Es ist Zeit, ein Tabu zu brechen! Wir sehen uns genötigt, das Thema „Sex im Familienbett“ anzusprechen. Immerhin geht das jeden was an, der die Kinder mit im Ehebett schlafen lässt. Unsere Nachbarn müssen erfahren, dass bei uns alles in Ordnung ist, damit sie nicht das Jugendamt rufen.
DAS wollen wir nicht!
Da hatte ich doch tatsächlich einen Professor, der behauptete: „Wenn Kinder den Geschlechtsakt der Eltern mitbekommen, schadet ihnen das genauso, wie wenn sie beim Toilettengang dabei wären. Nämlich gar nicht.“
Der kann sich ja nur irren. Hatte er doch wüstes und ungekämmtes Haar!
Sex? Neben den schlafenden Kindern im Bett? Also, wir machen sowas ja nicht! Nicht, dass die das mal hören! Da ist das Trauma vorprogrammiert. Ungezogene Blagen, die Schimpfwörter sprechen und mit ihren Schulkameraden Schmuddelhefte austauschen? Nein danke!
Not macht erfinderisch? Alles Quatsch!
Vom Schwager eines Freundes haben wir gehört, dass sie sich oft woanders vergnügen, sobald ihnen die kleinen Tyrannen den Platz im Bett streitig machen, zum Beispiel auf dem Küchentisch. Sowas kommt bei uns gar nicht infrage. Das ist unhygienisch. Da isst man schließlich dran.
Und unser Sofa? Das ist ein Erbstück von Tante Lene; und was würde die denn dazu sagen, wenn sie das wüsste? Nein, das geht wirklich nicht.
Oder vor dem Schreibtisch im Arbeitszimmer? Wie soll das möglich sein? Da kann man sich doch gar nicht vernünftig hinlegen. Auf dem harten Fußboden ist ein Dekubitus vorprogrammiert. Außerdem wird man da staubig. Und es ist überhaupt nicht schön, wenn Körperflüssigkeiten ins Parkett einziehen. Zwar hilft Natron gegen die Gerüche, aber die Flecken bekommt man damit nicht wieder raus.
Genauso unbequem wäre es im Badezimmer. Hier hätte man nur den Vorteil, dass man die Sauerei dann gleich ordentlich wegputzen könnte. Wir können und wollen uns den Sex vor dem Lokus nicht vorstellen, zumal die Fliesen kalt sind. Auf Blasenentzündung verzichten wir gern.
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Neben Ken und Barbie im Kinderzimmer fühlen wir uns unwohl. Hast Du mal gesehen, wie die aussehen? Da bekommt man doch Komplexe. Die Folge: schlaffe Nudel und Trockensteppe. Ganz nebenbei ist das Kinderbett nicht für über 140 kg ausgelegt.
Das Gästezimmer ist für uns wie auch für unsere Kinder zum Spielen tabu. Würden unsere Gäste von solcher Unzucht erfahren, würde uns niemand mehr besuchen kommen. Nur perverse Couchsurfer.
Sex im Auto? Wer bitteschön kommt denn auf so eine Idee? Vermutlich nur die Leute, die jeden Sonntagmorgen ihren blitzblanken, hartwachsversiegelten Mercedes aus der Garage fahren und den Rest des Tages damit verbringen, ihr gutes Stück zu wienern.
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Garten statt Familienbett? Sex zwischen Runkeln, Rettichen und Kartoffeln? Pfft. Im Dreck zu suhlen ist nur was für Schweine. Oder Hippies.
Auto und Garten haben einen weiteren Nachteil: In der Zeit passt niemand auf die Kinder auf. Fällt also flach.
Vom Familienbett aufs Klavier auszuweichen ist ebenfalls Unsinn. Hast Du schon mal so eine Klaviatur gereinigt? Außerdem macht’s Krach.
Sturmfreie Bude
Nun käme der eine oder andere auf die Idee, man könnte doch ungezwungenen Sex im Familienbett ausleben, wenn der Nachwuchs außer Haus ist. So einfach ist das nicht! Wenn unsere Kinder mit ihren Freunden herumstrolchen, können wir endlich mal produktiv sein.
Statt Sex im Familienbett steht dann auf dem Programm:
- Gummibärchentorte für die Kinder backen und dekorieren
- putzen und fegen, ohne dass jemand mit den herbeigezauberten Wollmäusen spielt
- Wäsche waschen und bügeln, ohne dass Kinderhände die nassen Schlüpfer vom Wäscheständer oder den Stecker vom Bügeleisen aus der Steckdose ziehen
- einkaufen gehen, ohne dass die Brut nervt, das Auto mit Semmelkruste vollkrümelt oder mit Schokolade beschmiert
- in Ruhe mit der besten Freundin telefonieren
- ins Nagelstudio gehen
- Deckchen häkeln
Sex im Familienbett? Es ist kompliziert.
Sex gehört sich nur im Bett! Aber da liegen unsere Kinder drin.
Vielleicht überlegen wir uns das mit dem Sex wieder, wenn unsere Kinder nicht mehr bei uns schlafen – sofern wir sie jemals wieder aus dem Familienbett rauskriegen.
Obwohl wir dann aus dem Alter raus sind. Wir sind ja schon jetzt so alt, dass Sex nicht mehr ohne weiteres klappt.
Und bei aller Vernunft: Wir haben bereits drei Kinder. Das ist nun wirklich genug.
Unsere Alternative für eine glückliche Beziehung
Verzicht soll aber auch nicht gut sein für die Beziehung. Deshalb nehmen wir uns jeden dritten Samstagabend im Monat Zeit füreinander.
Die Kinder kommen nach dem Sandmann ins Bett.
Wir setzen uns auf das Sofa und gucken einen Krimi oder eine schöne Schnulze. Ich habe einen deftigen Sauerbraten mit Klößen vorbereitet, den wir essen, und meinem Mann stelle ich eine Flasche Bier hin, die er zu dem besonderen Anlass einmal trinken darf.
DAS ist für uns effektive Zeit als Paar, die wir sehr genießen!
Fazit
Ein Paar, das sich mit ausreichendem Abstand zum schlafenden Baby oder Kleinkind, leise und zärtlich unter einer dieser riesigen Bettdecken vergnügt, wird es wohl kaum wecken.
Und falls doch: Es ist nicht der Geschlechtsakt selbst, der ein Kind verstört, das die Eltern „dabei erwischt“ hat. Es ist die Reaktion der Eltern. Geben sie ihrem Kind das Gefühl, dass etwas Schlimmes und Anstößiges passiert ist, müssen sie sich nicht wundern, wenn es ein gestörtes Verhältnis zur körperlichen Liebe entwickelt.
Interessierte finden hier Anregungen (auf Englisch), wie sie auf Babys, kleine und große Kinder sowie Teenies reagieren können, die die Eltern auf frischer Tat ertappen. ;-)
Sex im Familienbett – wir packen aus von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Meine Güte Ihr Süßen, ich weiß ja nicht was Ihr an Sperma und Mösensaft produziert, aber Euer Reinheitsfimmel wie oben beschrieben, lässt mich einiges vermuten :-) Die Leidenschaftlichsten seid Ihr eben nicht mehr, ist doch ok und ich freue mich ja, wenn Eltern überhaupt noch miteinander schlafen. Von daher: Viel Spaß …ob im Bett oder sonst wo. :-D Eure Chrissie :-*
Ich habe so gut wie nie Sex, man gewöhnt sich dran. ;-)
Liebe Chrissie,
vielen Dank für Deinen lieben Kommentar!
Da stellt sich mir die Frage, ob unser hoher Verbrauch von Reinigungsmitteln ein Zeichen unserer Reinlichkeit ist oder eher für die Angewohnheit alles schmutzig zu machen. ;-)
Was die Leidenschaft angeht…
Es heißt doch so schön: „Essen ist die Erotik des Alters“ und „Liebe geht durch den Magen“ – Genau so sieht es aus! Wenn uns die Kinder beim heimlichen Essen im Familienbett erwischen, ist es nicht so schlimm. :D
Liebe Grüße
Patrick
Oh je, Du arme. Ich wäre mir wirklich nicht sicher, ob ich mich daran gewöhnen könnte. Wie lange hat es bei Dir gedauert, bis Du es „normal“ fandest?
Liebe Schreiberin,
Dank für den Text. Spannend!
…dazu von wegen verstörend; bin weder hippilike aufgewachsen noch vorbildlich. Wir waren eine normale – Familie von neben an. Mein Vater betrieb ein Handwerksunternehmen, meine Mama machte das Office.
Mein Bruder und ich, teilten uns das grösste Zimmer –
Wenn mama und papa (wir hatten kein familienbett – waren aber immer willkommen bei ihnen…ob mitten in der nacht oder sonntag morgens)
Ich habe eine gute, und auch vage erinnerung daran, wie wir manchmal zu mama & papa hoch sind ins zimmer und Sie unterderdecke- aufeinanderlagen und sich liebkosten! … papa sagte dann, er zeige mamas körper wie lieb er sie hat. Und er wolle sie wärmen.
Es war weder verstörend, noch mussten wir warten oder einschlafen! Wir gingen dann einfach wieder ins kinderzimmer puzzeln, oder was auch immer.
Wir durften auch nackig sein- und durften eltern beim duschen, Körperpflege und co begleiten.
Und wisst ihr was, es war nie komisch und immmer das normalste der Welt! Weder ekel noch unangenehm! Ein hoch, auf meine Eltern. Das haben sie uns toll vermittelt. Ich weiss auch noch, wie hübsch mein Papa mir erklärt hat, woher ich komme. Das hat gesessen. Ehrlich, authentisch und liebevoll.
und ich weiss noch wie enttäuscht ich war als ich den ersten Penis meines 1 freundes gesehen hab… da ich ja das bild dessen meines vaters in erinnerung hatte. Smile (wenn man klein ist sind wirken alle dinge grösser)
Ich hatte immer eine schöne, gute Beziehung zu sex. Auch jetzt noch im erwachsenen alter.
Heute bin ich auch mama, und wir haben ein Familienbett.
Sex ist liebe
Zärtlichkeit und hingebung.
Und kein porno rumgerammel mit fäusten und dildos in den ärschen!
Herzlichst, mm
Danke mm! Das liest sich so natürlich und liebevoll. :-)
Ich habe als Kind oft bei meinen Eltern im Bett geschlafen. Ich weiß nicht wie alt genau ich war aber ich kann mich erinnern dass ich oft von dem Geschlechtsverkehr wach geworden bin. Ich weiß auch noch wie ich mich gefühlt habe. Ich habe nicht verstanden was genau da passiert aber ich habe mich sehr unwohl gefühlt, jedes Mal hab ich einfach so getan als würde ich schlafen und hab gewartet bis es vorbei war, ich hatte das Gefühl dass ich besser nicht zeigen sollte dass ich wach bin und alles mit bekomme. Ich würde nicht sagen dass es Auswirkungen auf mich hatte aber immer wenn ich daran denke verlier ich ein Stück Respekt vor meinen Eltern und ekle mich.
Hey Eliot,
dass es dir als Kind nicht nur einmal „zufällig“ so ging und du weder aufgefangen noch, dass dir irgendetwas erklärt wurde, tut mir sehr leid! Dein Ekel ist absolut verständlich. Ich danke dir für deinen Kommentar, denn er zeigt, dass es eben auch eine andere, extreme und arrogante Seite gibt, die keine Rücksicht auf Kinder nimmt. Das ist so natürlich nicht in Ordnung.
Wenn die festen Tiefschlafphasen unserer Kleinen kürzer und die Kinder älter werden, ist es sicher an der Zeit, Ausweichmöglichkeiten zu finden. Mit mehreren Zimmern stellt das ja kein Problem dar. Wie das Familien in Einraumwohnungen oder Wohnmobilen gestalten, kann man sicher erfragen.
Alles Liebe
Evelin
Ein herrlicher Artikel. Danke. Ich habe so gelacht. Und das ist ist auch gut so. Lass uns das Thema Sex im Familienbett entmystifizieren. Und das geht am besten mit Humor.
Die Menschheit wäre sicher ausdem schon längst ausgestorben, wenn Menschen nie in der Nähe ihrer schlafenden Kinder Sex gehabt hätten.
Liebe Dagmar, ich danke dir für deinen schönen Kommentar und freue mich, so zu deiner Seite gefunden zu haben, die du mit wunderbaren Themen schmückst. :-) Ich werde hin und wieder auch darauf hingewiesen, dass die Familien mit Familienbett nicht selten relativ „viele“ Kinder haben. Das lässt einen schon staunen. :-D Alles Liebe dir!
Ich bin mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht sicher, ob ihr nun offen oder verlemmt seid, ob ihr tatsächlich sexfrei lebt oder euch Gelegenheiten sucht die im Text nicht auftauchen. Ob ihr wirklich naturnahe Familienbett-Eltern seid, oder Skeptiker.
Scheiß Artikel! Mal wieder einer der meint erzählen zu dürfen, es sei nicht verstörend! Ihr seid so witzig!!
Warum erzählt ihr das eigentlich? Habt ihr auch nur ein Kind mal gefragt? Oder ist euch das einfach zu anstrengend darauf Acht zu geben und ihr hättet es gerne so einfach? Wisst ihr was noch anstrengender ist? Ein Kind das euch das ganze Leben lang vorhalten wird, dass ihr es damals völlig missachtet habt und es immernoch daran zu kämpfen hat! Sehr gut
Liebes Löwenherz,
es tut uns leid, dass Du eine verstörende Erfahrung machen musstest und Deine Eltern Dir das Gefühl gaben, es sei etwas „Schlimmes“ passiert, etwas Ekliges, wofür man sich schämen sollte.
Unsere Kinder wissen, wie Babys entstehen: aus einem Akt der Liebe und Zärtlichkeit – der völlig natürlich ist und an dem nichts anstößig ist.
Dennoch achten wir darauf, dass sie es jetzt nicht unbedingt mitbekommen. Denn das Liebesspiel gehört uns Eltern. Der Sex im Familienbett ist bei uns leise und immer ein Ohr auf die schlafenden Kinder gerichtet. Ihr Schlaf ist tief und fest. Und wenn doch eines unruhig wird, unterbrechen wir unseren kuscheligen Akt, um uns um das Kind zu kümmern.