt es auch Kinder, die kaum signalisieren?
Ebenso unsicher bin ich gerade in Bezug auf die Signale im Tragetuch. Da wirkte sie gestern recht entspannt und plötzlich setzte sie eine ordentliche Portion Kot in die Windel…
Sind solche Anlaufschwierigkeiten bei so ganz Kleinen normal? Werden die Signale im Laufe der Zeit deutlicher?
Ich bin auf jeden Fall motiviert, es weiterhin zu probieren, würde mich aber sehr über Unterstützung freuen!
Habt ihr ansonsten noch Buchempfehlungen, die ihr als hilfreich empfunden habt?
Ich finde toll, dass du so eine Einheit mit deinem Kind bildest. Unser Baby signalisiert auch nicht immer und im Moment streikt sie komplett. Ich kann dir zu 100000% das Buch artgerecht empfehlen. Da werden soweit ich mich erinnere alle deine hier gestellten Fragen beantwortet :-)
Schlaf hat die höchste Priorität, du kannst vielleicht auch mal erst testen, ob das Baby mit streicheln, wiegen oder shhh Lauten wieder in den Schlaf findet. Falls ja, ist es bestimmt nur ein Sichergehen, dass alles ok ist. Wir haben auch immer leise geflüstert, dass wir da sind und auf sie aufpassen. Dann hat sie sofort wieder ruhiger geschlafen. Falls sie doch weiterhin unruhig ist, dann kannst du es mit dem Abhalten probieren :-)
Ganz ganz liebe Grüße Nisa
Liebe Nisa,
Ich danke dir für deine Antwort!
Das Buch artgerecht kenne ich, das war der Grund dafür, windelfrei probieren zu wollen :)
Noch mal zum Pullern beim Schlafen, das hatte ich nicht so ausführlich geschrieben… Ich hatte gedacht, dass die kleinen Mäuse nur dann pullern, wenn sie am Aufwachen sind. Leider habe ich bei meiner Tochter immer wieder beobachtet, dass sie pullert, auch wenn sie gar nicht richtig wach ist, sowohl wenn sie bei mir auf dem Bauch liegt als auch im Tragetuch. Das hatte mich dazu gebracht, sie wahrscheinlich zu oft abhalte. Vielleicht wird es auch noch eindeutiger, wenn die Wachphasen länger und eindeutiger werden? Anfangs schlafen sie ja noch sehr viel. Zumindest bei meiner großen klappt diese Standardsituation inzwischen gut.
Ganz liebe Grüße zurück
Soweit ich weiß reicht eine Leichtschlafphase – auch ohne Aufwachen/kurz vorm Aufwachen.
Vielleicht hat ja noch jemand mehr Tips ;-)
Hi Nisa und Jessi,
ich habe kaum etwas hinzuzufügen. Schön, wie ihr euch austauscht! :-) Zum Pullern muss das Baby nicht wach sein. Unfälle dürfen auch sein, denn man muss die Kommunikation ja erst einmal lernen. Man wächst da auf jeden Fall hinein. Beim ersten Kind fand ich es auch sehr schwer und ich habe mir unnötig Stress gemacht. :-)
Manche Kinder pullern erst, wenn die Windel (wie beschrieben am Wickeltisch) ab ist – Luft am Po. Und wenn Mama dann nicht mit abhält, passiert’s.
Das leise Weinen des Babys im Traum klingt bei unseren Babys immer ganz anders als die Unruhe, wenn sie mal müssen. Streicheln, Körperkontakt… hilft bei dem „Winzeln“.
Und so ein „Kack“ in der Tragetuchposition kommt wahrscheinlich von der entspannten Haltung, das kenne ich von meinen Kindern auch. Wenn man da nicht gleich auf die erste Anstrengung reagiert, kann der Pups bald nicht mehr zurückgehalten werden. Gut, wenn man dann doch mal eine Windel nutzt. :-D
Liebe Grüße, Evelin
Liebe Evelin,
Danke für deine Antwort! Es nimmt mir gerade den Druck zu hören, dass auch du Anfangs mal Schwierigkeiten hattest, die Signale zu lesen – in den Beiträgen klingt es oft so mühelos bei euch. Ich bin aktuell tatsächlich froh, wenn ich überhaupt mal etwas abfangen kann ;)
Was ich auch noch fragen möchte, wie ihr euer Neugeborenes beim Stillen abgehalten habt – wenn ich es beim Stillen versuche (das hatte ich bei euch in einem Video so gesehen), verschluckt meine Kleine sich oft durch die etwas verdrehte Haltung (Gesicht zur Brust, Bauch aber nicht mehr an Bauch). Habt ihr Tipps für bequeme Positionen?
Außerdem scheint sie noch keinen richtigen Rhythmus gefunden zu haben – mal pullert sie vorher, mal zwischendurch und mal nachher, sodass gezieltes Abhalten auch schwer werden würde
Und noch eine Frage – sie pullert oft in kleinen Etappen (z.B. Dreimal in 5 Minuten beim Waschen, wenn sie unten ohne auf dem Wickeltisch liegt und wirkt zwischendurch oft so entspannt, dass ich denke, sie wäre fertig), sodass ich oft nicht wirklich weiß, wann sie wirklich fertig ist. Ich hatte gelesen, dass gerade ganz Kleine sehr oft müssen…kennt ihr das auch und wir seit ihr damit umgegangen? Ich finde es schwierig, dass es dann nicht in Stress umschlägt…so müsste ich ja jede Minute achtsam sein, oder?
Liebe Grüße
Jessi
Liebe Jessi,
unser erstes Kind hatte auch ein sehr dicht aufeinanderfolgendes Pinkelbedürfnis. Wenn deine Tochter dreimal in 5 Minuten muss, wäre es da möglich, dass du sie nicht lang genug abgehalten hast? Nur als Idee… Unsere Große musste z.B. sehr oft 2 x kurz hintereinander. Beim ersten Kind konnte ich mir oft erlauben, auf jedes Zeichen zu reagieren. Weil ich mir aber unsicher war, hielt ich sie auch oft ab, obwohl ich gerade gar nicht wusste, ob sie tatsächlich muss. Meine Unsicherheit legte sich nach 3 Monaten, glaube ich. Die ersten Windelfrei-Kinder halten eben oft auch als Lern-Kinder her… Ab dem 2. Kind klappte es dann durchweg gut.
Dein Baby ist noch ganz frisch, kaum älter als eine Woche, da gibt es für sie und dich noch so viel Neues. Beim Stillen verschlucken sich die Kleine auch schon ohne weitere „Beschäftigungen“ schnell genug. Vielleicht findet ihr es okay, wenn sie beim Stillen + Abhalten in euer normalen, nicht-verdrehten Stillposition hälst und du gibst ihr zu verstehen, dass das Pullern in ein Baumwolltuch genauso okay ist? Seid ihr etwas „gewachsen“, findet ihr eure Position mit Töpfchen bestimmt wieder.
Vielleicht hilft dir das. Alles Liebe und entspannte Nerven für ein tolles Wochenbett, Evelin
Liebe Evelin,
Ich danke dir sehr für deine ausführliche Nachricht!
Es ist wieder beruhigend zu hören, dass sich das alles mit der Zeit einspielt. Tatsächlich klappt es bei uns inzwischen auch deutlich besser, da sie viel deutlicher Bescheid sagt, wenn sie mal muss und sich auch über eine nass gewordene Stoffwindel inzwischen beschwert – das macht mir auf jeden Fall Mut!
Das große Geschäft abzufangen funktioniert inzwischen fast immer. Pipi landet zwar oft noch in der Windel, vor allem nachts, aber ich habe gemerkt, dass es für mich in Stress ausarten würde, wenn ich den Anspruch habe, alles immer mitzubekommen und freue mich stattdessen mehr, wenn es mal klappt. Spannenderweise scheint meine Tochter das auch zu spüren und kann beim Abhalten besser loslassen ☺️!
In diesem Sinne noch mal vielen Dank für die Unterstützung und das Mut machen !
Lg Jessi
Hallo,
danke für die Tipps! Stoffwindeln als Back-Up machen sicher immer Sinn! Legt ihr die z.B. beim Stillen auch nur mal unter ohne sie ganz anzuziehen?
Viele Grüße!
Hallo,
mittlerweile sind unsere Kinder alle „trocken“. Aber ja, beim Stillen hatte Evelin üblicherweise noch eine Mullwindel als Backup zwischen die Beinchen gelegt, statt das Baby fest zu wickeln.
LG
Patrick