Liebe Freunde, nachhaltiges, mitwachsendes Spielzeug für Babys und Kleinkinder stellte ich euch bereits vor. Jetzt gibt’s endlich die Fortsetzung für die Großen. :-)
Sucht ihr nach anspruchsvollen Spielsachen und Geschenkideen für junge und ältere Kinder, die sie vielleicht bis ins Teenie-Alter hinein begleiten? Ich zeige euch Spielwaren, die
- praktisch,
- mitwachsend,
- ökologisch vertretbar,
- gesundheitlich unbedenklich und
- pädagogisch tatsächlich wertvoll sind.
Menschenkinder sind keine Mindermenschen
Mir ist es wichtig, Kinder von Anfang an ernst zu nehmen. Denn Spielzeug kann Kinder beschämen, kleinmachen und abwerten. Oder eben auch nicht.
Kinderspielzeug bildet idealerweise die Realität im Kleinformat ab. Das Kind steht auf Autos? Dann schenkt ihm nicht so eins, das Augen und Mund hat! Wählt stattdessen lieber ein dem Original entsprechendes Spielzeugauto.
Gleiches gilt für Puppen, Kuscheltiere, Bilderbücher oder Möbel. Kinder wollen so sein wie wir. Indem wir ihnen etwas „Spezielles für Kinder“ schenken, stellen wir sie bloß und grenzen sie aus. Wir geben ihnen damit das Gefühl, dass wir sie noch nicht als vollwertige Menschen sehen.
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
Könnt ihr euch vorstellen, dass einige Spielsachen das freie Spiel der Kinder regelrecht ausbremsen? Ich möchte euch meine Beobachtungen auf keinen Fall vorenthalten …
Beispiel aus der Kita
In der Vorschulgruppe wird eine hölzerne Eisenbahnstation gegen eine neuere ausgetauscht. Sie besteht aus ein paar Schienen, die schnell aufgebaut sind. Nun darf der Zug mit den Waggons zum Einsatz kommen.
Wenn jemand auf das Knöpfchen für den batteriebetriebenen Zug drückt, zischelt er eine Runde, eine zweite und noch eine …
Die Kinder sitzen gehemmt daneben. Sie haben nichts mehr zu tun, als zuzuschauen. Die Bahn braucht für ihre Runden keine Kinderhände und für die Geräusche braucht sie keinen Kindermund. Alles, womit das alte Modell der Kindergruppe ein lebhaftes Spiel voller Fantasie garantierte, ist verloren.
Vielleicht dient das neue Spielzeug immerhin zur Vorbereitung auf das Stillsitzen in der Schule … (*Ironie)
Beispiel bei Freunden
Meine Kinder und ich sind bei Freunden eingeladen. Während sich die Mädchen bereits ins Spielzimmer verkrochen haben, braucht mein dreijähriger Sohn Zeit zum Auftauen. Dass ihn Autos schon ewig faszinieren, ist meiner Freundin bekannt. Sie meint es gut, bringt ihm ein großes Feuerwehrauto und schaltet die Sirene und das Blaulicht ein. Das Auto unterhält laut blinkend den ganzen Raum. Die Augen meines Sohnes weiten sich und er drückt sich näher an mich. Statt mit Begeisterung das eigene „Tatütata“ zu singen, auf dem Boden zu liegen und das Fahrzeug zu schieben, findet er einfach nicht ins Spiel …
Werden unsere Nachkommen durch solche und ähnliche „moderne“ Modelle zu still sitzenden Beobachtern? Erzieht man sie zu abhängigen Konsumenten, die denken, dass sie das Glück nur finden, wenn sie möglichst viel Zeug anhäufen? Oder züchten wir gar den hyperaktiven Abklatsch unserer aufgedrehten Welt heran?
Mit folgenden Geschenkideen für Kinder von drei bis etwa elf Jahren sollte das nicht passieren. Lasst uns deshalb loslegen und eine kleine Auswahl finden (anstatt gleich alles davon zu anschaffen). :-)
Geschenke nach Interessen für Kinder von 3 bis 11 Jahren
… die Tanz und Show lieben:
- Schwungbänder
- Hula-Hoop-Reifen aus Holz
- Seidentücher/ Jongliertücher (es gibt sie aus Baumwolle, Polyester und Seide oder ihr färbt Mullwindeln selbst ein oder schaut im Umsonstladen oder in Omas Kleiderschrank nach gebrauchten Seidentüchern)
- Schwungtuch mit oder ohne Bällen
- Verkleidungskiste mit Tüchern, Zauberstäben, ausgedienten Hüten und Kleidern
… deren Kreativität du gern unterstützt:
- Edelsteine
- bunte Spieltücher
- bunte Glas-Muggelsteine
- gefärbte Rechenstäbchen
- Micki-Bausteine für architektonische Meisterwerke (günstig und genauso gut wie die bekannten, aber teureren Kapla-Steine)
- Salatschleuder als Farbschleuder mit Tusche
- Natur-Farbkasten (vegan, ungiftig)
- ökologische Aquarellfarben und Leinwände
- Webrahmen
- Schreibmaschine
- Nähmaschine
- Theaterpuppen
- Kinderschminke
- Seiden- oder Stoffmalfarbe mit entsprechenden Textilien
… die das Handwerk fasziniert:
- Werkbank, Säge, Schraubstock, Hammer, Nägel
- Schnitzmesser (ein echtes mit einem Holzhammer wie in der Schnitzkunst, nicht so ein olles, stumpfes Pilzmesser)
- gefüllte Werkzeugkiste
… die mit Garten oder Hof aufwachsen:
- Schubkarre
- Fahrzeuge von 4-Rad-Puky über Laufrad bis zu Fahrrad und Inline-Skates
- Dreirad-Taxis
- Hängematte
- Yogaschaukel (während unserer Zeit im „Freilernerdorf“ in Kroatien lernten wir sie kennen – alle Kinder und Teenager liebten sie)
- Kletterschaukeln und Turnringe
- Kletterseile
- Schwungtuch
- Springseil
- Stelzen
… die das Abenteuer suchen:
- Zelt, (Yoga-)Matte, Schlafsack
- Tipi aus Stöcken und / oder Stoff
- Fernglas & Kompass
- Wäschekörbe zum Spielen, Verstecken und Aufbewahren
- Globus, Wand- oder Weltkarten
… die Experimente lieben und die Welt begreifen wollen:
- Mikroskop + Zubehör (zum Beispiel Naturmaterialien auf Objektträgern)
- Reagenzgläser, (ungefährliche) Chemikalien, Bunsenbrenner
- Gips + Förmchen
- Kristall-Zucht-Set
- Elektrobaukasten
- Sanduhren
- Immerstab für Seifenblasen inklusive ausgedrucktem Seifenblasen-Rezept
- Teleskop
… die gern das Musizieren entdecken:
- Mundharmonika
- Maultrommel
- Xylophon aus Holz oder Metall
- Triola
- Rhythmus-Eier
… die einen kleinen Spielgefährten suchen:
- Waldorfpuppen, Rebornpuppen, Puppentragen, Puppenwagen oder Puppenfahrradkörbchen (zum Beispiel aus Korb)
- Schmusetiere aus Baumwolle, Leinen oder Hanf
… die Bücherwürmer und Leseratten sind:
Vielleicht wollt ihr noch einen Blick auf unsere Bücherliste im Shop oder in den Artikel für Kinderbücher werfen?
Was, wenn das Kind schon alles hat?
Kommt euch auf der Jagd nach Geschenken doch der Gedanke, dass es schöner ist, Zeit statt Zeug zu schenken, findet ihr hier über 66 Ideen dazu. Manchmal ist „nichts“ wertvoller als gedacht. :-)
Und was, wenn die Wünsche meines Kindes nicht bescheiden sind?
Die Wünsche unserer eigenen Kinder fallen unterschiedlich aus. Auf dem Wunschzettel unserer Ältesten stehen zum Beispiel teure Instrumente, während sich unsere Mittlere nach einer Reise ins Schlaraffenland sehnt. Die kleinen Jungs „brauchen“ nur Matchbox-Autos.
Sollen wir wütend werden, wenn ein Handy, ein Klavier oder ein Swimmingpool auf dem Wunschzettel stehen? Muss da nicht mal jemand „durchgreifen“ und klarstellen, dass wir nicht bei „Wünsch dir was“ sind?
Die Perspektive des Kindes
Nehmen wir dafür mal die Perspektive des Kindes ein:
„Wir, die Kinder, leben in einer Welt, in der Papa und Mama dieses und jenes haben. Sie kaufen es sich einfach und brauchen niemanden fragen. In den Kaufhäusern gefällt uns jeder Glitzer und die Regale voll buntem Zeug, das uns staunen lässt. Unsere Freunde haben auch jede Menge Sachen, die uns gefallen. Sowas könnten wir auch gut gebrauchen.
Wieso sollten wir uns also nicht Handy, Pony, Schminkset, Trampolin, Fernseher oder ein eigenes Zimmer wünschen? Wenn wir doch vor Weihnachten eh danach gefragt werden, dann können wir den Eltern auch unsere Wünsche anvertrauen. Wir tun es aus unserer kindlichen Ehrlichkeit heraus. Wir können nicht verstehen, wieso uns unsere Wünsche nun übelgenommen werden könnten.
Manchmal wünschen wir uns Dinge, weil wir uns so richtig gut vorstellen können, wie wir damit stundenlang, wochenlang … nein – jahrelang spielen werden. Manchmal sagen wir aber auch nur, dass wir uns was wünschen.
Dabei wünschen wir uns eigentlich was, was man gar nicht kaufen kann.
Aber ob das die Eltern verstehen?“
Als Eltern dürfen wir schauen, ob hinter einem „unverschämten“ Wunsch vielleicht ein anderes Bedürfnis steckt. Mehr Zeit zum Schmusen, gemeinsames Spielen und Toben, Hilfe beim Vermitteln von Freunden oder Selbstwertgefühl, einmal in Ruhe ausreden dürfen – die wichtigsten Wünsche können wir nicht erfüllen, indem wir etwas kaufen.
Übersteigt ein Herzenswunsch das Budget, möchtet ihr vielleicht
- auf eBay nach einem gebrauchten Modell schauen
- die Großeltern bitten, mit euch zusammenzulegen
- eine Spardose für den konkreten Verwendungszweck aufstellen
- den Verwandten erzählen, auf welches Geschenk euer Kind spart
- das Geschenk selbst herstellen, falls das möglich ist (Webrahmen etc.).
Lasst uns auch auf das Gegenteil eingehen:
Wenn die Eltern Geschenke ablehnen
„Wir brauchen nichts! Unser Kind hat alles!“, wirft man der Oma an den Kopf, die ihrem Enkel gerade eine Geschenktüte und einen Blumenstrauß überreichen will. Puh! Auf welchem Kindergeburtstag bin ich mit meinem Kind denn hier gelandet?
Nicht mal die Zeugen Jehovas sind an Kindergeburtstagen so streng! Schnell krame ich unser „Für-alle-Fälle-Geschenk“ hinter meinem Rücken zurück in die Tasche.
Wie sollen wir uns verhalten, wenn die Eltern den großen und kleinen Gästen ausdrücklich verbieten, dem Geburtstagskind etwas zu schenken?
Gründe der Eltern
Die Gründe der gastgebenden Eltern sind unterschiedlich:
- entweder sind die Kinderzimmer längst überfüllt,
- man möchte Gastkinder aus finanziell ärmeren Familien nicht belasten,
- in der Vergangenheit war man mit der Wahl des Geschenks nicht sehr glücklich,
- die Familie lebt nach strengen Prinzipien des Minimalismus oder
- den Eltern fällt es schwer, alternative Wünsche zu äußern.
Kleine Gesten und Erlebnisse als Alternative zu Geschenken
Wenn ihr bzw. eurer Kind dennoch nicht mit leeren Händen kommen möchtet, ist die eine oder andere Geste womöglich etwas für euch:
- Ihr könntet etwas Selbstgebautes, Selbstgebasteltes oder Selbstgenähtes mitbringen, zum Beispiel bemalte Buchstaben-Stöcke, Namensschildchen aus Ton, einen bemalten Trittstein oder ein Pflänzchen für den Garten.
- Fragt, ob vielleicht ein gebrauchtes Spielzeug oder ein gelesenes Buch okay wäre.
- Sind gesunde Snacks oder Kuchen willkommen?
- Kann man anstatt des Geschenks ein kleines Programm beisteuern? Ich denke da zum Beispiel an
-
- gepustete Seifenblasen zur Begrüßung für das Geburtstagskind,
- ein (Puppen-)Theaterstück aufführen,
- Kinderschminken,
- ein Spiel mit dem Schwungtuch,
- Zaubertricks als Pausenfüller und
- ausgeteilte Wunderkerzen zum Abschied, wenn ihr euer Kind von der Feier abholt.
Wenn die Geschenke übertrieben sind
Überreicht die Oma dem Teenie ein Smartphone oder dem jüngeren Kind einen ganzen Sack voller Süßigkeiten, kann ich die finstere Miene mancher Mutter nachvollziehen. Ein wichtiger Grundsatz bleibt die Absprache zwischen Familie und Verwandtschaft. Dinge, die den Alltag des Kindes von Grund auf verändern würden, sollten nicht einfach so ins Haus wandern. Elektronische Geräte, teurer Schmuck, große Gegenstände oder Möbel lassen sich eben nicht mir nichts, dir nichts wie ein Kartenspiel überreichen. Auch Haustiere dürfen niemals Geschenke sein!
Welche Geschenke könnt ihr euch gut auf den Geburtstagstischen eurer Kinder vorstellen? Verratet mir gern eure Spiel-Lieblinge in den Kommentaren.
Es grüßt euch eure Verfechterin für freie Spiele und Geschenke, die von Herzen kommen.
Eure Evelin. :-)
Pädagogisch und ökologisch sinnvolle Spielsachen und Geschenkideen für anspruchsvolle Kinder von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Hallo Evelin!
Ich finde solche Listen mit Anregungen immer hilfreich, weil man doch manchmal auf dem Schlauch steht.
Ein kleiner Einblick in unser Familienleben:
Wir haben 7 Kinder im Alter von 2 bis 17.
Über Nachhaltigkeit und „pädagogisch wertvoll“ habe ich mir bei den ersten Kindern fast keine Gedanken gemacht.
Allerdings hat sich mit der wachsenden Kinderschar auch der Spielzeugberg stetig vergrößert, so dass mein Mann manchmal sagt: Wenn ihr etwas schenkt, schenkt uns gleich noch ein Zimmer. ;-)
Jetzt wird sehr dosiert – auch bei den größeren – entschieden, was angemessen bzw. sinnvoll ist. Z.B. sage ich den Großeltern immer, was die Kinder zu Weihnachten brauchen können, damit es nichts unnötiges gibt. So haben wir vor 4,5 Jahren für jedes Kind eine Trinkflasche bestellt, die (bis auch einen Deckel), heute noch in Gebrauch sind.
Wenn ich die Kinder nach einem Geburtstagswunsch frage, sage ich immer gleich: Keinen Laptop, kein Tablet, kein Handy, kein Pferd , keine Katze, keinen Hund. Oft kommt dann die Frage: Und was dann?
Unser größerer Sohn (13) hat sich jetzt als „Bezahlung“ für das viele Helfen bei Papa was fürs Fahrrad gewünscht. Unsere Zweitgrößte (15) hat das Acrylmalen für sich entdeckt.
Am schwierigsten ist es bei den Jüngeren, da sie die Spielsachen der Großen nutzen können. Unsere Kleine spielt zum Beispiel von sich aus oft 30-40 min allein im Kinderzimmer mit den Männchen von Playmobil oder Duplo. Sie hat eine enorme Fantasie und benutzt alles (Haarspangen, Stöckchen, Nüsse, …)um damit Familie zu spielen.
Allerdings ist hin und wieder was elektronisches auch sehr beliebt. Duplo-Eisenbahn zum Beispiel. Die haben wir vor Jahren extrem günstig über ebay gekauft. Da werden Hochbahnen und Kreuzungen quer durch das ganze Zimmer gebaut. Und es ist dann natürlich faszinierend, wenn man zwei Loks daraufstellt und schaut, ob sie sich irgendwo treffen.
Bei meinen Eltern spielen sie gern mit der Holzeisenbahn, die es bei uns nicht gibt und bei der mein Vater begeistert mitspielt. Da gibt es auch zwei Arten von Loks: zum Schieben und elektrisch. Ist für mich beides ok.
Meiner Meinung nach hängt es viel vom Charakter des Kindes und dem Spielverhalten der Eltern bzw. der größeren Geschwister ab, ob es mit elektronischen Spielzeug auch noch „spielen“ kann, so dass es als Ergänzung gesehen wird wie bei den Eisenbahnen.
Noch eine Bemerkung zu den Büchern:
wir gehen gern in die Bücherei und wurden dort mal als lesefreudigste Familie ausgezeichnet (vor 9 Jahren) weil wir wirklich alle 4 Wochen auf der Matte standen und für alle Bücher geholt haben. Letzte Woche war unsere 6-jährige seit langem mal wieder mit und fragte, ob ich Geld mithätte, damit sie auch ein Buch nehmen könnte. Sie hat sich so gefreut, als ich ihr sagte, dass das nichts extra kostet. Ich glaube, ich muss öfters mit den Kleinen dorthin, weil sie total gerne Bücher anschauen.
Liebe Grüße aus dem Erzgebirge
Glück Auf Annegret,
deine Anmerkung zu den Geburtstagswünschen gefällt mir. Die Reaktion der Kinder ist natürlich auch gut! :-D
Du hast natürlich recht; wie Kinder mit einem elektronischen Spielzeug umgehen, hängt von vielen Faktoren ab. Z.B., ob sie es von größeren Geschwistern bereits kennen, wie aktiv die Eltern einbezogen sind, wie der Rest des Spielalltags aussieht, welche Vorlieben das Kind hat oder eben sein Charakter usw. usf. . Das werdet ihr mit eurer größeren bzw. älteren Kinderschar noch besser spüren als wir.
Toll, dass ihr auch kleine Leseratten zuhause habt. Solche Leute darf die Bibliothek ruhig mal ehren! :-D Für uns ist ein regelmäßiger Schwung neuer Bücher auch wichtig, doch in unserer Stadtbücherei haben wir gefühlt alle guten Bücher für Kinder unter 10 schon ausgelesen… Zur Zeit findet neue Lektüre über Freunde, Mitnehmkisten und Umsonstläden zu uns.
Herzliche Grüße
Evelin
Wunderbare Sammlung!
Wir leben auf einem Hof, der uns natürlich viel Draußenzeit ermöglicht. Da wird ein Kieshaufen schnell zur Fuchshöhle oder jetzt bei Schnee zur Rutschbahn :-)
Wir haben für unsere Jungen (4 und 2) jeweils echtes, kindgerechtes Werkzeug angeschafft, sie durften die Geräte/ Farben teils mit aussuchen, der Ältere damals auch mit Papa in den Baumarkt fahren und selber tragen und kaufen (er war stolz wie Oscar :-). (Beide Kinder sind extrem sensibel, daher fuhr nur der Ältere mit, als er bereit war).
Für drinnen fehlte uns lange etwas. Aufgrund der HS lebten sie praktisch 2 Jahre nur auf meinem Arm und machten bei mir im Haushalt mit, was sie konnten (Soßen mixen (Kopfhörer!), Salat schneiden (wir nutzen keine extra Kinderschneidmesser, unsere klassischen Salatschneidemesser funktionieren bei ihnen auch), Kekse backen (matschen und naschen…), Staubsaugen (wieder Kopfhörer!), Wäsche waschen, Staubwischen, eben das volle Programm.
Diesen Herbst haben wir dann doch Spielsachen gekauft: Für jeden einen Kreisel, der mit Begeisterung in der Küche gedreht wird, während ich koch, dann wurde die Bastelkiste mit Malsachen, Wasserfarben usw. aufgefüllt, Stickerhefte sind derzeit auch sehr beliebt (durch ein befreundetes Mädchen angeregt). Ein paar Playmobilfiguren von gaaanz früher finden auch immer wieder Verwendung und eine Holzeisenbahn für 1jährige, die besteckt werden kann, aber mit den Händen durchs Zimmer geschoben wird sowie zwei Traktoren (jeder suchte einen in seiner Lieblingsfarbe aus, so weiß jeder, wem welcher Traktor gehört. Natürlich Miniaturausgaben der Originale// unser Bauer liefert immer wieder die Spielvorlage, wenn er das wüsste :-D)
Eine selbstgebaute Kinderküche als eigene Spielküche wurde nur ein- oder zweimal angeschaut, sie dient eher als Abstellregal.
Was auch jeden Tag seit gefühlt 2 Jahren hervorgeholt wird sind die Knöpfe: sortieren, durch Papierrollen in Schüsseln rutschen lassen, tauschen, Farbfamilien erstellen, zählen, Schnecken legen usw.
Auch toll: Luftballons und Straßenmalkreide.
Ja, mich hat es gereizt, allgemein Übliches Spielzeug zu kaufen (Brio-Bahn, Lego oder Playmobil, was man von den Neffen und Nichten eben kennt), mangels alternativer Ideen, aber ich bin froh, es nicht getan zu haben. Unsere gemeinsame Tobe. und Spielzeit, Lese- und Kuschelzeit ist doch individueller. Auch sind unsere Kinder eben keine, die man stundenlang alleine spielen lassen kann. Mal ´ne halbe Stunde kneten klappt, aber sie suchen sehr den Kontakt zu uns und wir gehen darauf ein.
Ansonsten bin ich am überlegen, da mir nach mehreren Jungen nun ein Mädchen angekündigt ist, ob sich da im Spielverhalten doch mehr unterscheidet… Puppen? Puppenhaus? Schleichpferde statt pinke Blinkeeinhörner?
Hallo Mara, das klingt doch toll! :-)
Unsere Kinder haben ihre Interessen tatsächlich so gezeigt, dass die Mädchen von Anfang an Puppenkram zum Spielen nutzten und die Jungs schon als Babys nach Spielzeugautos verlangten. Wir haben das in keinster Weise vorgegeben. Sind wir unterwegs, drehen sich die Mädchen nach schwangeren Frauen um, die Jungs nach einem Müllauto. Trotzdem kann es bei jeder Familie anders sein. Bei Familien mit mehreren Kindern (3+) habe ich oft beobachtet, dass die bevorzugten Spielzeuge häufig wie „typisch Junge (bzw. Mädchen)“ wirken. Ich bin gespannt, welche Erfahrung ihr machen dürft. :-)
Eine entspannte Schwangerschaft und alles Gute!
Evelin
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Liebe Petra, das sollte geklappt haben. Du stehst im Verteiler. :-)