Eines der Kinder hängt uns am Bein und zieht uns brüllend in Richtung Spielzeugabteilung. Das Baby streckt sich angestrengt zu einem Weihnachtsmann, der ihm einen Schokololli in die Hand drückt. Das große Kind reibt drei Schaufenster weiter seine Nase vor einem I-Phone platt. Jetzt hurtig noch dieses und jenes in den Einkaufswagen laden, bis die Kreditkarte glüht. Und natürlich geht nichts ohne einen Tannenbaum! Wie besinnlich die Weihnachtszeit doch ist! Deshalb hier ein Beitrag über den Konsumwahn in der Weihnachtszeit und meinen Wunsch, dieses Jahr Weihnachten ohne Geschenke zu feiern. Selbstverständlich habe ich ein paar Ideen für Alternativen zu dem Ramsch unterm Christbaum – damit das Weihnachtsfest für euch und eure Kinder auch ohne milde Gaben unvergesslich wird.
Zuletzt aktualisiert: 05.12.2023
Der Konsumwahn zu Weihnachten treibt mich in den Wahnsinn
Liebe Freunde,
ging euch auch schon der Gedanke durch den Kopf, dass uns dieser ständige Konsum bedeppert macht? Wieso meinen wir, brauchen unsere Kinder noch mehr Dinge in ihren Zimmern? Die, die wir am meisten lieben, müllen wir derartig zu, wodurch wir ihnen im schlimmsten Fall das letzte Fünkchen Phantasie austreiben.
Selbst, wenn wir meinen, es seien ja nur Kleinigkeiten, stapeln sich die kleinen Püppchen, Legokisten, Kinderfahrzeuge, Matchbox-Autos, Ausmalheftchen, Glitzerstifte, Puzzles, Brettspiele, Steckspiele, Stempel, Kostüme, Eisenbahnen, Holzstäbchen, CDs, Bälle, Bauklötze, Handys, Teddys, Schmuckdöschen, …. bis zur Decke wie die Wörter bis zum Ende dieses Absatzes.
In meinem Internetbrowser habe ich hundert geöffnete Tabs – alle mit Spielzeug, von dem ich nun das Beste auswählen soll. Es überfordert mich hoffnungslos.
Auf Geschenke verzichten: Warum eigentlich nicht?
Ich gehe in mich. Die Stimme in meinem Bauch sagt: „Ich will keine Konsumenten heranziehen. Unser Planet hat es satt, immer mehr Plastik zu futtern, immer mehr Bäume zu spenden, immer mehr Wasser zu verschwenden. Meine Kinder brauchen niemandem beweisen, dass sie toll sind, weil ihnen der Weihnachtsmann dies und das und jenes brachte.“
Mich überflutet eine Welle großen Muts. Tollkühn schließe ich die hundert Produkt-Tabs des Browsers mit einem Klick.
Stattdessen lese ich von einer mutigen Mutter, wie sie bei ihrem Sohn mit Selbstgemachtem auf Begeisterung stieß. Statt Geschenken gab es ein zusammengeschnittenes Video der letzten neun Jahre. Bei uns wäre das zwar eine Mammutaufgabe, doch das Ergebnis definitiv ein Film, der alle in der Familie verzaubern würde.
Gerald Hüter und André Stern ermutigen uns in ihrem Buch „Was schenken wir unseren Kindern?“ dazu, unseren Söhnen und Töchtern lieber Zeit zu widmen, statt sie mit Zeug zu überhäufen.
Ideen und Alternativen für ein Weihnachten ohne Geschenke
Müde klappe ich meinen Laptop zu und schnappe mir Bleistift und Notizbuch. Im Handumdrehen vermerke ich einhundert Ideen, die ich anstelle von Präsenten mit meinen Kindern realisieren will. Zeit haben wir ja dank der Schulschließung und der Ferien bald genug. Auf eine große Tapetenrolle notiere ich für unser Weihnachten ohne Geschenke:
„Liebe Kinder! Dieses Jahr kam euer kleiner Bruder zur Welt. Dass wir dieses tolle Baby haben, ist für uns alle schön. Aber ich hatte leider nicht so viel Zeit für euch. Ich danke euch, dass ihr mir dieses Jahr so viel geholfen habt. Als Dankeschön möchte ich jetzt ganz viele Dinge mit euch nachholen. Mit euch will ich:
- mit veganen Fasern filzen
- Wachsmalstifte auf heißen Steinen schmelzen lassen
- ein Vulkan-Experiment mit Backpulver durchführen
- Salz- und Zuckerkristalle züchten
- Gipsfiguren gießen und anmalen
- Magnete mit Heißkleber und Gipsfiguren versehen
- mit Seidenmalfarbe malen
- aus unseren Wachsmalstift- und Kerzenresten neue Kerzen gießen
- ein Krippenspiel aufführen mit Kostümen und kleinen Texten
- Puppentheater spielen und
- ein Erzähltheater und
- ein Mitmachtheater und
- ein Essenstheater
- Gedichte lernen
- selbst gemachte Geschenke zu Bekannten bringen, die dieses Weihnachten vielleicht traurig oder einsam sind
- Lieder singen und mit Instrumenten begleiten
- Kränze mit Vogelfutter für unseren Balkon basteln
- Knete und
- Schleim herstellen
- im Wald einen Tannenbaum mit Äpfeln, Nüssen, Heu, Hafer und Hirse für die Tiere behängen
- „unsere“ Gräber auf dem Friedhof mit Strohsternen schmücken
- Strohsterne basteln
- Laubsägearbeiten
- Zauberstäbe aus Ästen mit (Strick-) Garn umwickeln
- Webrahmen aus Stöcken und Strick binden und Fäden einflechten
- Traumfänger basteln und nachts ausprobieren
- Puppenbettwäsche nähen
- Lesezeichen sticken
- Edelsteinanhänger aus Draht binden
- Perlenketten fädeln
- Gedichte schreiben und anonym in die Briefkästen der Nachbarn verteilen
- Sparschweine aus Luftballons und Pappmaché basteln
- eine Telefonschnur mit Bechern durch den gesamten Garten spannen
- alle mit Kinderschminke schminken
- ein Kartenspiel-Geschenk für Paare aus schönem Papier zurechtschneiden
- Weihnachtsgeschichten vorlesen
- einen „Kinoabend zu Hause“ mit selbst gemachtem Popcorn planen
- Weihnachtskarten an unsere Freunde im Ausland verschicken
- alle Stempel auf einer alten Tischdecke ausprobieren
- unsere alte Salatschleuder zu einer Farbschleuder umfunktionieren
- mit Ton modellieren und zum Brennen fortschaffen
- Salzteig kneten
- Wunderblumen im Badewasser aufgehen lassen
- Puzzles aus Familienfotos schneiden
- eine Fotoleinwand aufhängen
- Papp-Tannenbäume mit grünen Erbsen und Nudeln bekleben
- Weihnachtsplätzchen oder -torten lustig verzieren
- Gläser mit Pergamentpapier zu Windlichtern upcyceln oder
- mit Fenstermalkreide bemalen
- in einem Karton Traumlandschaften mit Naturmaterialien gestalten
- auf eine Tapetenbahn Matschfußabdrücke mit Fingermalfarben setzen
- Familienfotos knipsen, wenn wir alle verkleidet sind
- eine Weihnachtskrippe aus einer Wurzel und Stroh oder Stoff zurechtmachen
- Biegepüppchen als Krippenfiguren aus Draht und Wolle wickeln
- bei Blinde-Kuh-Spielen hören oder tasten, wer gepiepst hat oder wem der Ellenbogen, der kleine Finger, die Wimpern etc. gehören
- ein Nasch-Schnecken-Würfelspiel
- mit unseren Stühlen nach Jerusalem reisen
- einen Zeitungstanz aufführen
- das Puppenhaus renovieren
- Feuer-Wasser-Sturm spielen
- einen Tanz einstudieren
- Kinderyoga
- als Engel verkleidet durch die Straßen spazieren
- ein Naturmandala im Wald oder im Schnee legen
- ein Lagerfeuer im Garten machen
- Süßigkeiten auf einer Schnur aufhängen, hochhüpfen und abbeißen
- Mit den Zähnen nach Äpfeln in einer Wasserschüssel tauchen
- …
Investieren statt konsumieren: Ein Depot für die Zukunft unserer Kinder
In einer Welt des Überflusses können Kinder leicht in einer Flut von Geschenken ertrinken. Wie wäre es (neben all den kreativen Ideen für ein Weihnachten ohne Geschenke, die ich schon vorgestellt habe), dieses Jahr einmal umzudenken und in ihre Zukunft zu investieren?
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Statt ein weiteres Spielzeug zu verschenken, das Ressourcen frisst und irgendwann im Müll landet, könnte man für seine Kinder ein Wertpapierdepot eröffnen. Ein ETF-Sparplan, der auf ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) basiert, kann eine nachhaltige Alternative sein, wenn ihr zwar über genug Budget verfügt, aber den Konsumwahn zu Weihnachten (und auch sonst) nicht mitmachen wollt.
So kann man zum Beispiel einen MSCI World ETF wählen, der weltweit in verantwortungsbewusste Unternehmen investiert. Das wäre nicht nur eine Investition in die finanzielle Zukunft eurer Kinder, sondern auch eine Lektion in nachhaltigem Denken und Handeln.
Hinweis: Keine Finanzberatung
Risikohinweis: Die vorgestellten Ideen zu ETF-Sparplänen und Bitcoin dienen ausschließlich der allgemeinen Information und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Sie sind zum einen ohne Gewähr und zum anderen keine Empfehlungen zum Kauf bestimmter Finanzinstrumente. Es handelt sich nicht um Anlageberatung. Ihr entscheidet selbst, was ihr mit eurem Geld macht.
Hier einige ETF’s, die ihr euch anschauen könnt:
- iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF (Dist) (WKN: A2N6TE)
- US Vegan Climate ETF (WKN: A2PSA4)
- Bitcoin ETF (in Arbeit ;-))
Apropos Bitcoin …
Bitcoin als Geschenk: Die Zukunft im digitalen Zeitalter
In einer Welt, in der die digitale Währung immer mehr an Bedeutung gewinnt, könnte auch ein Bitcoin-Sparplan eine innovative Geschenkidee sein.
Mit Apps wie Relai, über die wir bereits in unserem Blog berichtet haben, könnt ihr einfach und sicher in Bitcoins investieren (0,5 Prozent auf die Gebühren spart ihr mit dem Code: FREEYOURFAMILY). Eine originelle Art, Kinder auf die digitale Zukunft vorzubereiten und ihnen einen bewussten Umgang mit neuen Technologien und Finanzen zu vermitteln.
Wenn ihr mit Bitcoin noch nicht vertraut seid, lege ich euch Patricks Artikel dazu ans Herz, in denen ihr auch erfahrt, wieso wir so begeistert von dem „Magic Internet Money“ sind:
- ₿ – Bitcoin, Kryptowährungen & Blockchain: in Nebel gehülltes Spielgeld und eine Katastrophe für die Umwelt oder doch das Ende eines Hypes und die Chance für eine bessere Welt?
- 7 Gründe, warum der Bitcoin gut für die Umwelt, Tiere, Menschen und unsere Zukunft ist
- Magic Internet Money: Bitcoin als spirituelle Währung
Zukunft schenken: Investieren als sinnvolle Alternative zum Konsum
Auf der Suche nach einem bedeutungsvollen Weihnachtsfest stellt sich die Frage: Warum nicht in die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder investieren, anstatt sie mit kurzlebigen Spielsachen zu überschütten? Die Idee, zu Weihnachten in nachhaltige Anlagen wie ESG-orientierte ETFs oder digitale Währungen wie Bitcoin zu investieren, öffnet die Tür zu einer Welt voller Chancen.
Indem wir Wert auf Beziehungen, (finanzielle) Bildung und zukunftsweisende Technologien legen, beschenken wir nicht nur unsere Nachkommen, sondern auch unseren Planeten. Wir bringen unseren Kindern den Wert von Weitsicht und Nachhaltigkeit bei, anstatt kurzfristige Begierden zu befriedigen. Solche Investitionen können als Samen dienen, die, wenn sie gepflegt werden, zu einem starken Baum des Wissens und der finanziellen Weisheit und Freiheit heranwachsen.
Lasst uns dieses Weihnachten zu einem Wendepunkt machen – weg vom konsumgetriebenen Geschenkewahn, hin zu einer Zeit des gemeinsamen Wachsens und Lernens für uns und unsere Kinder. Was gibt es Schöneres und Wertvolleres, als Zeit mit unseren Kindern zu verbringen und gleichzeitig für ihr späteres Leben vorzusorgen?
Weihnachten ohne Geschenke: Ihr seid gefragt
Bitte erzählt mir, wie Weihnachten bei euch läuft. Wäre es eine Katastrophe, wenn keine Gaben unterm Tannenbaum liegen? Oder reichen vielleicht auch „nur“ die Geschenke, die sowieso aus der Verwandtschaft kommen? Wie viele Päckchen haltet ihr für angemessen? Oder erfüllt ihr die Wünsche eurer Sprösslinge auch mal mitten im Jahr – eben dann, wenn gerade Bedarf ist? Findet ihr Zeit für einen Haufen ähnlicher Unternehmungen oder seid ihr als Eltern froh, wenn sich die Kinder still mit ihrem neuen Smartphone begnügen?
Ich wünsche euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit, die sich auch im Bauch „richtig“ anfühlt. Über den Ausgang zu meinem Experiment, dem Konsumwahn zu entfliehen und Weihnachten ohne Geschenke zu feiern, lasse ich von mir hören.
Bis dahin alles Liebe!
Eure Evelin
Titelbild von Annie Spratt bei Unsplash
Zeit statt Zeug: über 66 Ideen für Weihnachten ohne Geschenke – mein Experiment gegen den Konsumwahn von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Liebe Evelin,
schon länger lese ich in Eurem Blog, habe aber noch nie etwas kommentiert. Wir sind auch eine Familie mit vier Kindern, in Euren Augen sicher sehr „Mainstream“, obwohl ich mich als Mama sehr um Nachhaltigkeit und um weniger Konsumwahn bemühe. Daher kann ich den Gedanken sehr gut nachvollziehen, Weihnachten ohne Geschenke zu feiern. Da wir eine große Verwandtschaft haben, die sich das Schenken nicht nehmen lässt, egal, was ich auch versuche, und eine Oma, die die Kinder permanent mit allem möglichen Zeugs überschüttet, bin ich dazu übergegangen, selbst nichts oder fast nichts mehr für unsere Kinder zu kaufen. Das macht die Geschenkeflut einigermaßen erträglich. Wo immer möglich, gebe ich auch Geschenke unbenutzt weiter, wenn ich sie für nicht sinnvoll erachte. Das haben einige schon mitgekriegt und fragen nun meist immerhin, was sie schenken können, damit es auch bleibt :-). Die beiden Großen sind da schon drüber weg. Die Zimmer sind mittlerweile relativ leer, die Wunschliste ist auch sehr klein geworden. Sie erkennen mehr und mehr, dass es auf andere Dinge ankommt. Sie wurden dieses Jahr beide Vegetarier (noch nicht Veganer) und sind auf plastikfreie Kosmetik zumindest in großen Teilen umgestiegen – was ich für Jugendliche schon bemerkenswert finde ;-). Die Kleinen haben immer noch viel zu viel, teilweise ist es aber noch Spielzeug, das ich und mein Bruder schon hatten. Das ist ja immerhin etwas nachhaltig. Und dann bin ich mittlerweile ein Meister geworden im Aus-und Umräumen, so dass ich immer nur eine begrenzte Auswahl an Spielzeug anbiete. Der Rest wird außer Reichweite verstaut. Trotzdem leben wir natürlich im Überfluss, was mich dann schon oft traurig macht. Aber wir sind auf dem Weg, und ich versuche, in kleinen Schritten alle in der Familie mitzunehmen. Frohe Weihnachten Euch – das Schönste ist die Zeit, die man zusammen verbringt. Davon gibt es dieses Jahr sogar mehr als sonst.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
danke für deine Zeilen – sie freuen mich so sehr! <3 Und sie helfen mir weiter. Zum Beispiel bei der Entscheidung, ob ich Geschenke aus der Verwandtschaft ungebraucht weitergebe. Das sind natürlich Dinge, die ich persönlich niemanden schenken würde, um mich nicht unbeliebt zu machen. Aber gespendet macht es vielleicht irgendwo doch noch jemanden glücklich. Ich bin sehr gespannt, ob wir als Eltern nicht doch mal gefragt werden, was die Kinder gebrauchen könnten oder was ihnen denn überhaupt gefällt. Aber wahrscheinlich wirkt all der Plastik-Schnulli in den „Abgepreist“-Regalen einfach zu verführerisch auf manche.
Ich finde, du machst das großartig! Ich zehre immer von den Erfahrungen anderer, und oft auch viel-köpfigen Familien und Familien mit älteren Kindern. Danke dafür; es stimmt mich immer wieder zuversichtlich.
Ich wünsche auch dir mit deinen Lieben frohe Weihnachten.
Liebe Grüße
Evelin
Hallo Evelin,
eigentlich bin ich über Meikes Blogparade über einen anderen Beitrag zu euch gestoßen – aber dieser hier hat mich irgendwie auch gleich „angesprungen“ – hatte ich doch bereits vor Jahren einen Blogbeitrag mit dem Titel „Übersättigungsmoral“ diesen Tanz ums goldene Kalb verurteilt, weil Geld eben nicht Liebe (oder besser Freude) ersetzen kann – jedenfalls nicht auf Dauer. Und die Liebe eines Menschen mit dem Preis des Geschenkes gleich zu setzen, zeigt wie krank die Einstellung dazu ist. „Zeit statt Zeug“ ist ein perfektes „Mindset“ dazu (dieses Wort benutzen ja jetzt alle, weil „Einstellung“ so altmodisch ist und sich nicht mehr so gut vermarkten lässt.. ;-)).
Auch die vielen Ideen, die Du da aufführst sind toll. Und ich kann mich selber noch daran erinnern, als ich als Kind Nachts aufgewacht bin und Oma und Opa haben im Wohnzimmer mit der Laubsäge mein Weihnachtsgeschenk gebastelt.
„Eine besinnliche Weihnachtszeit, die sich auch im Bauch „richtig“ anfühlt.“, that’s it!
CU
Peter
Hallo Peter,
ich finde die „Konsumorientierung“ unserer Kinder (und Erwachsener) genauso wie du durch und durch krank. Naja, die Kinder werden in diese Umstände hineingeboren. Man kann ihnen ja keinen Vorwurf machen. Ich vermute aber, dass ein ganzer Haufen dieser „ich brauch noch dies und das“-Kinder irgendwann einsieht, dass er tatsächlich krank ist. Sei es Burn Out, weil man sich nicht mehr um diese ganzen Lückenfüller, diesen ganzen Krempel kümmern kann und es einen überhäuft, oder eine Depression, weil man sich innerlich trotzdem so leer fühlt.
Wenn wir ständig geben, enttäuschen wir uns selbst und unsere fordernden Kinder. Das Kind denkt so: „Wenn mir meine Eltern immer alles geben, was ich will, und trotzdem fehlt mir was, dann ist vielleicht irgendwas an mir verkehrt.“ Und die Eltern so: „Ich hab‘ doch alles für dich getan! Und trotzdem bist du noch nicht zufrieden!“ Und schwupps, ernten wir wieder blöde Gefühle und Aggression und sind genervt und stürzen uns wieder in die Kaufhäuser und füttern diesen Teufelskreis…
Ich wünsche mir ja, dass sich Eltern (oder Großeltern) beim Shoppen für ihre Sprösslinge fragen: Kaufe ich das, weil ich ein schlechtes Gewissen habe? Kann ich dieses Betteln nicht mehr ertragen? Dabei fand ich kürzlich noch so einen schlauen Satz zum Thema Konsumerziehung: „Verwöhnung beginnt mit dem Ersatz echter Befriedigung.“
Dass dir dieses Gefühl geblieben ist, wie deine Großeltern für dich ein von Geschenk von Herzen gestalteten, ist toll! Und genau solche Geschichten sind es doch, an die man sich gern zurückerinnert und weitererzählt (und liest). In der Weihnachtszeit kamen bei unseren Mädchen solche Geschichten „von früher“ auch besonders gut an. Ich hoffe, dass bleibt bei uns noch eine ganze Weile so.
Viele Grüße und danke für deinen Kommentar! :-)
Evelin