Sommerpause – man spürt sie nicht nur an den Kindern, die endlich mal „nur“ draußen spielen, sondern auch in der Blogosphäre. Viele posten weniger und die Leser sind ebenfalls weniger im Netz aktiv.
Man nimmt sich mehr Zeit für die Familie und den Garten, geht Schwimmen und genießt den warmen Sonnenschein. Auch wir halten uns momentan mehr draußen als drinnen auf.
Egal ob Freilernerpicknick und Kurzurlaub in Prag (der Bericht dazu folgt bald), Vegetariertreffen, der Bau eines neuen Sandkastens, Hitzefrei am See, vegane Grillpartys, Apfelernte oder Gartenarbeit – wir genießen den Sommer!
Damit unser Blog nicht verkümmert, nutze ich das Vormittagsschläfchen unseres bald Einjährigen. Wie schnell werden die Kleinen doch groß!
Ich kann Dir zwar keinen Artikel vorsetzen, der für große Aufregung sorgen und weite Kreise ziehen wird (wie unsere Blogposts über „Auszeiten“ und den „Sex im Familienbett„). Doch geschmacklich überzeugen mich meine Rezepte trotzdem. Und vielleicht brauchst Du gerade jetzt ein einfaches Backrezept fürs nächste Familienfest oder suchst nach einem Weg, Deinen Blaumohn aufzubrauchen.
Mohnkuchen fürs vegane Sommerfest
Kürzlich stellten wir fest, dass in unserem Dorf eine weitere vegan-vegetarische Familie lebt. Für das Erzgebirge ist das alles andere als selbstverständlich. Aber schön!
Für ein gemeinsames, veganes Sommerfest entschied ich, mich mit einem veganen Mohnkuchen zu beteiligen.
Keine Pflanze ist illegal!
Wir hatten noch Vorräte aus unserem ehemaligen Schrebergarten. Der Mohn war dort wild gewachsen; woher sollte das Gewächs auch wissen, dass es da nicht wachsen darf?
Jedenfalls erfreute er nicht nur unzählige Wildbienen, sondern auch meine Küche. In den Genuss von Morphium kam ich zwar vor ein paar Jahren in einem italienischen Krankenhaus. Die eigene Herstellung ist mir aber zu aufwendig. Mir blieb daher nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Samenkapseln aufsprangen, den Blaumohn zu ernten und die krümelige Zutat in meinem Kuchen zu verbacken.
Allgemeines zum Kuchen
Gleich zweimal überzeugte mein Mohnkuchen jemanden, der eigentlich gar nicht gerne Kuchen isst (Patrick), andere und eigene Kinder sowie Veganer, Vegetarier und Allesesser gleichermaßen.
Der Teig ist flott zusammengerührt und in einer gefetteten Form verteilt. Die Herstellung ist also simpel und der Geschmack des Mohnkuchens nicht langweilig trocken.
Da wir auf Margarine verzichten (im Palmöl-Artikel hast Du vielleicht schon davon erfahren), verwende ich Kokosfett. Das ist nicht so regional wie mein eigens geernteter Mohn, dafür unbedenklicher als herkömmliche vegane Margarinen. Mit nativem Kokosöl oder reiner Rapsmargarine funktioniert das Rezept sicher auch.
Ich glaube, der Mohnkuchen ist variabel. Wenn Du Rosinen, Beeren, Schokostückchen oder Steinobst wie Kirschen im Teig magst, kannst Du dem Teig sicher bis zu zwei Hand voll hinzufügen.
Zutaten
Das Originalrezept fand ich auf springlane.de.
Ich verwende:
- 75 g Kokosfett (z.B. der im Papier verpackte Würfel)
- 200 g Rohrohrzucker (oder Xylitol)
- 2 EL Yofu (pflanzlicher Joghurt auf Sojabasis)
- 1 ½ Päckchen Backpulver
- 1 TL gemahlene Vanille
- 2 EL Speisestärke
- 280 g Bio-Weizenmehl
- 375 ml Hafermilch
- 300 g gemahlenen Mohn (oder 200 g Mohn und 100 g Mandeln, gemahlen)
- 1 Tafel vegane Schokolade für die Glasur + 1 EL Kokosfett
Zubereitung
Erst verrühre ich die trockenen Zutaten. Dann kommen Milch, Fett und Yofu hinzu. Die Menge gieße ich in die gefettete Form und backe sie im Ofen bei 180 Grad. Nach etwa 50 Minuten und bestandener Stäbchenprobe darf der Mohnkuchen wieder raus.
Abgekühlt bekommt er von meiner Mittleren, die seit jeher gern bei der Essenszubereitung mithilft, einen Schokoladenguss. Den bereiten wir im Wasserbad vor.
Viel Spaß beim Nachbacken und Verkosten!
Einen schönen August wünscht Dir Evelin
Schnell angerührter, veganer Mohnkuchen von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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