Geschmückter Stuhl für Achtsamkeitsübung

Im Familienalltag passiert es schnell, dass ein Mitglied „mal unter den Tisch fällt“. Auch bei uns hat mancher Tag zu wenig Stunden, um alle Aufgaben zu erledigen. Und vor lauter Arbeit oder wilden Kindern verlieren wir aus den Augen, achtsam zu sein. Achtsam dafür, dass wir immer genügend Liebe und Frieden schenken könnten. Ein Bilderbuch brachte uns die Idee, einen „Achtsamkeitsstuhl“ zu errichten.

Achtsamkeitsübung für Familien mit Kindern – so geht sie:

Sind wir mit den Kindern beisammen, stellen wir einen Stuhl in die Mitte des Raumes (oder legen eine kuschelige Decke auf die Wiese). Meistens überlegen sich unsere Mädchen, was sie an diesem besonderen Platz verschönern möchten. Sie legen Blätter und Blüten daneben oder bauen Pappräder und Gurte um den Sitz.
Anschließend wählen wir ein Familienmitglied aus, dass auf dem Dankestuhl (bzw. der Danke-Decke) Platz nimmt. Und schon kann es losgehen: Einer nach dem anderen darf sich nun bei dem auserwählten Familienmitglied bedanken.

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Bei uns wurde sich z.B. für sowas bedankt:

„Danke, Mama, dass ich immer manchmal bei dir Mumi machen kann.“

„Danke, kleiner Bruder, dass du immer so gern mit mir lachst.“

„Als du mir heute beim Salatschneiden geholfen hast, darüber habe ich mich so gefreut. Und dass du deine Schwester getröstet hat, als ich nicht schnell genug kommen konnte, dafür möchte ich dir nochmal danken. Du bist ein wundervoller Mensch!“

„Ich fand es schön, als du mich heute einfach mal so geküsst hast.“

Diese Achtsamkeitsübung erlaubt, dass jeder mal im Mittelpunkt stehen darf, wenn er das möchte. Es wird sich bewusst Zeit für etwas genommen, was schnell übersehen werden könnte. Zudem ist es eine wunderbare Alternative, um nicht ständig die Lobes-Keule zu schwingen.

Die ganz Kleinen in der Familie können natürlich noch nichts sagen. Es bietet sich aber an, dass jemand von den Eltern für den oder die Jüngste spricht. Dazu halte ich den Babymann im Arm und trete zu dem Kind (oder Papa) in der Mitte. Ich spreche dann in etwas veränderter Stimme oder im Flüsterton und denke mir etwas aus, für dass sich unser jüngstes Kind bedanken könnte:

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„Danke, liebe Schwester, dass du abends mit mir im Bett Quatsch machst.“

„Danke, Papa, dass du mich heute früh hochgenommen und die ganze Zeit umhergetragen hast, als es bei uns so hektisch war.“

Immer nur Danke?

Selbstverständlich muss sich am Achtsamkeits-Platz nichts um die Frage drehen, wofür man sich bedanken will. Genauso könnte auch erzählt werden,

  • was man gerne mal (heute, am Nachmittag, im Urlaub, … ) machen möchte,
  • was es zum Abendessen geben soll,
  • was man richtig gut kann,
  • was nachts geträumt wurde usw.

Unsere liebe Freundin schenkte uns vor unserer Abfahrt aus Deutschland dieses Kartenspiel, dass viele weitere Ideen bietet. Damit klappt unser Familienspiel sogar während der Fahrt. Berichte gern, was Dir in Deiner Familie zu mehr Achtsamkeit verhilft.

Alles Liebe – Evelin.

CC BY-SA 4.0 Achtsamkeitsübung für Familien mit (mehreren) Kindern von Free Your Family ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.