Patrick Hager vom Blog FreeYourFamily

Es gibt Zungen, die behaupten, dass Blogs nicht mehr von Bedeutung und ein Medium „von gestern“ seien. Doch stimmt das? In diesem Artikel erfahrt ihr, wieso diese Annahme nicht nur Nonsense ist, sondern warum es ohne Blogs kein „freies Internet“ mehr gäbe. Wer ein unbelehrbarer Fan von „Social Media“ ist, sollte die folgende Abhandlung lieber nicht lesen. Aber welcher Blogger ist das schon aus tiefstem Herzen? Die meisten machen es nur, weil sie denken, es gehöre dazu. Ich stelle die These auf, dass das Gegenteil der Fall ist und soziale Netzwerke einem Blog und der gesamten Blogosphäre mehr schaden als nutzen. Dabei gehe ich etwas auf meinen Alltag als Blogger ein. Also: Viel Spaß!

Ich klappe den Deckel hoch und setze mich hin. Nein, nicht aufs Klo, sondern vor den Laptop. Ein Klick auf Thunderbird, so. Oh, neue E-Mails! Schauen wir mal …

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Blogs werden gelesen! Immer noch, immer wieder und für immer

Die ersten beiden Mails, die ich anklicke, flattern mir jeden Tag ins Postfach. Sie sind von der Bloggerei, einem Blogverzeichnis, in dem tausende Blogs eingetragen sind. In der einen steht, wie viele Besucher unser Blog gestern hatte und ich freue mich jedes Mal, wenn die Zahl dort wächst.

Mittlerweile haben wir über 400 Leser am Tag. „Ausreißertage“ gibt es immer wieder. Mal ist Feiertag und die Leute haben anderes zu tun als im Netz nach Lösungen, Inspirationen und Geschichten zu suchen. Ein anderes Mal hat jemand einen Beitrag von uns in den (a)sozialen Netzwerken geteilt.
Einmal ging der Artikel „Frauen richtig bestrafen: Auszeiten“ von uns viral und schaffte es um die ganze Welt. Wie kam es dazu? Kennt ihr Sara Kulka, Ex-GNTM und Verfechterin einer beziehungsorientierten Elternschaft? Sie teilte den Beitrag mit ihren „Freunden“.

Der Beitrag wurde in den sozialen Netzwerken kommentiert und geteilt und fand so immer mehr Leser. Diese Parodie auf einen Artikel von Pampers bekam zehntausende Aufrufe in kürzester Zeit. So muss sich Heroin anfühlen! Und wie bei Heroin war das Glück nicht von langer Dauer. Denn der Traffic pendelte sich wieder weit unten im dreistelligen Bereich ein. Im Blog selbst haben die Menschen jedenfalls so gut wie keine Kommentare hinterlassen.

Später hat der Google-Bot den Artikel gefunden und zeigte ihn so einigen Perversen für Suchbegriffe wie „Ehefrau bestrafen“. So viel zu „künstlicher Intelligenz“ … Aber auch mit der Intelligenz mancher Leser ist es nicht weit her, denn sie überfliegen den Beitrag und beschweren sich bei mir, wie ich nur so mit meiner Frau umgehen könnte.

Die zweite Mail der Bloggerei soll mich auf neue Blogs aufmerksam machen. Es gibt aber nie welche. Und wenn doch, sind es vor allem Nischenseiten, wo Produkte vorgestellt werden. Wie langweilig! Würde man das als Indikator nehmen, könnte man schon meinen, Blogs wären out. Vielleicht ist es aber auch die Bloggerei.

Newsletter: Der heilige Gral des Bloggens

So, was haben wir als Nächstes? Den Newsletter von Walter Epp … Er ist ein Blogger und bietet Online-Kurse an, mit denen angehende Weblog-Verfasser besser und erfolgreicher bloggen können sollen. Auch wenn ich noch nie etwas gekauft habe, so finde ich die Art hinreißend, wie er schreibt und erzählt.

Ich sende bei „Free Your Family“ auch ab und zu Newsletter raus. Es ist einer der direktesten Wege, einen neuen Blogpost zu promoten und mit denen zu teilen, die sich hoffentlich dafür interessieren.

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Newsletter werden immer als der Heilige Gral des Bloggens angesehen. Würden wir das ernst nehmen, müssten wir den überwiegenden Teil unserer „Arbeit“ da hineinstecken, damit sich’s „lohnt“. Es würde bestimmt nicht schaden, der E-Mail-Liste mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ein eigenes E-Book, einen Online-Kurs oder etwas anderes, das wir verkaufen könnten, haben wir jedoch nicht. Zudem möchte ich meine Texte lieber für die ganze Welt schreiben und nicht nur für eine überschaubare Zahl Auserwählter.

Für Freude am Bloggen: Pingbacks, Kommentare und Leserbriefe

Weiter in den Mails im Postfach: zwei Blog-Kommentare, ein Leserbrief und ein Pingback. Solche Zahlen kommen ungefähr hin, wenn ich nur alle zwei bis drei Wochen E-Mails abholen würde. Wobei die Gold werten Pingbacks echt rar sind.

Kommentare und Leserbriefe zeigen uns, dass unser Blog wirklich von echten Menschen gelesen wird. Von Menschen, die sich bedanken, die Hilfe suchen und unsere Sicht der Dinge wissen wollen, die uns auf etwas hinweisen oder selbst was zu erzählen haben. „Hate“ ernten wir fast nie. Wer auf sowas steht, sollte einen Youtube-Kanal starten.

Leider muss ich dazusagen, dass der weit größere Anteil an Kommentaren im Blog von Bots stammt (oder von Menschen, die sich wie Bots aufführen). Sie versuchen um jeden Preis, einen Link zu platzieren. Gerade, wenn es nichts zum Thema beiträgt, landet dieser Spam rigoros und ohne Gnade in Ablage P.

Ein echter Pingback im Blog? Da geht mir das Herz auf! Ein Pingback ist eine Art Kommentar, in dem steht, dass ein Beitrag von uns in einem anderen Blog erwähnt und verlinkt wird. Eine größere Ehre kann es kaum geben!

Bloggen macht Freunde

Eine der schönsten Begleiterscheinungen des Bloggens sind die Freundschaften, die sich daraus ab und zu ergeben. Wir haben zum Beispiel gute Freunde bei Passau gefunden, mit denen wir kurz nach dem Start des Blogs per Mail in Kontakt kamen. Eine andere Reisefamilie trafen wir dank Instagram in Montenegro; zum Glück! Denn sie half uns dort aus der Patsche, als es Unstimmigkeiten mit der Vermieterin gab. Selbst die Video-Interviews, die Evelin gab und führte, brachten uns mit Menschen zusammen, die wir nicht mehr missen wollen.

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Kooperationen

Die nächste Mail im Postfach ist eine „Kooperationsanfrage“. Üblicherweise geht’s dabei darum, einen Link in einem Beitrag zu platzieren. Doch nur selten machen sich die Leute Mühe, unseren „Leitfaden für Kooperationen“ durchzulesen. Wenn es jemand tut und uns in der E-Mail sogar mit unseren Namen anspricht, hat der- oder diejenige zumindest schon mal den Fuß in der Tür.

Die meisten Anfragen sind jedoch kopierte Massen-E-Mails mit anonymer Anrede und frechen Forderungen: DoFollow-Links, Schleichwerbung und all das am liebsten noch ohne Bezahlung. Unser Blog ist keine Litfaßsäule für Spam.

Anfragen für Gastbeiträge

Gastautoren geben wir hier gern eine Bühne, sofern ihre Artikel und ihr Stil zu uns passen. Doch genau wie Kommentare kommen Anfragen für Gastartikel leider oft von SEO-Agenturen, die hoffen, auf die Art kostenlos einen Link zu platzieren. Das lehnen wir regelmäßig ab oder verlangen zumindest Geld dafür. Hier gilt dasselbe wie für Kooperationen.

Das Gastbloggen ist eine Win-Win-Geschichte: Neulinge nutzen die Bekanntheit „größerer Blogs“, um sich und ihrem Blog mehr Bekanntheit zu verschaffen. Und wenn die Artikel gut sind und oft gelesen werden, freut das auch die Gastgeber.

Bloggen des Geldes wegen?

Hier passt es vielleicht ganz gut rein … Als angehende Blogger und noch grün hinter den Ohren haben wir gedacht, mit dem Bloggen allein könnten wir recht schnell ein Einkommen generieren, das ausreicht, um eine Familie zu versorgen. Manche schaffen das, weil es ihr Thema und ihre Zielgruppe hergibt, bei anderen wird das Blog zum Bordell.

Wir wollen uns nicht verkaufen, und unseren Lesern auch nicht irgendwelche Produkte einreden, die sie gar nicht brauchen. Denn wir lehnen ihn ab, diesen höchst kopflosen Konsum – ohne sich nur einmal die Frage zu stellen: „Brauche ich das wirklich?“ Und mal ehrlich: Die meisten Dinge, die da in vielen Blogs beworben werden, sind überflüssiges Gerümpel oder – noch schlimmer – Geldschneiderei. Hier denke ich vor allem an Multi-Level-Marketing, an Coachings und an Onlinekurse für Hunderte oder gar Tausende Euros.

Kostendeckendes Bloggen

Bloggen kostet neben Zeit auch Geld. Domain, Hosting, SSL-Zertifikat, Premium-Plugins, der Strom für den Laptop und der Internetzugang – all das will bezahlt sein.

Daher bauen auch wir an geeigneter Stelle Affiliate-Links ein und empfehlen Angebote, die wir gut und nützlich finden – zum Beispiel:

Bisher setzten wir vor allem auf das „Partnerprogramm“ von Amazon. Leider ist das nicht das vorbildlichste Unternehmen. Daher werden wir in allen neuen Artikeln auch Links zu Buch7 oder geniallokal.de setzen.

Die größte Einnahmequelle ist bei uns die VG Wort, neben den lohnenden, aber sporadischen „Sponsored Posts“. Die Verwertungsgesellschaft zahlte und im Jahr 2020 über 1.000 Euro. Davon kann man keine Familie ernähren, doch ist’s trotzdem ein schönes Sümmchen. Und mit ein bisschen Glück wird auch dieser Artikel hier den „Mindestzugriff“ erreichen und damit bei der Ausschüttung der VG Wort im Jahr 2022 berücksichtigt.

Es gibt zudem Leser, die uns als Dankeschön etwas in unser digitales Blog-Sparschwein stecken. Das geht mit Paypal oder Bitcoin. :-)

Insgesamt kommt bei uns allein durchs Bloggen schon einiges an Geld zusammen, aber es ist nicht mehr als das Einkommen eines „kleinen Künstlers“. Ganz ohne alternative Einnahmen, die nichts mit dem Blog selbst zu tun haben, geht’s leider noch nicht. Wer nur nebenberuflich bloggt und nicht mit dem Anspruch das Bloggen angeht, damit unbedingt schnell reich zu werden, für den ist es wesentlich entspannter – und das merken auch die Leser.

Dass andere Blogger mit ihren Blogs wohl mehr als ihr täglich Brot verdienen, spornt jedenfalls an, auch in der Hinsicht dranzubleiben; selbst wenn das bei uns länger dauern sollte.

Doch von größter Bedeutung ist beim Bloggen anderes …

Bloggen für die persönliche Entwicklung

Ich schließe das E-Mail-Programm, um mich ganz auf den neuen Blogartikel zu konzentrieren, den ihr jetzt lest.

Am Anfang haben wir die Beiträge „einfach so“ in Libre Office geschrieben. Als dann die Autoren-Software „Papyrus Autor“ bei uns einzog, sahen wir: Unsere Sätze waren zu lang, zu kompliziert und Fehler schlichen sich ein. Auch wenn das Programm vor allem für Buchautoren gedacht ist, ist es doch eine riesige Hilfe für Blogger. Denn damit konnten wir unseren Schreibstil immer weiter verbessern.

Seit wir das Blog führen, habe ich meine fotografischen Fähigkeiten verbessert. Auch in der Bildbearbeitung, bei der Videoproduktion, im SEO und im „Webdesign“ war die Lernkurve sehr steil. Und vor allem bei den Themen, über die wir schreiben, habe ich durch tiefgründige Recherchen mächtig viel dazugelernt.

Das Bloggen ist also nicht nur ein Katalysator für Gefühle und Gedanken. Es bringt den, der es tut, auch weiter.

Bloggen verändert die Welt

Das Wichtigste am Bloggen ist jedoch, dass man damit Menschen erreicht und sie inspiriert. Ja, es kann sogar die Welt zum Positiven verändern und Leben retten.

Und wenn es nur wenige sind, die …

… so haben wir so viel erreicht: für die Tiere, für die Kinder, für den Planeten, für andere Menschen, für die Zukunft. Ideen verbreiten sich manchmal ziemlich gut über das Medium Blog. Und vielleicht trägt auch dieser Artikel hier dazu bei, das Leben von jemandem auf den Kopf zu stellen. ;-)

Selbst, wenn wir anderen nur eine Freude machen und sie heiter stimmen, wie Evelin mit ihren Geschichten fürs Puppentheater, ist das für uns ein tolles Gefühl.

Blogs und Blogeinträge entdecken

Wenn ich mit der „Arbeit“ im Blog fertig bin, stöbere ich durch Liferea, einem RSS-Reader für Linux, wo ich alle Blogs abonniert habe, die ich – wenn auch nur ab und zu – gerne lese.

In den Artikeln dort schaue ich auch, ob es Kommentare gibt, und klicke auf die hinterlegte URL, sofern ich wissen will, wer sich hinter einer Meinung verbirgt.

Wenn mir jemand eine spannende Website oder ein anderes Blog schmackhaft macht, kann ich mich auch nicht zurückhalten und klicke mich durch.

Meistens lande ich aber auf anderen Blogs, wenn ich „google“.

Weniger oft klicke ich Links an, die jemand über die (a)sozialen Netzwerke teilt, vor allem in den Messenger-Diensten. Da muss mich der Anriss schon umhauen.

Sind Blogs nun tot?

In der Blogosphäre ist immer was los. Von „tot“ kann gar keine Rede sein. Natürlich verschwinden manche Blogs im Laufe der Zeit. Viele geben auf, weil’s zum Beispiel mit dem erträumten „Online Business“ nicht so klappt, sie Angst vor der DSGVO und anderen Regularien haben oder weil sie ihre Zeit lieber auf Instagram verplempern. Ja, Instagrammer sind keine Blogger! Es gibt sogar Leute, die machen erst Blog, dann Youtube, dann Instagram, dann Facebook, dann wieder Youtube, dann Clubhouse, dann TikTok und verlieren sich in dem ganzen Irrsinn der (a)sozialen Medien.

Social Media: die effektivste Vergeudung von Lebenszeit

Ist ein Blogartikel fertig, so muss er irgendwie unters Volk. Hier und da setzen wir einen Link, zum Beispiel bei Diaspora und bei Pinterest, erwähnen den neuen Beitrag zusätzlich im nächsten Newsletter und das war’s eigentlich. Ein paar wenige Klicks bekommen wir auch von Youtube und Instagram. Das ist jedoch nicht der Rede wert.

Bei uns hat sich neuerdings Telegram bewährt: Fertige Posts teilen wir in unserem Telegram-Kanal. Wir erreichen so nicht nur die Menschen dort, sondern auch all jene, an die sie unsere Beiträge weiterleiten. Die zugehörige „Telegram-Gruppe“ haben wir wieder eingestampft, denn sie fiel unter die Kategorie „vertane Zeit“.

„Sharing is caring“, heißt es so schön. Daher freut es uns besonders, wenn andere das übernehmen.

Oft reicht es, ein bisschen zu warten. Google regelt das schon. ;-) Es ist trotzdem nie verkehrt, der Verbreitung eines neuen Artikels etwas auf die Sprünge zu helfen. Für uns hat das aber Grenzen …

Es gibt „Blogger“, die den ganzen Tag in den (a)sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. abhängen und da Publicity für ihre Beiträge betreiben oder sogar Geld für die Sichtbarkeit bezahlen. Ich bezweifle nicht, dass sich das „lohnt“. Aber eben nur solange, wie man den Plattformen unentwegt Inhalte oder Kohle liefert. Die Timelines sind nichts Nachhaltiges und nach spätestens einer Woche ist all die Mühe wieder vergessen.

Zumal Facebook nur daran interessiert ist, die Nutzer auf Facebook zu halten. Unbezahlte Links nach draußen zu irgendwelchen Blogs sind das Letzte, was dieses „Soziale Netzwerk“ haben will. Deswegen gibt’s für solche Posts auch keine „Sichtbarkeit“.

„Die Sache mit Social Media ist auch die: je mehr Zeit man damit verbringt, umso weniger bleibt einem an Ort und Stelle, um die Realität zu genießen. Ich sehe Menschen, die so beschäftigt damit sind, auf ihren Bildern gut auszusehen, dass sie vergessen, die Welt um sie herum wirklich wahrzunehmen.“

– Kasia von windrose.rocks in ihrem Blogpost „Warum blogge ich? – Eine kurze Geschichte meines Blogs“

Der Preis ist hoch, den wir Blogger am Ende dafür zahlen, dass wir meinen, wir könnten ohne Facebook nicht erfolgreich sein. Sven von Conterest hat dazu einen Beitrag geschrieben, der sich zu lesen lohnt.

Blogs sind wertvoll

Blogs sind das Herz des freien Internets. Abseits all der News-Portale und puren Ratgeber-Magazine ist hier Platz für echte Meinungsbildung – ohne die BILD! In Blogs liest man Geschichten und Erfahrungen jenseits der abgeschotteten „sozialen Medien“, genauso wie detaillierte Artikel zu sehr speziellen Themen, zu denen man nirgendwo sonst was findet.

Allein deswegen sollten wir Blogger die Blogosphäre erhalten! Lasst uns vernetzen und alle zusammen für die Welt eintreten, die wir uns für uns und unsere Kinder wünschen! Bloggen heißt: Ideen schmieden, Visionen erschaffen, anderen bei ihren Sorgen und Nöten helfen, aufklären und unser Wissen teilen. Und das geht gemeinsam besser. Also, was sollten wir konkret tun?

Blogs brauchen Links, Shares, Kommentare und Bloggeraktionen

Es lohnt sich, von der grassierenden Selbstbezogenheit wegzukommen und nicht immer nur sich selbst zu sehen. Gerade in diesem Punkt müssen wir umdenken. Konkurrenz ist beim Bloggen fehl am Platz! Es geht nicht um den ersten Platz bei Google, auch nicht darum, die Inhalte anderer zu kopieren und noch einmal wiederzukäuen. Das Netz ist voll von redundanten Infos. Das ist nicht nur mühsam für alle, die sich auf der Suche nach der richtigen Lösung durch den Wust an Informationen kämpfen müssen, sondern auch eine enorme Verschwendung von Kapazitäten, Ressourcen und Energie.

Wir müssen authentisch, innovativ und kreativ sein. Lasst uns vor allem den Mut haben, eine eigene Meinung zu vertreten und angebliche „Fakten“ zu prüfen, bevor wir sie weiterplappern.

Es täte der Blogosphäre gut, wenn wir uns vernetzen, einander helfen und gemeinsam die Blogkultur pflegen. Dazu gehört es:

  • andere Blogs zu abonnieren (RSS FTW!),
  • deren Beiträge, die euch gefallen, zu verlinken und zu teilen (zum Beispiel in einer „Antwort“ auf den Blogpost – davon hat der andere Blogger noch mehr als von einem Kommentar allein),
  • Blogparaden zu veranstalten und daran teilzunehmen,
  • andere Blogs vorzustellen (vor allem solche, die vielleicht noch nicht jeder kennt),
  • öfter Roundup-Posts und Interviews als Content-Formate zu nutzen,
  • Pingbacks und Trackbacks einzuschalten und sie auch freizugeben,
  • Bloggern eine Plattform für Gastartikel zu bieten und selbst welche zu schreiben,
  • Blogposts zu kommentieren, wenn sie es wert sind, Kommentare zu beantworten (und zwar NICHT auf Facebook!) und vor allem
  • Inhalte wieder von den sozialen Netzwerken zurückzuholen (Texte gehören ins eigene Blog und nicht irgendwo anders hin; ich denke da vor allem an Instagram – denn wer dort ganze „Blogartikel“ unter seinen Bildern verfasst, schreibt sie für die Tonne).

Die Zukunft der Blogs

Blogs machen immer noch einen Großteil der Inhalte im World Wide Web aus und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Nur der Umgang untereinander hat sich gewandelt, weshalb Nutzern Blogs oder die Blogosphäre „wie tot“ vorkommen:

  1. Heute findet der Austausch vor allem in den abgeschlossenen (a)sozialen Medien statt – vorgefiltert und am Ende verloren in der Timeline.
  2. Viele denken nur an ihren eigenen „Erfolg“ – und geizen mit Linkliebe. Sie sehen andere Blogs in der gleichen Nische als Konkurrenz.
  3. Ein Großteil der bloggenden Menschen verschwendet Zeit und Geld in „Social Media“, und buhlt dort um die Aufmerksamkeit der „Konsumenten“, statt sich mit anderen Bloggern zu vernetzen.

Wir haben es selbst in der Hand: Wie wollen wir die Blogosphäre haben? Wie soll sie in Zukunft aussehen? Ich bin überzeugt, dass langfristig eher solche Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. wieder verschwinden werden, bevor es die Blogs tun – so wie es auch Christian de Vries in seinem  „Beitrag über Dinosaurier“ schreibt.

Und doch sind Blogs in Gefahr

Nur eine Gefahr für Blogs ist real: Google. Wenn die Suchmaschine sich unsere mühsam erarbeiteten, wertvollen Inhalte aneignet und sie dem User präsentiert, ohne dass sie ihn in unsere Weblogs leitet, ist es DAS Ende. Zum Glück scheint das momentan noch nicht zur Debatte zu stehen.

Viele Blogger sind den ersten Schritt dahin mit Google AMP und den ganzen Optimierungen für die „Featured Snippets“ bereits gegangen, ohne die Risiken zu sehen. Hört bitte auf, eure Inhalte Google, Facebook, Instagram und Co. kostenlos in den Rachen zu schieben und Geld in diese Unternehmen zu pumpen! Sie nutzen euch nur aus!

Fazit und Nachwort

Wir können es kurz halten: Leute, die in „sozialen Netzwerken“ über das Ende von Blogs sinnieren, sind nicht ernstzunehmen. ;-)

Blogs sind nicht tot, selbst wenn es mitunter den Anschein hat. Wir haben es in der Hand, ob unsere Blogs so „voller Leben“ stecken wie Christof Herrmanns „Einfach Bewusst“ – oder ob sie belanglos bleiben, weil wir nur uns selbst sehen und unsere Zeit lieber mit Social Media vertrödeln.

Dieser Blogpost ist ein Beitrag zu Maike Leopolds Blogparade „Das Blog — ein Medium von gestern?“. Ich wurde durch „Family4Travel“ darauf aufmerksam, die ich in meinem RSS-Reader abonniert habe.

Und noch ein Tipp für alle Blogger-Neulinge zum Schluss: Videos und Podcasts sind eine Bereicherung für jeden Blogpost. Dazu brauchen wir die „sozialen Funktionen“ von YouTube gar nicht. Ihr könnt es euch ja mal in unserem Reisebericht über Albanien anschauen.

Liebe Grüße und frohes Bloggen!
Patrick

CC BY-SA 4.0 Blogs sind wertvoll und unersetzbar! Warum Bloggen glücklich macht, Social Media mehr schadet als es nützt, wie ihr euch die Kontrolle zurückholt und die Blogosphäre lebendig bleibt von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.